Jikji
Koreanische Schreibweise | |
---|---|
Koreanisches Alphabet: | 백운화상초록불조직지심체요절 |
Hanja: | 白雲和尙抄錄佛祖直指心體要節 |
Revidierte Romanisierung: | Baegun hwasang chorok buljo jikji simche yojeol
|
McCune-Reischauer: | Paegun hwasang ch'orok pulcho chikchi simch'e yojŏl
|
Jikji (koreanisch
) ist die in westlichen Ländern gebräuchliche Kurzform eines Buches, das von den Lehren des Zens großer buddhistischer Priester handelt und von dem buddhistischen Mönch Baegun (
) während der Goryeo-Zeit (
) (918–1392) einige Jahre vor der Veröffentlichung des Buches im Jahr 1377 verfasst wurde.[1]
Namen und Namensbedeutung
Das Buch besitzt eigentlich den Titel Baegun hwasang chorok buljo jikji simche yojeol (
), was mit „Anthologie von den Lehren des Zen der großen buddhistischen Priester“ übersetzt werden kann. Andere für das Werk verwendete Namen sind Jikji simche yojeol (
), Jikji simche (
) oder Jikji simgyeong (
).[1]
Das Werk
Das Buch ist vor allem dadurch bekannt, dass es 1377 mit beweglichen Lettern aus Metall im Temple Heungdeok-sa (chinesisch
) in Cheongju (
) gedruckt wurde[1], fast acht Jahrzehnte vor dem Druck der Gutenberg-Bibel. Von einer ursprünglich zweibändigen Ausgabe sind heute noch 39 beidseitig bedruckten Seiten erhalten.[2] Diese werden in der orientalischen Abteilung der Bibliothèque nationale de France (Nationalbibliothek Frankreichs) aufbewahrt. Das Jikji ist somit das älteste erhaltene Druckwerk, das mit austauschbaren metallischen Lettern gedruckt wurde. Das Werk wurde 1372 von dem buddhistischen Geistlichen Baegun (
), auch unter dem Namen Baegunhwasang (
) zu finden, aber eigentlich Gyeong Han (
) (1289/1299–1374) genannt, verfasst.[3]
Ausstellung
Eine koreanisch-deutsche Ausstellung zeigte das Jikji 2003 in Göttingen gemeinsam mit der Göttinger 42-zeiligen Gutenberg-Bibel, die beide 2001 ins Weltdokumentenerbe „Memory of the World“ aufgenommen wurden.[4] Eine Replik wurde 2005 auf der Frankfurter Buchmesse ausgestellt.
Siehe auch
Deutsche Übersetzung
- Hyuk-Sook Kim:JIKJI.Angkor Verlag,Frankfurt2010, ISBN 978-3-936018-97-4 (deutsche Übersetzung).
Literatur
- Cultural Heritage Administration of the Republic of Kore(Hrsg.):Republic of Korea - Buljo jikji simche yo jeol (vol.II).Seoul2001 (englisch, Online [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 12. November 2018] Antrag bei der UNESCO auf Anerkennung des Buljo jikji simche yo jeol als Weltdokumentenerbe).
Einzelnachweise
- ↑ a b c
Republic of Korea - Buljo jikji simche yo jeol (vol.II). 2001, S. 1.
- ↑
Republic of Korea - Buljo jikji simche yo jeol (vol.II). 2001, S. 4.
- ↑
Republic of Korea - Buljo jikji simche yo jeol (vol.II). 2001, S. 3.
- ↑
Buchdruck in Korea und Deutschland - Jikji und die Gutenberg-Bibel.Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttigen, 22. September 2003, abgerufen am 12. November 2018.