Certosa San Lorenzo di Galluzzo
Certosa San Lorenzo di Galluzzo | |
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Certosa San Lorenzo di Galluzzo | |
Lage | Italien Region Toskana Metropolitanstadt Florenz |
Koordinaten: | 43° 43′ 53,1″ N, 11° 13′ 17,2″ O |
Gründungsjahr | 1341 durch Kartäuser |
zisterziensisch seit | 1956 |
Die Certosa San Lorenzo di Galluzzo (auch Certosa di Firenze) ist ein ehemaliges Kloster der Kartäuser.
Lage
Die Kartause befindet sich auf dem Monte Acuto, etwa fünf Kilometer südlich der Innenstadtzone von Florenz, im Stadtteil Galluzzo, nahe dem Zusammenfluss der Flüsse Ema und Greve.
Geschichte
Niccolò Acciaiuoli, Großseneschall des Königreichs Neapel, formulierte in seinem Testament von 1338 den Wunsch, ein Kartäuserkloster zu gründen. Die Schenkungsurkunde über das an der Straße von Florenz nach Siena gelegene Kloster datiert von 1342.
Eigentlich sollte außer dem Bereich für die Kartäusergemeinschaft noch ein Palast für die Familie Acciaiuoli sowie eine Studentenherberge (hospitium) für 50 Bewohner auf dem Klosterareal entstehen; beiden Plänen widersetzten sich die kontemplativen Einsiedler.[1]
Von 1866 bis 1958 lebte nach längerer Unterbrechung wieder eine Kartäusergemeinschaft vor Ort; danach ging das Kloster an den Zisterzienserorden über.[2] Dieser Orden gestattet, im Gegensatz zu den Kartäusern, einen Besuch der Anlage durch Außenstehende.
Kunstschätze
Der Palast der Acciaiuoli dient heute als Pinakothek und beherbergt die aus dem Großen Kreuzgang abgenommenen Fresken mit Passionsszenen, die Pontormo 1523 malte, sowie die Kopien, die Jacopo Chimenti Ende des 16. Jahrhunderts davon anfertigte.
In der Klosterkirche (14. Jahrhundert) ist der Mönchschor (16. Jahrhundert) bemerkenswert, denn die voneinander abgetrennten Sitzplätze spiegeln das eremitische Ideal der Kartäuser.
Um den Großen Kreuzgang gruppieren sich die Wohnungen der Kartäuser (Wohnraum, Studierzimmer, Schlafzelle und Gärtchen).[1] In den Zwickeln befinden sich Büsten aus der Werkstatt von Giovanni della Robbia (um 1523), die biblische Personen darstellen.
Sonstiges
Das Kloster hat seit 2002 im Internet eine fast lückenlose Datenbank aller Zisterzienserklöster weltweit aufgebaut. Allerdings sind die Einträge zu einzelnen Klöstern oft spärlich und die Inhalte nur auf Italienisch abrufbar.[3]
Literatur
- Emanuele Repetti: CERTOSA presso Firenze. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
Weblinks
- https://www.cistercensi.info/abbazie/abbazie.php?ab=515 Eigene Website
Einzelnachweise
- ↑ a b Chiara Miglliorini Fantechi: Florenz. Florenz 2004, S. 279.
- ↑ Baedeker Allianz Reiseführer Florenz, 9. Aufl., 2007, Seite 147
- ↑ http://www.cistercensi.info/ Datenbank aller Zisterzienserklöster