Blaukopfsaphir

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Blaukopfsaphir

Blaukopfsaphir (♀ oben, ♂ unten), Darstellung von John Gould

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Schwammkolibris (Hylocharis)
Art: Blaukopfsaphir
Wissenschaftlicher Name
Hylocharis grayi
(Delattre & Bourcier, 1846)

Der Blaukopfsaphir (Hylocharis grayi) oder manchmal auch Blaukopf-Saphirkolibri ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 39.700 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Kolumbien und Ecuador umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (least concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der Blaukopfsaphir erreicht eine Körperlänge von etwa 8 bis 9 Zentimetern. Der gerade, korallenrote, spitze Schnabel wird etwa 22 Millimeter lang. Beim Männchen ist der größte Teil des Körpers schimmernd grün. Der gesamte Kopf sowie der Hals glänzen blau. Der leicht gegabelte Schwanz ist dunkelblau gefärbt.[1] Das Weibchen ist auf der Oberseite grün schimmernd; seine Unterseite ist weiß mit grünen Flecken an Hals und Brust. Der schwarze Schwanz weist weiße Sprenkel auf.[2]

Habitat

Der Kolibri beschränkt sich auf ein lokales Gebiet. Im trockeneren Landesinneren sieht man ihn vorzugsweise im Gestrüpp oder in lichteren Wäldern. Der Vogel kommt normalerweise in Höhen bis 2000 Meter vor. Seine Heimat ist unter anderem in der Gegend um Cali und Buga.[2]

Verhalten

Der Blaukopfsaphir ernährt sich von Blütennektar an Blütenpflanzen verschiedener Höhenlagen. Man kann ihn auch in blühenden Baumkronen zusammen mit anderen Vögeln beobachten. Sein Verhalten ist beachtlich aggressiv.[2]

Unterarten

Bisher sind keine Unterarten bekannt. Früher zählte man den Humboldtssaphir (Hylocharis humboldtii) als Unterart zu Hylocharis grayi. Mittlerweile wird er als eigene Art anerkannt. Die Art gilt als monotypisch.[3]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Jules Bourcier und Adolphe Delattre beschrieben den Kolibri ursprünglich unter dem Namen Trochilus Grayi. Die Art wurde erstmals in Popayán (Kolumbien) entdeckt.[4] Erst später wurde er der Gattung Hylocharis Boie[5], 1831 zugeordnet.

Das Wort Hylocharis setzt sich aus den griechischen Worten »hyle« für »Waldlandschaft« und »charis« für »Anmut, Schönheit« zusammen.[6] Das Artepitheton grayi wurde zu Ehren von John Edward Gray (1800–1875) vergeben.[4]

Literatur

  • Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A guide to the birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 978-0-691-09250-8.
  • Frank Gary Stiles: Notas taxonómicas sobre aves colombianas. I. El rango taxonómico de Hylocharis humboldtii. (Trochilidae). In: Ornitología Colombiana. Band 1, 2003, S. 68–70 (ornitologiacolombiana.org [PDF; 532 kB]).
  • James A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press, Oxford 1991, ISBN 978-0-19-854634-4.
  • Jules Bourcier, Adolphe Delattre: Description de quinze espèce nouvelle de Trochilidèe, faisant partie de collections rapportées par M. Ad. De Lattre dont le précédentes excursions ont déjà enrichi plusieurs branches de L’histoire naturelle, et provenant de L’intérieur de Pérou, de républiques de l’Équateur, de la Nouvelle-Grenade et del’Isthme de Panama. In: Revue zoologique par la Société cuviérienne pour l'avancement de la Zoologie, de l'Anatomie comparée et de Palaeonthologie; Journal mensuel. Band 9, 1846, S. 305–312 (biodiversitylibrary.org).
  • Friedrich Boie: Bemerkungen über Spezies und einige ornithologische Familien und Sippen. In: Isis von Oken. Band 24, 1831, S. 538–548 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frank Gary Stiles: Notas taxonómicas sobre aves colombianas. I. El rango taxonómico de Hylocharis humboldtii. (Trochilidae). S. 68.
  2. a b c Steven Leon Hilty u. a.: A guide to the birds of Colombia. S. 269.
  3. IOC World Bird List Hummingbirds
  4. a b Jules Bourcier al: Description de quinze espèce nouvelle de Trochilidèe, … S. 307.
  5. Friedrich Boie, S. 546.
  6. James A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. S. 111.