Verlag Tribüne

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Tribüne. Verlag und Druckereien des FDGB war ein Verlag in Berlin von 1945 bis 1990/91.

Geschichte

Am 4. Dezember 1945 wurde Die Freie Gewerkschaft Verlagsgesellschaft GmbH für die gleichnamige Zeitung in das Handelsregister eingetragen. Sie befand sich zunächst im Gebäude des FDGB-Bezirksverbandes Groß-Berlin in der Wallstraße 53/65. 1950 wurde er der SED-Verlagsorganisation Zentrag eingegliedert. Seit dem 10. Oktober 1950 hieß er Tribüne. Verlag und Druckereien des FDGB. 1951 wurde das Druckgebäude Vorwärts, das bisher zum SED-Organ Neues Deutschland gehörte, dem Verlag angegliedert. Das Gebäude Am Treptower Park 28/30 wurde seitdem zum Sitz von Verlag und Druckerei. Die inhaltlichen und wirtschaftlichen Entscheidungen des Verlages unterstanden in letzter Instanz dem FDGB-Bundesvorstand.

Am 19. März 1990 wurde die Verlag Tribüne Berlin GmbH gebildet. Am 14. September 1990 erfolgte die Umbenennung in Treptower Verlagshaus GmbH. Seit dem Juli 1991 gehörte dieses zur Mediengruppe Schmidt & Partner in West-Berlin. Im Oktober wurde die Verlagstätigkeit eingestellt und die 80 Mitarbeiter entlassen.

Archivbestände befinden sich im Bundesarchiv und im Landesarchiv Berlin.

Publikationen

Im Verlag Tribüne erschienen alle Schriften und Dokumente des FDGB, dazu Literatur zum Gewerkschaftswesen, zur Organisation von Betrieben, zu Arbeitsschutz und weiteren Themen des Arbeitslebens.

Dazu kamen belletristische Publikationen, zunächst insgesamt 325 Titel in 3,5 Exemplaren zwischen 1952 und 1963, von Autoren wie Lieselotte Welskopf-Henrich, Hans Marchwitza, Eduard Claudius und Stefan Heym.[1] Ab 1972 gab es weitere belletristische Veröffentlichungen, von Jack London und anderen.

Außerdem wurden Sachbücher, wie praktische Ratgeber und Literatur über Gesellschaftsspiele (Altenburger Skatbuch), herausgegeben. Die Tageszeitungen Tribüne und Deutsches Sportecho sowie einige Zeitschriften erschienen ebenfalls im Verlag.

Datei:Rudolf Bahro Die Alternative.jpg
Rudolf Bahro, Die Alternative, 1990

1990 wurde unter anderem Die Alternative des vorherigen DDR-Dissidenten Rudolf Bahro herausgegeben.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verlag Tribüne Bundesarchiv