Sägehornbienen

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Sägehornbienen

Glockenblumen-Sägehornbiene Melitta haemorrhoidalis

Systematik
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Apoidea
Bienen (Apiformes)
Familie: Melittidae
Gattung: Sägehornbienen
Wissenschaftlicher Name
Melitta
Kirby, 1802

Die Sägehornbienen (Melitta) sind eine Gattung von Bienen aus der Familie der Melittidae mit 47[1][2] bekannten Arten.

Verbreitung

Die Gattung ist in der Paläarktis, Nearktis sowie in Süd- und Ostafrika verbreitet. Am meisten Arten findet man in der Paläarktis. Es gibt fünf Zentren der Artenvielfalt: Mittelmeerraum (mit Spanien, Türkei und Maghreb), Himalaya, China (vor allem südliche und nördliche Gebiete), Nordamerika (Kalifornien und Ostküste) und südliches Afrika.[2]

Merkmale

Sägehornbienen sind ca. 10 bis 14 mm groß, dunkel gefärbt, mit hellen Haarbinden an den Hinterleibstergiten, die schmal oder auch breit sein können. In beiden Geschlechtern können sie mit Andrena Arten verwechselt werden,[3] es fehlt ihnen jedoch die für Andrena typische Haarlocke (Flocculus) an der Basis des Hinterbeines (Trochanter).

Die Fühlerglieder der Männchen haben charakteristische, manchmal nur schwer erkennbare Verdickungen. Diese „Sägestruktur“ ist der Grund für den deutschen Namen.

Lebensweise

Die Biologie ist vor allem von den europäischen Arten bekannt.[2] Bei den Sägehornbienen schlüpfen die Männchen ca. drei Wochen vor den Weibchen (proteransdrisch) im Juni und schwärmen auf festen Flugbahnen zwischen den Trachtpflanzen auf der Suche nach Weibchen. Die Männchen bilden oft Schlafgemeinschaften an Stängeln oder in Blüten.[4]

Die Weibchen leben solitär, sie graben Nester in den Boden, der oft dicht bewachsen sein kann.[3] Die meisten Arten sind oligolektisch, d. h. sie sammeln nur Pollen bestimmter Pflanzen.

Systematik

Die Gattung wird in zwei Untergattungen eingeteilt. Die Untergattung Melitta (s. str.) enthält 7 Arten, ist auf die Paläarktis beschränkt und enthält die in Europa vorkommenden Arten M. tricincta, M. leporina und M. nigricans. Die Untergattung Cilissa enthält die anderen 40 Arten und ist in der Paläarktis, Nearktis und Afrotropis verbreitet. In diese Untergattung gehören die andren mitteleuropäischen Arten (siehe unten).[1][2]

Mitteleuropäische Arten

Nach [3], jeweils Vorkommen in Deutschland (D), Österreich (A), Schweiz (CH), deutsche Namen nach[5].

Literatur

  • Paul Westrich, 2018. Die Wildbienen Deutschlands. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart. 827 S. (hier S. 138ff, 566f); ISBN 978-3-8186-0123-2.
  • A. Müller, A. Krebs, F. Amiet 1997. Bienen. Mitteleuropäische Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. Natur Buch Verl. ISBN 3-89440-241-5.

Einzelnachweise

  1. a b D. Michez & C. Eardley: Monographic revision of the bee genus Melitta Kirby 1802 (Hymenoptera: Apoidea: Melittidae). In: Ann. soc. entomol. Fr. (n.s.). Band 43, Nr. 4, 2007, S. 379–440 (atlashymenoptera.net [PDF]).
  2. a b c d D. Michez, M. Kuhlmann, S. P. Ivanov & V. G. Radchenko: Description of four new species in the bee genus Melitta Kirby, 1802 (Hymenoptera: Melittidae). In: Zootaxa. Band 3337, 2012, S. 57–67 (atlashymenoptera.net [PDF]).
  3. a b c Müller, Andreas., Krebs, Albert., Amiet, Felix.: Bienen: mitteleuropäische Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. Natur-Buch-Verl, Augsburg 1997, ISBN 3-89440-241-5, S. 384.
  4. Solitärbienen-Arten: Sägehornbienen (Melitta). Abgerufen am 29. April 2019.
  5. a b P. Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. 2018, S. 827.