Meresanch I.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2021 um 18:59 Uhr durch imported>Altsprachenfreund(1648354) (→‎Literatur).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Meresanch I. in Hieroglyphen
Name
<hiero>mr-s-anx</hiero>

Meresanch
(Mer es anch)
Mr s ˁnḫ
Sie liebt das Leben[1]/
Das Leben liebt sie[2]
Titel
<hiero>Ba15-M23:X1-Ba15a-G14</hiero>

Mut (-nesu)
Mw.t (-nsw)
Mutter (des Königs)[2]

Meresanch I. ist der Name einer altägyptischen Königin der 4. Dynastie. Sie ist nicht zeitgenössisch belegt, sondern erscheint nur in späteren Inschriften. Es ist nicht geklärt, mit wem sie liiert war. Manche Ägyptologen halten König (Pharao) Huni (Ende der 3. Dynastie) für einen möglichen Gemahl.[3]

Belege

Meresanchs Name erscheint auf einem Bruchstück des Palermosteins, welcher in der 5. Dynastie gefertigt wurde. Er findet sich über dem 6. Register von Jahres-Ereignisfenstern, die für König (Pharao) Snofru bestimmt waren. Eine weitere Namensnennung stammt aus dem (heute verschollenen) Grab des Beamten Peher-nefer, in welchem dieser sich als „Hauptgutsverwalter des Stiftungsguts der Meresanch“ betitelt. Eine dritte Erwähnung von Meresanchs Namen ist in einem Graffito aus Meidum enthalten, das in die 18. Dynastie unter König Thutmosis III. datiert und zu einem Opfergebet für Meresanch I. und Snofru aufruft.

Zur Person

Die familiären Umstände von Meresanch I. liegen weitestgehend im Dunkeln. Der Palermostein sagt nichts darüber aus, wer ihr Gemahl war, da auf ihm stets nur die Mütter aufgelisteter Herrscher genannt werden. Daher kann bislang zumindest angenommen werden, dass Meresanch I. die Mutter von Snofru war.

Auch ihr Grab ist bisher unbekannt. Möglicherweise ist es in einer Mastaba zu suchen, die sich nördlich von Snofrus Meidum-Pyramide befindet.[4]

Literatur

  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 458–459 (PDF; 16,7 MB).
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. Thames & Hudson, London 2004, ISBN 0500288577
  • Alexander J. Peden: The graffiti of pharaonic Egypt: scope and roles of informal writings (c. 3100–332 B.C.). BRILL, Leiden 2001, ISBN 9004121129
  • Silke Roth: Die Königsmütter des Alten Ägypten von der Frühzeit bis zum Ende der 12. Dynastie. Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04368-7

Einzelnachweise

  1. Hermann Ranke: Die ägyptischen Personennamen. Band 1: Verzeichnis der Namen. Augustin, Glückstadt 1935, S. 158 (PDF-Datei; 24,2 MB).
  2. a b Silke Roth: Die Königsmütter des Alten Ägypten. Seite 385.
  3. Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. Seite 48
  4. Roman Gundacker: Anmerkungen zum Bau der Pyramiden des Snofru. In: Sokar, Nr. 11, 2005, S. 12