Rathaus Schraplau
Das Rathaus von Schraplau ist ein Baudenkmal in der Verbandsgemeinde Weida-Land im Saalekreis in Sachsen-Anhalt.
Lage und Geschichte
In der Marktstraße Schraplaus befindet sich ein schlichtes Rathaus, das nur durch seinen Dachreiter als solches zu erkennen ist. Das liegt zum einen daran, dass sich Schraplau erst um 1500 zu einer Stadt entwickelte, zum anderen daran, dass die Stadt häufiger brannte (belegt für 1650, 1670, 1700) und im Dreißigjährigen Krieg viermal geplündert wurde.[1] Dadurch war selten Geld vorhanden, um ein repräsentatives Gebäude zu schaffen. In seiner heutigen Gestalt ist es wesentlich von einem Umbau in der Zeit um 1930 geprägt.[2]
Südwestlich des Rathauses hat sich ein kleiner Platz mit dem Kakbrunnen gebildet.[3] Das Gebäude selbst beherbergt heute den Ratskeller. Es ist denkmalgeschützt und steht im Denkmalverzeichnis mit der Erfassungsnummer 094 06118.[4] Zum Ende des Jahres 2020 wurde das Gebäude, das zuletzt als Außenstelle der Verbandsgemeinde fungierte, weitgehend geräumt und soll künftig dem Trinkwasser- und Abwasserbetrieb Weida-Land als Sitz dienen.[5][6]
Literatur
- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 6.2, Saalekreis. Altkreis Querfurt. Erarbeitet von Falko Grubitzsch und Marina Meincke-Floßfeder, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012, ISBN 978-3-86568-830-9.
- Erich Neuß: Schraplau. In: Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 428–429.
Weblinks
- Schraplau Rathaus, Saalekreis im Bild (4 Fotos).
Einzelnachweise
- ↑ Neuß, S. 429. Für das Jahr 1497 sind Schultheiß und Schöffen nachweisbar, kurz darauf gibt es Bürgermeister und Rat.
- ↑ Denkmalverzeichnis, 6.2, S. 134.
- ↑ Kakbrunnen Schraplau, Saalekreis im Bild, abgerufen am 16. November 2018.
- ↑ Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670).
- ↑ Anke Losack: Die ersten Mitarbeiter ziehen um: Hauptamt verlässt Mitte August das Rathaus Schraplau. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 31. Juli 2020, abgerufen am 24. November 2021.
- ↑ Anke Losack: Gebäude fast geräumt: Was wird dann aus dem Schraplauer Rathaus? In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 6. Februar 2021, abgerufen am 24. November 2021.
Koordinaten: 51° 26′ 18,5″ N, 11° 40′ 1,4″ O