Ringpartnerschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Dezember 2021 um 19:08 Uhr durch imported>Aka(568) (Halbgeviertstrich).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Eine Ringpartnerschaft ist eine Form der Städtepartnerschaft, in denen alle beteiligten Städte untereinander ein Partnerschaftsabkommen geschlossen haben. Daher besteht eine Ringpartnerschaft immer aus mindestens drei Partnern, die folglich untereinander mindestens drei Beziehungen pflegen.

Ringpartnerschaften können durch formellen Beschluss mehrerer Partner zustande kommen oder sich mit der Zeit bilden, wenn der Kontakt zwischen ihren Repräsentanten über die Jahre intensiver wird. Auch ein Beitritt neuer Partner in eine bereits bestehende Ringpartnerschaft ist möglich. Außerhalb dieser pflegen die beteiligten Städte oft weitere, individuelle Städtepartnerschaften. Zwar existiert keine feste Obergrenze für die Anzahl der Partner, jedoch wächst die Anzahl der insgesamt entstehenden Beziehungen überproportional. Bisher existiert keine Ringpartnerschaft mit mehr als sieben Teilnehmern.

Die erste Ringpartnerschaft wurde 1958 zwischen den Städten Köln, Lille (Frankreich), Esch-sur-Alzette (Luxemburg), Lüttich (Belgien), Rotterdam (Niederlande) und Turin (Italien) geschlossen, 1983 nochmals bekräftigt und hat bis heute Bestand. Sie erfolgte unmittelbar nach der Gründung der EWG und wurde im Geiste der europäischen Einigung ins Leben gerufen: Die beteiligten Städte verkörpern die sechs Gründungsmitglieder – eine bis heute einmalige Konstellation. Im Jahre 1959 folgte die zweite Ringpartnerschaft, der Groß-Gerau, Brignoles (Frankreich), Tielt (Belgien) und Bruneck (Italien) beitraten. 2000 wurde mit Szamotuły (Polen) ein fünftes Mitglied aufgenommen.

Die Ringpartnerschaft zwischen Bad Soden am Taunus, Rueil-Malmaison (Frankreich) und Kitzbühel (Österreich) erfolgte ohne Gründungsakt, sondern kam erst zustande, als Rueil-Malmaison und Kitzbühel untereinander ebenfalls eine Städtepartnerschaft schlossen.

Insgesamt sind Ringpartnerschaften eine recht seltene Erscheinung, da zu deren Zustandekommen ein hohes Maß an Kooperation, Engagement und gegenseitiger Affinität vorhanden sein muss. Die Auswahl an Partnern ist zudem gering, da viele Städte bereits langjährige Partnerschaften pflegen und selten dazu bereit sind, mehr als eine Partnerstadt pro Land zu wählen. Lüttich hält beispielsweise seit 1958 zwei Beziehungen zu niederländischen Städten, denn 1955 war bereits eine Partnerschaft mit Maastricht geschlossen worden. In Deutschland sind derzeit folgende Konstellationen zustande gekommen:

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 siehe dazu Speer, Lothar, Die Entstehung der Ringpartnerschaft der Städte Esch-sur-Alzette, Lille, Lüttich, Köln, Rotterdam und Turin vom 3. Juli 1958, https://kups.ub.uni-koeln.de/54275/
  2. https://www.bergischgladbach.de/staedtepartnerschaften.aspx. Siehe dazu auch Speer, Lothar, Alles Gute zum 65sten - die Entstehung der ältesten Städtepartnerschaft der Stadt Bergisch Gladbach am 14. Juli 1956. In: Heimat zwischen Sülz und Dhünn 27, 2021, S. 74–84.