Schiller-Gymnasium Hameln

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Schiller-Gymnasium Hameln
Schulform Gymnasium
Gründung 1133
Adresse

Gröninger Straße 15

Ort Hameln
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Träger Stadt Hameln
Schüler 1.157 (2019/2020)[1]
Lehrkräfte ca. 110[2]
Leitung Silke Jakobs
Website www.sghm.de

Das Schiller-Gymnasium Hameln ist das älteste Gymnasium in Hameln. Es wird heute von etwa 1.161 Schülern besucht.

Zielsetzung

Die Zielsetzung des Gymnasiums, die im Schulprogramm festgelegt wurde, lautet: "Junge Menschen durch eine ganzheitliche Erziehung und Bildung auf dem Weg ins/durchs Leben zu begleiten und ihnen zu helfen, dass sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken, gestalten und weiterentwickeln können."

Geschichte

Die ursprünglich im Jahre 1133 gegründete Klosterschule konnte mit dem Übertritt des Stifts zur Reformation 1576 als erste Schule Hamelns aus den freigewordenen kirchlichen Mitteln finanziert werden. Bereits 1540 war in der Klosterschule unter Einfluss der Reformation mit Bernhard Lüder ein evangelischer Rektor berufen worden. Durch diverse Zwistigkeiten herrschten hier aber teilweise größere Probleme, die auch durch wiederholte Reformversuche und Verordnungen nicht behoben werden konnten.

Hilmar Deichmann (1625–1674) war acht Jahre lang oberster Lehrer in Hameln

Erst unter dem 1741 ernannten Rektor Justus Leo gelang es, einigermaßen Ordnung in die Verhältnisse zu bringen. Im Jahr 1848 wurde durch ein Gesetz die Aufhebung des Hamelner Stiftes verfügt, welches bis zu diesem Zeitpunkt für die Schulfinanzen verantwortlich war, so dass die Finanzierung des Schulwesens anderweitig geregelt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Schule bereits den Status einer Höheren Knabenschule. In dieser wurde nach einem Lehrplan, der Anfänge eines gymnasialen Unterrichtes vermitteln sollte, vor allem nebenamtlich von Geistlichen oder Privatpersonen unterrichtet.

Später wurden mehr und mehr besondere, sorgfältig ausgewählte Lehrkräfte verpflichtet und neue Lehrpläne entwickelt, so dass die Schule um etwa 1831 als Progymnasium zu bezeichnen war. Im Jahr 1867 wurde dieses dann in ein Gymnasium und damit in eine "gelehrte Schule erster Klasse" umgewandelt wurde und als solches am 10. Mai 1867 eröffnet wurde.

Der erste Direktor war August Ebeling, ihm folgte bereits von 1868 bis 1884 Gustav Regel (1814–1894). 1876 hatte das Gymnasium 354 Schüler, davon waren 136 auswärtige Gymnasiasten, die die wichtige Rolle der Schule und Hamelns als Schulstadt für das Umland belegen. 1897 wurde ein neues Gymnasialgebäude an der Gröninger Straße bezogen.[3] In den Jahren 1908 bis 1910 bemühte sich der Bürgervorsteher Wilhelm Sauerwein um die Angliederung einer Oberrealschule an das Gymnasium. 1910 unterrichtete es 639 Schüler, davon 318 Auswärtige. Unter dem Rektor Paul Brügmann wurde 1922 der Übergang vom Reformgymnasium zum Reformrealgymnasium eingeleitet. 1930 zählt die Schule 512 Schüler.

Am 25. September 1947 erfolgte die Umbenennung in Schiller-Schule (Ratsbeschluss vom 18. September 1947). Am 8. März 1957 erfolgte dann die erneute Umbenennung durch Erlass des niedersächsischen MK in Schiller-Gymnasium.

Seit 2005 wird für die Klassen der Unterstufe ein Ganztagsangebot mit Förderprogrammen, Arbeitsgemeinschaften und Hausaufgabenhilfe angeboten. Für die höheren Klassen gibt es verschiedene Arbeitsgemeinschaften in den Bereichen Fußball, Handball, Musik, Schach und Internet, die zahlreich wahrgenommen werden. Außerdem wurde 2005 in einem alten Verwaltungsgebäude, welches sich 500 Meter vom Hauptgebäude befindet, eine Außenstelle eröffnet, wobei sich dort die Klassenräume der Klassenstufe 10 befinden.

