Lu Jiuyuan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Dezember 2021 um 14:39 Uhr durch imported>PerfektesChaos(310926) (tk kl).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Lu Jiuyuan (Lu Xiangshan)
Wang Yangming (Wang Shouren)

Lu Jiuyuan (chinesisch 

陸九淵

 / 

陆九渊

, Pinyin

Lù Jiǔyuān

, W.-G.

Lu Chiu-yüan

; geboren 1139; gestorben 1193), auch Lu Xiangshan (

陆象山

,

Lù Xiàngshān

,

Lu Hsiang-shan

), war ein bedeutender neokonfuzianischer Philosoph der Zeit der Südlichen Song-Dynastie. Er war der Begründer der Schule des Geistes (

心學

 / 

心学

,

xīnxué

).

Leben

Den Geist betrachtete er als den Ursprung der Welt. Er sagte: „Das Universum ist mein Geist, und mein Geist ist das Universum.“[1]

Seine später von dem Philosophen Wang Yangming (1472–1529; auch Wang Shouren) in der Zeit der Ming-Dynastie entwickelte idealistische Richtung des Neokonfuzianismus (Lu-Wang-Schule[2]) wurde eine der „dominierenden philosophischen Lehren Chinas und Japans“.[3]

Ein von Philip J. Ivanhoe herausgegebener Sammelband mit Schriften der Lu-Wang-Schule enthält ausgewählte Übersetzungen aus Lus Schriften, von Wang Yangming (Wang Shouren) und des Plattform-Sutras des Sechsten Dharma-Vorfahren (

,

Liùzǔ tánjīng

), eines Werkes, welches das neokonfuzianische Denken tiefgreifend beeinflusste. Die „Unterschiede und Gemeinsamkeiten“ zwischen den Philosophen Zhu Xi (1130–1200) und Lu Xiangshan (Lu Jiuyuan) werden im Chinesischen unter der Rubrik Zhu-Lu yitong (

朱陸異同

 / 

吾心

) diskutiert.[4] Die Cheng-Zhu-Schule steht in Opposition zur Lu-Wang-Schule.

Eine von Yang Jian (1140–1226) stammende Biographie Lus ist in der Ausgabe seiner Sämtlichen Werke (Xiangshan xiansheng quanji) enthalten.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. 宇宙便是吾心,吾心即是宇宙
    (vgl. Lu Jiuyuan. In: Han-Ying Zhongguo zhexue cidian. Kaifeng 2002, S. 397: “the univere is my mind and my mind is the universe”.)
  2. Benannt nach Lu Jiuyuan (Lu Xiangshan) und Wang Yangming (Wang Shouren).
  3. vgl. Rolf Trauzettel: "Wang Yangming", in: Anne Eusterschulte (Hrsg.): Kindler Kompakt: Philosophie der Neuzeit. 2017, S.65.
  4. vgl. z. B. N. Serina Chan: The Thought of Mou Zongsan. 2011 (S.317f.)
  5. In Auszügen zitiert in der Geschichte der chinesischen Philosophie von Feng Youlan (Band II).

Literatur

Ausgaben

Sekundärliteratur

  • 汉英中国哲学辞典. 开封 2002
  • Siu-chi Huang: Lu Hsiang-shan. A Twelfth Century Chinese Idealist Philosopher. New Haven, American Oriental Society, 1944 American Oriental Series, Band 27
  • Philip J. Ivanhoe: Readings from the Lu-Wang School of Neo-Confucianism. Indianapolis 2009 (Review)
  • Oaksook Chun Kim: Zhu Xi and Lu Xiangshan. A study of philosophical achievements and controversy in Neo-Confucianism. University of Iowa, 1980.
  • John Makeham (ed.): New Confucianism: A Critical Examination. 2003 (Online-Teilansicht)

Weblinks