George Rodger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2021 um 15:55 Uhr durch imported>Hasenläufer(224232) (→‎Weblinks: + magnumphotos.com).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

George Rodger (* 19. März 1908 in Hale, Cheshire; † 24. Juli 1995 in Ashford, Kent) war ein britischer Fotograf.[1]

Leben

Er fuhr 1926 bis 1929 als Matrose zur See und brachte sich die Fotografie selbst bei. Zwischen 1936 und 1938 arbeitete er für die BBC und für die Agentur Black Star. In den Jahren 1939 bis 1945 war er für Life als Kriegsberichterstatter in vielen Ländern unterwegs, darunter in Westafrika, der Sahara, Indien und Italien.

Am 15. April 1945 betrat er als einer der ersten Fotografen das KZ Bergen-Belsen, was für ihn zu einem traumatischen Erlebnis wurde. Daraufhin beschloss er, nicht mehr als Kriegsfotograf zu arbeiten. Er machte eine 45.000 km lange Reise durch Afrika, auf der Suche nach der Ursprünglichkeit des Lebens. 1948 bis 1950 lebte er eine Zeit lang in den Nuba-Bergen bei den Nuba und dokumentierte ihre Lebensweise.

1947 gründete er zusammen mit Robert Capa, Henri Cartier-Bresson und David Seymour die Fotoagentur Magnum Photos.

1959 ließ Rodger sich in England nieder und unternahm von dort aus viele weitere Reisen nach Afrika, teils im Auftrag der Standard Oil Company und von Esso. Er machte Reportagen für National Geographic, Life, London Illustrated und den Stern.

Eine Reportage in National Geographic im Februar 1951 weckte das Interesse von Leni Riefenstahl. Die deutsche Fotografin und Filmerin bot Rodger 1000 Dollar, wenn er sie bei den Nubas einführen würde. Angesichts der Propaganda Riefenstahls für das NS-Regime antwortete Rodger: „In Kenntnis Ihres Hintergrunds und des meinigen haben wir uns – denke ich – nichts zu sagen.“[2]

George Rodger war Vater des Filmemachers Peter Rodger sowie Großvater von Elliot Rodger, Attentäter beim Amoklauf von Isla Vista in Santa Barbara.[3]

Publikationen

  • 1943: Red Moon Rising, The Cresset Press.
  • 1944: Desert Journey, The Cresset Press.
  • 1955: Village des Noubas.
    • 2017: Nuba & Latuka. The Colour Photographs. Prestel, München, ISBN 978-3-7913-8322-4.
  • 1957: Le Sahara.
  • 1994: George Rodger: Humanity and Inhumanity.
  • 2009: George Rodger. Unterwegs 1940–1949, Hatje Cantz, Ostfildern.

Weblinks

Commons: George Rodger – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Biographie von George Rodger bei Answers
  2. Peter Hamilton, in: George Rodger, Village of the Nuba, London 1999, p. VIII. Hamilton betont, dass es Riefenstahl im Unterschied zu Rodger um das Motiv einer „exotischen Spezies“ gegangen sei und dass sie die Nuba dafür bezahlt habe, nackt Modell zu stehen.
  3. Richard Wheatstone: Grandson of Hale-born photographer George Rodger kills seven in university rampage (englisch) M.E.N Media. 25. Mai 2014. Abgerufen am 20. April 2019.