Bataillon Elektronische Kampfführung 931
Bataillon Elektronische Kampfführung 931 | |
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Aufstellung | 1. Juli 1957/ 1. April 2013 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Organisationsbereich | Wappen Cyber- und Informationsraum |
Truppengattung | Fernmeldetruppe EloKa |
Stärke | ca. 1000 Soldaten und Zivilbeschäftigte |
Unterstellung | Kommando Strategische Aufklärung |
Standort | Wappen Daun Daun, Heinrich-Hertz-Kaserne |
Ehemalige Standorte | Bergisch Gladbach |
Motto | Aufklären und Schützen – seit 1957 |
Netzauftritt | EloKaBtl 931 |
Kommandeur | |
Bataillonskommandeur | Oberstleutnant Andreas Hartmann |
Alte Bezeichnungen | |
01.07.1957–14.03.1959 | Fernmeldeaufklärungsbataillon 225 |
15.03.1959–1974 | Fernmeldebataillon 51 |
1974–1992 | Fernmeldebataillon 940 |
1972–2003 | Fernmeldeaufklärungsregiment 940 |
2003–31.03.2013 | Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 |
Das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 (EloKaBtl 931) ist ein Verband des Organisationsbereiches Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr, der dem Kommando Strategische Aufklärung unterstellt und in der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun (Rheinland-Pfalz) stationiert ist. Es ist eines von vier Bataillonen für Elektronische Kampfführung (EloKa) der Bundeswehr.
Auftrag
Der Auftrag des Verbandes ist die Fernmeldeaufklärung. Dazu klärt er elektromagnetische Ausstrahlungen sowohl zur Krisenfrüherkennung, als auch zur Unterstützung und zum Schutz der eigenen Soldaten und Partner in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr auf. Der Vorgang umfasst dabei neben der Suche, Erfassung, Aufzeichnung und Ortung von Fernmeldeausstrahlungen auch erste Schritte der Auswertung. Die Aufklärung erfolgt dabei sowohl aus ortsfesten Anlagen heraus, wie auch durch mobilen Einsatz.[1]
Die Aufklärungsergebnisse über Krisenregionen und Gebiete, die im Interessenprofil der Bundesrepublik Deutschland liegen, werden als Beiträge zur Lagefeststellung an vorgesetzte Dienststellen gemeldet. Ziel ist es, aussagekräftige Beiträge zu erarbeiten, um ein umfassendes Lagebild zu gewinnen.[2]
Geschichte
Am 1. Juli 1957 als Fernmeldeaufklärungsbataillon 225 (FmAufklBtl 225) in Bergisch Gladbach aufgestellt,[3] wurde das Bataillon, das zum 15. März 1959 in Fernmeldebataillon 51 (FmBtl 51) umbenannt wurde,[4] mit Wirkung vom 10. September 1965 in seinen neuen Standort Daun verlegt.[5] Durch die damals noch im Bau befindliche Heinrich-Hertz-Kaserne wurde die Stadt Daun in der Vulkaneifel im Jahre 1965 Garnisonstadt. Nach einem Namenswechsel in Fernmeldebataillon 940 (FmBtl 940) im Jahr 1974[6] und Fernmeldeaufklärungsregiment 940 (FmAufklRgt 940) im Jahr 1992[7] wurde der Verband 2003 Teil des neu geschaffenen militärischen Organisationsbereichs Streitkräftebasis (SKB), dem Kommando Strategische Aufklärung unterstellt und trug bis zum 31. März 2013 den Namen Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 (FmAufklAbschn 931).[8][9][10] Das 1978 gegründete Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ANBw) betrieb hier die FmRadarstelle Schwarz.[11]
Im Zuge der Neuausrichtung und Umstrukturierung der Bundeswehr wurde der Verband zum 1. April 2013 als Bataillon Elektronische Kampfführung 931 neu aufgestellt.[12][13]
Das äußere Wahrzeichen der Dauner Kasernenanlage bildet die 1996 in Betrieb genommene Antennenanlage ANTERRA. Sie löste die seit 1970 genutzte Antennenanlage ab.
