Hydroxylammoniumnitrat

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Strukturformel
Strukturformel von Hydroxylammoniumnitrat
Allgemeines
Name Hydroxylammoniumnitrat
Andere Namen
  • Hydroxylaminnitrat
  • HAN
Summenformel [NH3OH]NO3
Kurzbeschreibung

Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13465-08-2
EG-Nummer 236-691-2
ECHA-InfoCard 100.033.342
PubChem 26045
ChemSpider 24259
Eigenschaften
Molare Masse 96,05 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,841 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

100 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 201​‐​351​‐​311​‐​302​‐​373​‐​319​‐​315​‐​317​‐​400
P: 273​‐​280​‐​305+351+338 [3]
Toxikologische Daten

882 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Hydroxylammoniumnitrat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrate und ein Salz von Hydroxylamin.

Gewinnung und Darstellung

Hydroxylammoniumnitrat kann durch Reaktion von Hydroxylammoniumsalzen wie Hydroxylammoniumsulfat oder Hydroxylammoniumchlorid mit Nitraten wie Bariumnitrat, Natriumnitrat, Kaliumnitrat oder Calciumnitrat gewonnen werden.[6] Es kann auch durch Elektrosynthese aus Salpetersäure gewonnen werden.[7]

Eigenschaften

Hydroxylammoniumnitrat ist ein Feststoff mit monokliner Kristallstruktur.[2] Er zersetzt sich bei Erhitzung über 100 °C explosionsartig, wobei Wasser, Sauerstoff, Stickstoff und geringe Mengen Stickstoffmonoxid entstehen.[1] Aus diesem Grund wird er als Einkomponenten-Treibstoff für Raketen und Granaten untersucht.[8] Das technische Produkt wird in Lösung mit Wasser in den Handel gebracht.[3] Es wurde auch als Reduktionsmittel in der Plutonium-Uran-Trennung und Plutonium-Rückextraktion verwendet.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d Eintrag zu Hydroxylammoniumnitrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. a b A. L. Rheingold, J. T. Cronin, T. B. Brill and F. K. Ross: Structure of hydroxylammonium nitrate (HAN) and the deuterium homolog. In: Acta Crystallographica Section C. 43, Nr. 3, März 1987, S. 402–404. doi:10.1107/S0108270187095593.
  3. a b c Datenblatt Hydroxylammoniumnitrat bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 30. Dezember 2010 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  4. Eintrag zu Hydroxylammonium nitrate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Toxikologische Bewertung von Hydroxylamin und seine Salze (PDF) bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), abgerufen am 22. August 2012.
  6. Patent US5182092A: Hydroxylammonium nitrate process. Angemeldet am 1. März 1976, veröffentlicht am 26. Januar 1993, Anmelder: US Navy, Erfinder: Thomas Liggett.
  7. Ralph E. White; Modern Aspects of Electrochemistry; ISBN 978-1-4419-0654-0
  8. Fraunhofer-Gesellschaft: Investigation of the combustion of liquid gun propellants in closed chambers.
  9. Naturwissenschaftliche Rundschau, Band 36, S. 313.

Weblinks

  • C. S. Choi, J. Schroeder, Y. T. Lee, J. Frankel and J. F. Cox: Thermodynamic properties of aqueous solutions of ammonium Nitrate salts. In: Journal of Thermal Analysis. 37, 1991, S. 2525–2539, doi:10.1007/BF01912798.