Helmut Schürer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Dezember 2021 um 13:41 Uhr durch imported>Silewe(957849) (Normdaten korrigiert).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Helmut Schürer (* 13. Mai 1920 in Pöhlau; † 30. Mai 2005 ebenda)[1] war ein deutscher Maler und Volksschaffender.

Leben

Schürer absolvierte eine Schriftsetzerlehre und wurde nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft[2] 1950 Betriebsmaler auf Martin Hoop III.[3] 1953 gründete er den Mal- und Zeichenzirkel des Steinkohlenwerks „Martin Hoop“, den er bis ins hohe Alter leitete.[4] 1964 gründete Schürer den Kinder-Mal- und Zeichenzirkel der Grundschulen Pöhlau und Auerbach, den er auch leitete.[5] 1968 organisierte er das Förderstudio Zwickau mit.[6] 1972 wurde er in das Vorbereitungskomitee der VII. Kunstausstellung der DDR berufen.[5] Schürer fasste sein Anliegen in die Worte: „Für kommende Generationen ist es […] wichtig, dass außer den technisch-ökonomischen Dokumentationen auch der künstlerische Eindruck von der 650-jährigen Steinkohlenepoche in Zwickau den Bürgern hinterlassen wird.“

Werke

Schürer schuf Aquarelle, Ölbilder, Federzeichnungen und Holzschnitte, die den Arbeitsalltag der Zwickauer Bergleute, den Alltag der Bevölkerung und seine Heimat zum Gegenstand hatten.[3]

Schürer stellte mit dem Mal- und Zeichenzirkel international aus, unter anderem in Schweden, Finnland und Ungarn. Er gestaltete mehrere Ausstellungen mit, beispielsweise 1990 die Sonderausstellung „Glückauf Zwickau“ im Zwickauer Haus der Geschichte. 2004 wurde er mit einer Einzelausstellung seines Lebenswerkes in Zwickau geehrt.[4]

Auch nach seinem Tode wurden Schürers Werke weiter ausgestellt, so 2010 im Rahmen der Ausstellung „Kunst und Kohle“ in den Städtischen Kunstsammlungen Zwickau.[7][8]

Schürer illustrierte unter anderem die „Schachtziegen“-Bücher von Günter Behnert.

Ehrungen

Schürer wurde 1957 mit dem Staatspreis des Ministerrates der DDR für bildnerisches Volksschaffen II. Klasse[5] ausgezeichnet.[9] Weitere Ehrungen waren der FDGB-Kunstpreis und eine Goldmedaille bei den 12. Arbeiterfestspielen.[2]

Literatur

  • Petra Lewey, Michael Löffler, Horst Sommer: Kunst und Kohle: Das Zwickauer Steinkohlenrevier im Spiegel der Kunst. 1. Auflage. Stadt Zwickau, Zwickau 2010, ISBN 978-3-933282-35-4 (Ausstellung und Katalog).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf Helmut Schürer. In: Steinkohlenbergbauverein Zwickau e. V. (Hrsg.): Der Zwickauer Steinköhler. 11. Jahrgang, Nr. 41. Zwickau September 2005.
  2. a b Horst Sommer: Der „Schachtmaler“ Helmut Schürer. In: Steinkohlenbergbauverein Zwickau e. V. (Hrsg.): Der Zwickauer Steinköhler. 9. Jahrgang, Nr. 33. Zwickau März 2003, Maler aus dem Zwickauer Steinkohlenrevier, S. 7.
  3. a b Günter Behnert: Helmut Schürer. vorgestellt von Günter Behnert. In: Steinkohlenbergbauverein Zwickau e. V. (Hrsg.): Der Zwickauer Steinköhler. 4. Jahrgang, Nr. 15. Zwickau März 1999, Wir ehren, S. 9.
  4. a b Hans-Joachim Brattke: Helmut Schürer – der „Schachtmaler“. In: Steinkohlenbergbauverein Zwickau e. V. (Hrsg.): Der Zwickauer Steinköhler. 10. Jahrgang, Nr. 35. Zwickau Januar 2004, S. 3.
  5. a b c Günter Behnert: Gedanken zum kulturellen Leben der Bergleute. In: Steinkohlenbergbauverein Zwickau e. V. (Hrsg.): Der Zwickauer Steinköhler. 8. Jahrgang, Nr. 29. Zwickau September 2002, Maler aus dem Zwickauer Steinkohlenrevier, S. 10.
  6. Kerstin Schuster: „Glückauf Zwickau“ – Referenz an einen Zwickauer Künstler. Und einmal in der Woche machten wir uns auf zum „Viererschacht“. In: Freie Presse vom 18. Mai 1990.
  7. Kunst und Kohle. Das Zwickauer Steinkohlenrevier im Spiegel der Kunst. In: zwickau.de. 5. Juni 2010, abgerufen am 11. Februar 2017.
  8. Kunst und Kohle - kunstaspekte. In: kunstaspekte.de. Abgerufen am 11. Februar 2017.
  9. Gerhard Murza, Wolfgang Rasch, Kurt Schönfelder: Kampf der Väter, Sieg der Söhne. Betriebschronik zum 100-jährigen Bestehen des VEB Steinkohlenwerks „Martin Hoop“. Hrsg.: VEB Steinkohlenwerk „Martin Hoop“. Förster&Borries, Zwickau 1967, S. 90.