Gefängnis Saidnaya

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Koordinaten: 33° 39′ 56″ N, 36° 19′ 48″ O

Reliefkarte: Syrien
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Gefängnis Saidnaya

Das Gefängnis Saidnaya, auch als Saidnaja, Sednaya oder Sednaja bekannt, ist ein Militärgefängnis in Syrien.

Lage

Der markante, dreistrahlige Hauptbau liegt 17 km nördlich von Damaskus und 5 km südwestlich von Saidnaya. Er befindet sich in einem 1403 Hektar großen, nahezu quadratischen Areal in einer Halbwüste auf einer Höhe von etwa 1300 m.

Die eigentliche Gefängnisanlage umfasst eine bewachte Fläche von etwa 160 m × 260 m. Diese ist, zusammen mit weiteren Funktionsgebäuden, eingeschlossen in einem zweiten Sicherungsring, der eine Ausdehnung von 600 m × 600 m hat. Diesem vorgelagert ist ein dritter Wall- und Patrouillenring, der eine Fläche von 900 m × 1000 m umschließt. Ein vierter Absperrungsring umspannt das gesamte Areal mit planmäßig angelegten Anlagen und kerzengeraden Fahrwegen in der Dimension von 1,16 km × 1,22 km.[1]

In der Anlage werden 10.000 bis 20.000 Menschen festgehalten: im roten dreiflügeligen Gebäude Zivilpersonen, im westlich davon gelegenen weißen Gebäude Militärangehörige.[2]

Geschichte

Ein bekannter Gefängnisinsasse war Zahran Allusch. Bei einem Protest von Gefängnisinsassen im Juli 2008 wurden Hunderte Gefangene verwundet oder getötet.

Zwar kam es am Anfang der friedlichen Proteste gegen Assad 2011 zu einer Amnestie für radikalislamische Häftlinge, jedoch schlossen sich viele der Freigelassenen später islamistischen Rebellengruppen wie den Ahrar al-Scham an.

Einem Bericht von Amnesty International zufolge, der auf den Aussagen von 84 Zeitzeugen basiert, sind dort seit dem Beginn der Syrienkrise 2011 zwischen 5.000 und 13.000 Zivilisten im Auftrag des syrischen Regimes unter Baschar al-Assad hingerichtet worden.[3][4][5][6][7]

Im Mai 2017 warf die amerikanische Regierung der syrischen Regierung vor, ein Krematorium auf dem Gelände des Gefängnisses errichtet zu haben, um die Leichen hingerichteter Insassen ohne Aufsehen beseitigen zu können.[8] Die Behauptung stützte sich auf Satellitenaufnahmen, auf denen die Amerikaner das Fehlen von Schnee auf einem neueren Gebäude des Komplexes auf große Hitze im Inneren zurückführten. Daraus folgerten sie nach Angaben des State Departments dort werde ein Krematorium betrieben, was sich nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International jedoch nicht unabhängig bestätigen ließ.[9]

Mitte 2018 hat das syrische Regime ca. 5000 Todesurkunden für in den Foltergefängnissen Verstorbene ausgestellt. Es gibt zu dem Zeitpunkt 13.000 bestätigte Todesfälle.[10][11]

Weblinks

Einzelnachweise