Die Journalistin (Film)

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Film
Deutscher Titel Die Journalistin
Originaltitel Veronica Guerin
Produktionsland USA, Irland, UK
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2003
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
JMK 14[2]
Stab
Regie Joel Schumacher
Drehbuch Carol Doyle,
Mary Agnes Donoghue
Produktion Jerry Bruckheimer,
Ned Dowd,
James Flynn
Musik Harry Gregson-Williams
Kamera Brandon Galvin
Schnitt David Gamble
Besetzung

Die Journalistin basiert auf der wahren Geschichte der Dubliner Journalistin Veronica Guerin, die im Auftrag des Drogenbosses John Gilligan erschossen wurde. Jerry Bruckheimer produzierte den Film aus dem Jahre 2003 mit Cate Blanchett in der Titelrolle. Regie führte Joel Schumacher. Gedreht wurde in Irland, teilweise an Originalschauplätzen. Mit Ausnahme Cate Blanchetts spielten ausschließlich irische Schauspieler in diesem Film.

Handlung

Der Film erzählt die Ereignisse der zwei Jahre, die der Ermordung der irischen Journalistin Veronica Guerin am 26. Juni 1996 vorausgingen.

18 Monate lang berichtet sie über den Drogenhandel auf den Straßen Dublins. Bei Recherchen in einem von Sozialwohnungen geprägten Viertel in Dublin stößt sie auf dutzende herumlungernde Kinder und Jugendliche, die teils gerade Drogen konsumieren oder offensichtlich gerade konsumiert haben. Dies berührt sie so sehr, dass sie beschließt, etwas gegen den grenzenlosen Drogenhandel zu unternehmen. Immer wieder trifft sie sich mit ihrem Informanten John Traynor, selbst Krimineller, und erhält von ihm Auskünfte über die kriminellen Banden Dublins. Drogenhandel spielte bisher keine Rolle in ihren Artikeln, doch das soll sich von nun an ändern.

Eines Tages werden mehrere Personen an verschiedenen Orten Dublins gezielt getötet, und die Polizei schiebt die Morde der IRA in die Schuhe. Doch Guerins Informant John Traynor, selbst einer der Mörder und Mitglied in John Gilligans Verbrecher-Clan, erzählt ihr, dass sämtliche Morde von einer einzigen Bande in Dublin verübt wurden. Guerin glaubt ihm das zuerst und will die IRA-Verdächtigungen der Polizei in einem großangelegten Artikel in Frage stellen. Doch sie bekommt noch rechtzeitig Zweifel und bemerkt, dass Traynor sie auf eine falsche Fährte geführt hat, da er einen Bandenkrieg zwischen zwei konkurrierenden Banden Dublins provozieren will. Von nun an konzentrieren sich ihre Recherchen auf John Traynor selbst, da sie herausfinden will, inwiefern dieser selbst in Drogengeschäfte und kriminelle Banden involviert ist. Nachdem sie ihn mit ihren nun erstmals gegen ihn gerichteten Vermutungen konfrontiert hat, kommt es wenige Tage später zu einem ersten Mordversuch. Ein mit schwarzem Helm getarnter Mann klingelt an ihrer Haustür und schießt ihr – nachdem der erste, auf den Kopf gerichtete Schuss nicht losgegangen ist – ins Bein. Sie wird ins Krankenhaus eingeliefert und macht Schlagzeilen in sämtlichen Medien. Zwar ersucht ihre Familie sie, sich anderen Themen zu widmen, doch arbeitet sie bereits wenige Tage später – nun unter Polizeischutz – weiter.

Mittlerweile ist sie bei Recherchen im Polizeirevier auf die Akte John Gilligans gestoßen, der auf Bewährung auf freiem Fuß ist und trotz offizieller Arbeitslosigkeit über beachtliche Vermögenswerte verfügt. Als sie sich eines Tages dazu entschließt, ihn an seinem Wohnsitz zu besuchen, wird sie von ihm direkt vor der Haustür brutal zusammengeschlagen. Noch am selben Abend ruft er sie an und droht ihr, ihren Sohn zu entführen und zu vergewaltigen und sie selbst zu ermorden. Verängstigt, aber weiterhin entschlossen weiterzumachen geht sie nach einem Krankenhausbesuch zur Polizei und erstattet Anzeige. Am nächsten Tag trifft sie sich wieder mit John Traynor. Dieser bietet ihr im Namen von John Gilligan eine Entschuldigung und 100.000 Pfund an, damit sie keine Anzeige erstattet und auch nichts über ihn berichtet. Sie lehnt ab und erfährt während des Wortgefechts mit Traynor von dessen Freundin, dass er selbst derjenige war, der sie töten lassen wollte.

