Otto Mecheels

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Otto Mecheels (* 1894 in Bönnigheim; † 3. Juni 1979 ebenda) war ein deutscher Professor für organische Chemie und Färbetechnik.

Leben

Otto Mecheels wurde 1894 als Sohn von Johannes und Johanna Mecheels in Bönnigheim geboren. Nach seinem Chemiestudium an der TH Stuttgart und der Promotion bei William Küster absolvierte er Praxisjahre in der Nähseidenfabrik Amann & Söhne in Bönnigheim. 1929 folgte er dem Ruf auf die Professur für organische Chemie und Färbetechnik am Staatlichen Technikum für Textilindustrie Reutlingen. Von 1935 bis 1945 war er Direktor der Textil-Ingenieurschule Mönchengladbach-Rheydt,[1] heute Hochschule Niederrhein und des Forschungsinstituts für Textilindustrie, wo es ihm gelang, Fischeiweiß und Zellwolle zu einer neuen Faser, der Fischzellwolle, zu vereinigen. Mecheels fungierte zudem als Präsident der International Association of Colour Chemists.[2]

Seine ersten Forschungsarbeiten in der Bekleidungsphysiologie führten zu einem Seenotrettungsanzug für abgeschossene Flugzeugpiloten. 1944 wurden die Schule und das Forschungsinstitut bei einem Bombenangriff zerstört. Bis dahin gehörte die Höhere Textilfachschule Rheydt zu den renommiertesten Ausbildungsstätten Deutschlands. Otto Mecheels kehrte darauf in seine Heimatstadt Bönnigheim zurück.

1946 gründete er im Bönnigheimer Ortsteil Hohenstein das Forschungsinstitut Hohenstein und baute es bis 1962 zu einer führenden Prüfanstalt aus.[3] 1962 übernahm sein Sohn Jürgen Mecheels die Leitung der Institute.

Am 3. Juni 1979 starb Otto Mecheels nach kurzer Krankheit auf Schloss Hohenstein.

Veröffentlichungen

  • Otto Mecheels (Hrsg.): Reutlinger Jahrbuch der Textilveredlung: 1934/35. Hutzler, 1934
  • Otto Mecheels: Betriebseinrichtungen und Betriebsüberwachung in der Textilveredlung. J. Springer, 1937
  • Horst Reumuth, Otto Mecheels: Beiträge zur Histologie und Pathologie der Wollfaser. Volume 3 of Mitteilungen des Deutschen Forschungsinstituts für Textilindustrie M.Gladbach-Rheydt, 1938
  • Otto Mecheels: Praktikum der Textilveredlung. J. Springer, 1940
  • Otto Mecheels, Dieter Hessland: Repertorium der Bekleidungsindustrie. Eder, 1958
  • Otto Mecheels: Hygienische und physiologische Forderungen an Uniformtuche, Erpel/Rhein, 1958

Literatur

  • „Textile Welten – Die Erfolgsgeschichte der Hohensteiner Institute“, Josef Kurz und Stefan Mecheels, ISBN 978-3-9812485-0-0.
  • „Handwerkliche Webschulen und praxisnahe Hochschulen“, Stefan Mecheels, Herbert Vogler und Josef Kurz, Bönnigheim, 2013, ISBN 978-3-943868-01-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Karl Rouette: Textilbarone. 1996, ISBN 3-87466-264-0, S. 448–449.
  2. Madleine Herren: Outwardly . . . an Innocuous Conference Authority: National Socialism and the Logistics of International Information Management in: German History, 20, Nr. 1 (2002): S. 80.
  3. Anne-Marie Grundmeier: Exkursion zu den Hohensteiner Instituten in: ph fr - Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Freiburg, 2, 2008, S. 49f.