Im Jahre 2006 wurde das ehemalige "Fleischer-Haus", welches quasi auf dem Schulhof steht, ausgebaut und in "Schillers Villa" umbenannt; es wird als zusätzliches Gebäude für Klassenräume und Büros benutzt.

Seit dem 6. November 2006 gibt es das "Schillerradio", das Schulradio des Schiller-Gymnasiums.

Im Herbst 2009 wurde die neue Mensa eingeweiht.

2015/16 wurde ein Teil des Mitteltraktes abgerissen und wieder modernisiert aufgebaut. Dabei durfte die historische Fassade nicht beschädigt werden. Im erneuerten Trakt sind jetzt in den Räumlichkeiten teilweise blanke Steinwände zu sehen.

Im Jahr 2017 feierte das Schiller-Gymnasium das 150-jährige Bestehen als Gymnasium sowie 1050 Jahre Schulgeschichte in Hameln.[4]

Rektoren und Direktoren

  • ab 1741 Konrektor und ab 1748 Rektor: Johann Roger Christian Corwante[5]
  • 1754–1756: Johann David Heilmann
  • 1867–1868: August Ebeling
  • 1868–1884: Gustav Regel
  • 1884–1902: Ludolf Dörries
  • 1902–1905: Wilhelm Prinzhorn
  • 1905–1911: Eberhard Erythropel
  • 1911–1925: Paul Brügmann
  • 1926–1931: Wilhelm Gebser
  • 1931–1939: Rudolf Boeckmann (1895–1944) (im Zweiten Weltkrieg in Estland gefallen)
  • 1939–1945: Max Trobitius
  • 1945–1951: Dietrich Vogt
  • 1951–1969: Richard Schulz
  • 1969–1985: Wolfgang Rogge
  • 1985–2006: Peter Pauksch
  • 2006–2021: Andreas Jungnitz
  • seit 2021: Silke Jakobs

Literatur

  • Justus Heinrich Leo: Kurtze Historie der Schule in Hameln an der Weser. Nebst einem Entwurff Des den 17 Jun. 1744 in den Vormittags-Stunden zu haltenden Actvs Oratorii / mitgetheilet Von Justus Heinrich Leo der Hämelschen Schule Rectore, Rinteln, Gedruckt bey Joh. Gottfr. Enax, Univ. Buchdr., [1744]; Volltext-Digitalisat über das Göttinger Digitalisierungszentrum (Nachdruck Hameln 1901).
  • Heinrich Spanuth: Geschichte der Stadt Hameln, Hameln 1963.
  • Der Werdegang des Schiller-Gymnasiums Hameln 1967, Hameln 1967.
  • Das Schiller-Gymnasium Hameln 1992, Hameln 1992.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Hameln - Abt. Stadtentwicklung: Statistische Daten 2019. (PDF) Abgerufen am 8. Februar 2020.
  2. Schulprofil - Das Schiller. In: sghm.de. Abgerufen am 31. Juli 2017.
  3. sghm: Chronik. Abgerufen am 8. Februar 2020.
  4. sghm: Jubiläumsfest. Abgerufen am 11. Februar 2020. Jubiläum 2017. In: sghm.de. Archiviert vom Original am 31. Juli 2017. Abgerufen am 31. Juli 2017.
  5. Detlef Döring, Manfred Rudersdorf (Hrsg.): Johann Christoph Gottsched - Briefwechsel. Unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched, Historisch-kritische Ausgabe, Bd. 14: November 1748-September 1749, [1. Auflage], herausgegeben und bearbeitet von Caroline Köhler, Franziska Menzel, Rüdiger Otto und Michael Schlott, Berlin; New York, NY: De Gruyter, [2020], ISBN 978-3-11-067890-1 und ISBN 3-11-067890-X, S. 1760, 1767, 1794; Google-Books

Koordinaten: 52° 6′ 31,7″ N, 9° 21′ 23,4″ O