Stork-Reaktion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Dezember 2021 um 15:10 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Darstellung des Enamins: Wenn von einem Sauerstoffatom mit einfach negativer Ladung (drei freie Elektronenpaare) gesprochen wird, bezeichnet man das damit verknüpfte Molekül als Alkoholat und nicht als Alkoholation.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Stork-Reaktion, auch Stork-Enamin-Reaktion, ist eine Namensreaktion aus dem Bereich der Organischen Chemie. Sie wurde nach dem in Belgien geborenen Chemiker Gilbert Stork benannt und ist eine Variante der Michael-Addition. Während in der Michael-Addition ein Enolation mit α,β-ungesättigten Ketonen oder Aldehyden zu 1,5-Dicarbonylen umgesetzt wird, wird hier anstelle des Enolations ein Enamin eingesetzt, um das Keton am α-Kohlenstoff zu substituieren.

Übersichtsreaktion

Reaktionsmechanismus

Darstellung des Enamins

Das Amin greift als Nucleophil das Carbonylkohlenstoffatom des Ketons an. Das so entstandene Alkoholat wird protoniert und durch Abgabe eines Protons durch das protonierte Amin entsteht ein neutrales tetraedrisches Intermediat. Durch erneute Protonierung wird Wasser abgespalten. Im letzten Schritt wird dann die Doppelbindung des Enamins gebildet.

Darstellung des Enamins

Der Rest (R = primärer oder sekundärer Alkylrest, Allyl, Benzyl, Propargyl, CH₂CO₂R, CH₂CN) des Halogenkohlenwasserstoffs wird an das Enamin angelagert. In einer sauren Hydrolyse wird nun das zuvor innerhalb der Enaminbildung hinzugefügte Pyrrolidin wieder abgespalten. Durch Deprotonierung entsteht das α-substituierte Keton.

Darstellung des Enamins

Varianten

Als Reaktionspartner der Enamine können z. B. auch Oxirane, Acrylnitril oder 2,4-Dinitrochlorbenzol eingesetzt werden.

Literatur

  • Paula Y. Bruice: Organische Chemie. Pearson Studium, 2007, S. 993, ISBN 978-3-8273-7190-4.
  • László Kürti, Barbara Czako: Strategic Applications of Named Reactions in Organic Synthesis, 2. Auflage, Elsevier Academic Press, Amsterdam 2005, ISBN 978-0-12-369483-6