Wellerstadt

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Wellerstadt
Koordinaten: 49° 39′ 48″ N, 11° 2′ 11″ O
Höhe: 267 m ü. NHN
Fläche: 1,7 km²[1]
Einwohner: 1358 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 799 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 91083
Vorwahl: 09133
Doppelkleinhaus
Hofmauer

Wellerstadt (umgangssprachlich: Wallaschdot[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Baiersdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf bildet mit dem südlich gelegenen Baiersdorf eine geschlossene Siedlung. Unmittelbar westlich wird der Ort von der Regnitz tangiert und unmittelbar östlich verläuft die Bundesautobahn 73. Die Staatsstraße 2244 verläuft nach Baiersdorf (1 km südlich) bzw. nach Forchheim (7 km nördlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde 1007 als „Vvaldrichesbach“ in der Stiftungsurkunde des Bistums Bamberg erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort der Personenname Waldrīch ist. Der Ort gehörte ursprünglich zum Königsgut Forchheim und wurde durch Kaiser Heinrich II. dem Bistum geschenkt. 1040 fiel es dem Reich wieder heim, 1062 wurde es dem Bistum endgültig erstattet. 1336 war das Kloster Neunkirchen am Brand im Ort begütert. 1441 mussten dieses wegen finanzieller Nöte ihre Ansprüche an das Hochstift Bamberg verkaufen. 1774 gab es im Ort 16 Anwesen. Grundherren waren Brandenburg-Bayreuth (4 Güter), die Reichsstadt Nürnberg (Spitalamt: 3 Güter; Landesalmosenamt: 2 Güter), Horneck zu Thurn (2 Güter) und die Herren von Egloffstein (2 Gütlein). Der Ort lag im Fraischbezirk des brandenburg-bayreuthischen Oberamtes Baiersdorf.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Wellerstadt dem Steuerdistrikt Baiersdorf zugeordnet.[6] 1818 entstand die Ruralgemeinde Wellerstadt.[7] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in Finanzamt Erlangen umbenannt). Ab 1862 gehörte Wellerstadt zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,697 km².[1]

Am 1. April 1971 wurde Wellerstadt im Zuge der Gebietsreform nach Baiersdorf eingegliedert.[8]

Baudenkmäler

  • Wellerstädter Hauptstraße 22: Doppel-Kleinhaus
  • Wellerstädter Hauptstraße 27: Wohnhaus
  • Hofmauer

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 117 157 183 184 182 172 206 215 200 196 188 197 208 223 253 236 254 285 314 438 550 566 704 911 1358
Häuser[9] 23 23 34 37 41 46 72 134 365
Quelle [6] [10] [11] [11] [12] [11] [13] [11] [11] [14] [11] [11] [15] [11] [11] [11] [16] [11] [11] [11] [17] [11] [1] [18] [2]

Religion

Der Ort war seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Lutheraner nach St. Nikolaus (Baiersdorf) gepfarrt, die Katholiken nach St. Josef (Baiersdorf).

Literatur

Weblinks

Commons: Wellerstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  3. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 312. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: walɒšdotʰ.
  4. Wellerstadt im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  5. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 310ff.
  6. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 102 (Digitalisat).
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 32 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 458 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 93 (Digitalisat).
  11. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1114 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1181–1182 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1052 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).