Als sie weiterhin Artikel gegen die Geschehnisse in der Dubliner Drogenszene schreibt und immer mehr Erkenntnisse über die Machenschaften der Drogenbosse, vor allem John Gilligans, erhält, ereilt sie am 26. Juni 1996 ihr Schicksal. Nach einer Gerichtsverhandlung gegen sie wegen Geschwindigkeitsübertretung wird sie auf der Heimfahrt bei einem Stopp an einer Kreuzung mit mehreren Schüssen getötet.

Ihre Ermordung ist der Anstoß für ganz Irland zu handeln. Tausende Menschen versammeln sich wöchentlich zu Anti-Drogen-Demonstrationen in den betroffenen Vierteln, wobei sie Dealer vertreiben und die Drogenszene zur Flucht in den Untergrund zwingen. Nur wenige Tage nach ihrem Tod beruft die Regierung eine Sondersitzung ein, in der das Parlament eine Verfassungsänderung beschließt, die dem Obersten Gerichtshof erlaubt, das Vermögen von Drogenbaronen dauerhaft einzuziehen, was bisher nicht möglich war.

Als nach einer Polizeioffensive Dutzende Kriminelle und Bosse der Drogenszene festgenommen werden, darunter auch Guerins Mörder und dessen Komplizen, kommt es zu Prozessen mit folgenden Urteilssprüchen:

  • John Gilligan, der Drogenboss, erhält nach seiner Auslieferung aus England 28 Jahre Haft vor allem wegen Drogenhandels.
  • Brian Meehan, Guerins Mörder, erhält lebenslänglich.
  • Charles Bowden sagt als Kronzeuge aus und ist der erste Ire, der ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird.
  • Eugene Holland erhält 20 Jahre wegen Drogenhandels.
  • John Traynor wird in Abwesenheit wegen Mordes angeklagt. Er kann rechtzeitig nach Portugal flüchten, wo er seither gegen seine Auslieferung kämpft.

Noch im selben Jahr wird bei der irischen Polizei eine neue Dienststelle eingerichtet, die befugt ist, ungeklärte Vermögensbestände verdächtiger Personen zu beschlagnahmen. Im darauf folgenden Jahr fällt die Kriminalitätsrate um 15 %.

Kritiken

  • Nach dem authentischen Fall der Veronica Guerin, der in den neunziger Jahren hohe Wellen schlug und zu einer beispiellosen Verhaftungswelle führte, schufen die Blockbuster-Spezialisten Jerry Bruckheimer ('Pearl Harbor') und Joel Schumacher ('Bad Company') einen mitreißenden und kompromisslosen Politthriller, in dem Superstar Cate Blanchett ('Der Herr der Ringe') und Colin Farrell ('Minority Report') einmal mehr beeindrucken. (Blickpunkt: Film)

Auszeichnungen

  • 2003: Auf dem San Sebastián International Film Festival wurde Joel Schumacher für die Golden Seashell nominiert und mit dem Solidarity Award ausgezeichnet
  • 2003: Nominiert in 8 Kategorien bei den britischen IFTA Awards, davon den Audience Award (Publikumspreis) als bester irischer Film gewonnen
  • 2004: Cate Blanchett nominiert für den Golden Globe
  • 2004: Britischer Empire Award für Cate Blanchett als beste Schauspielerin
  • 2004: Amerikanischer Golden Reel Award der Motion Picture Sound Editors für die Sound Editoren
  • 2004: Zwei Nominierungen für den Political Film Society Award, wovon einer gewonnen wurde

Soundtrack

Der auch im Handel erhältliche, bei Hollywood Records erschienene Soundtrack besteht u. a. aus folgenden im Film vorgekommenen Songs:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die Journalistin. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2003 (PDF; Prüf­nummer: 95 156 K).
  2. Alterskennzeichnung für Die Journalistin. Jugendmedien­kommission.