Die Kommandeure
Nr. | Dienstgrad | Name | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
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4 | Oberstleutnant | Andreas Hartmann | 7. Oktober 2021 | – |
3 | Oberstleutnant | Theobald Schneider | 26. September 2018 | 7. Oktober 2021 |
2 | Oberstleutnant | Carsten Berger[14] | 9. Juli 2015 | 26. September 2018 |
1 | Oberstleutnant | Thomas Herbusch | 12. Juli 2013 | 9. Juli 2015 |
Struktur
Das Bataillon ist in einen Stab, einer Fernmeldeaufklärungszentrale[15], einer Unterstützungskompanie und vier mobilen Kompanien gegliedert.
Verbandsabzeichen
Das Verbandsabzeichen symbolisiert die Zugehörigkeit zum Standort Daun und die Unterstellung des Verbandes. Das geflochtene Leistengitter in den Farben gelb und rot entstammt dem Stammwappen der Herren und später Grafen von Daun. Der goldene Blitz ist das traditionelle Zeichen in der Fernmeldetruppe für die Fernmeldeaufklärung. Die Fackel als Symbol der Wachsamkeit geht auf das erste Wappen des Verbandes zurück.
Im Jahr 1987 erteilte der General der Führungstruppe dem damaligen Fernmeldebataillon 940 die Genehmigung, dieses Wappen als internes Verbandsabzeichen zu tragen.
Einsätze
Das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 unterstützte im Rahmen seines Auftrages die Einsätze der Bundeswehr, unter anderem den Einsatz Resolute Support in Afghanistan. Regelmäßig sind Soldaten des Verbandes im Auslandseinsatz. Bei einem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Kabul am 7. Juni 2003 fielen zwei Soldaten des Verbandes, einer wurde schwer verwundet.[16]
Weblinks
- Aus Daun heraus weltweit - Ortsfeste Aufklärung. In: bundeswehr.de. 17. März 2021 .
Einzelnachweise
- ↑ Bataillon Elektronische Kampfführung 931. In: Cyber- und Informationsraum. 9. August 2017, abgerufen am 4. Dezember 2017.
- ↑ Das Dauner Ohr rettet Leben. (Memento vom 4. Mai 2011 im Internet Archive) In: streitkraeftebasis.de. 21. Juni 2010.
- ↑ Fernmeldeaufklärungsbataillon 225. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Fernmeldebataillon 51 (Bergisch-Gladbach). In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Fernmeldebataillon 51 (Daun). In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Fernmeldebataillon 940. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Fernmeldeaufklärungsregiment 940. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ FmAufklAbschn 931. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Michael Gotthardt: Einbindung der Bundeswehrangehörigen in die Bevölkerung. Hrsg.: Landkreis Vulkaneifel (= Heimatjahrbuch 2005). S. 233 f. (heimatjahrbuch-vulkaneifel.de).
- ↑ Ingo Zwank: Sichtbares Zeichen des Neuanfangs. In: Trierischer Volksfreund. 9. Oktober 2003, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Erich Schmidt-Eenboom: Empfänglich für Geheimes – Die (west)deutschen Nachrichtendienste im Äther. (PDF) In: desert-info.ch. Abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Bataillon Elektronische Kampfführung 931. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ An Einsatzerfordernissen ausgerichtet. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Streitkräftebasis. 22. März 2013, ehemals im Original; abgerufen am 14. November 2019. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ Christian Kandziora: Kommandowechsel beim Bataillon Elektronische Kampfführung 931. In: cir.bundeswehr.de. 17. Januar 2018, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ Kompaniechef in der ortsfesten Elektronischen Kampfführung. In: bundeswehr.de. 17. März 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021.
- ↑ Vier Bundeswehrsoldaten in Kabul getötet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Juni 2003, abgerufen am 14. November 2019.
Koordinaten: 50° 12′ 44″ N, 6° 49′ 15″ O