Diskussion:Daus (Spielkarte)
Der Daus im Karten- und Würfelspiel
"Nach Marianne Rumpf stammt der Name aus dem badischen Dialekt, denn dort wird das „S“ wie ein „Sch“ ausgesprochen" - dazu ist zu sagen, dass es erstens keinen badischen Dialekt gibt, denn Baden ist eine rein politische Einheit, die viele Dialekte und zwei größere Dialektgruppen umfasst (Alemannisch und Fränkisch), zudem nur Ausschnitte von ihnen. Zweitens wird in Baden keinswegs "s" generell wie "sch" ausgesprochen, es heißt auch dort "Sonne" und nicht "Schonne", "Haus" und nicht "Hausch". Nahezu allgemein ist nur die "sch"-Aussprache vor Konsonanten, etwa "fascht" für "fast" usw., was an diese Stelle aber nicht relevant ist (denn es geht ja hier um Dausch/Daus). Diese Eigenheit ("fascht") teilen die Badener zudem mit den Schweizern, Elsässern, Schwaben und einem Teil der Rh-Pfälzer, so dass dann zu fragen wäre, wieso nun die Badener angeführt werden. Sie trifft außerdem nicht auf alle Badener zu (z.B. nicht auf die Einwohner des äußersten Nordostens, etwa Grünsfeld, wo man "fast" sagt). Die eigentlich hier relevante Eigenheit, auslautende (nicht alle) "s" wie "sch" auszusprechen (es geht hier um Dausch/Daus), gibt es m.W. ausschließlich im mittleren Taubertal, das teils badisch, teils württembergisch ist und zum Übergangsgebiet zwischen südfränkischem und ostfränkischem Dialekt gehört, aber auch dort werden anlautende "s" wie in "Sonne" als "s" ausgesprochen. Der oben zitierte Satz ist also in mehrfacher Hinsicht inhaltlich falsch, er mag aber insofern richtig sein, dass Marianne Rumpf das so behauptet hat, weshalb ich ihn auch nicht einfach löschen wollte. Jedenfalls sollte diese falsche Aussage von ihr nicht einfach so stehen bleiben, da der Artikel damit ja falsch informiert. Was sollte man in dem Fall tun? --Payton 12:06, 17. Apr. 2007 (CEST)
- Soweit ich sehe ist Frau Rumpf die einzige, die sich bisher so intensive Gedanken um den Daus gemacht hat und daher wird man schwer jemanden finden, mit dem man sie zitierfähig widerlegen kann (das ich mir das ausgedacht habe und es so gar nicht bei Rumpf steht, möchtest Du mir hoffentlich nicht unterstellen? ;). Außerdem läßt sich das durch eine simple Umformulierung lösen: "Nach M. R. könnte der Name aus einem der Dialekte des badischen Raumes stammen, in dem zuweilen das auslautende "s" eines Wortes wie ein "sch" ausgesprochen wurde". Ich werde noch mal bei Schmeller nachsehen, was dem zur Dausch einfällt. Übrigens: Deine Erläuterungen zu den Dialekten da oben: Beziehen die sich auf das 16. oder das 21. Jahrhundert? --Henriette 13:16, 17. Apr. 2007 (CEST)
- Wie ich ja sagte gehe ich davon aus, dass Du korrekt zitiert hast, die zitierte Aussage selbst ist aber m.E. inhaltlich fragwürdig. Der Sprachstand, den ich ansprach, entspricht der Situation um 1900, für diese Zeit (zwischen 1880 und 1910) ist er in Deutschland ziemlich detailliert ortsweise erhoben worden. Die wichtigsten Dialektgrenzen und Isoglossenbündel stimmen jedoch sehr stark mit den Grenzen der Früh- und hochmittelalterlichen Herzogtümer überein. Das neuzeitliche Württemberg konnte diese Situation sprachlich noch sehr stark überlagern, so dass viele "württembergische" Sprachformen entstanden, das neuzeitliche Baden konnte das nicht, da es zu spät entstand und eine ungünstigere Form hatte. Für das 16. Jahrhundert ist zweierlei zu beachten: Baden war nur etwa 1/10 so groß wie das Territorium, das durch Napoleon entstand und das die eine Hälfte des späteren Baden-Württemberg bildete. Und das von mir genannte Gebiet mit auslautendem "sch" lag damals weit außerhalb Badens. Das Zitat von Marianne Rumpf würde sich dann wohl auf das kleine Gebiet um Baden-Durlach/Baden-Baden beziehen müssen, wodurch es noch fragwürdiger wird. --Payton 17:35, 17. Apr. 2007 (CEST)
- Nachtrag: Generelles "sch" (wenn auch meist stimmhaftes) für "s" ist m.W. nur von den südlich versprengten deutschen Mundarten bekannt, etwa den Gottscheer Mundarten in Slowenien oder den Waldensern des Monte Rosa. Dass diese Eigenheit im mihd. zumindest im Südwesten allgemein gewesen sei, wird von manchen als Theorie vertreten, das ist aber nicht allgemein anerkannt. --Payton 17:50, 17. Apr. 2007 (CEST)
- Alle deine Bedenken in Ehren, aber Du weißt ja, daß wir nur höchst unzureichend darüber informiert sind, wie die uns schriftlich überlieferte Sprache tatsächlich ausgesprochen wurde. Ich halte es für übertrieben jetzt zwanghaft eine Region finden zu wollen, wo ein "s" im Auslaut immer wie ein "sch" gesprochen wurde. Letztlich ist es auch wurscht, ob Frau Rumpf nun meint, daß das "sch" in ganz Baden oder nur ein bisschen Baden verbreitet war. Das Dumme ist, daß ich die Zeitschrift gestern in der Bibliothek zurückgegeben habe und jetzt erstmal 6 Tage warten muß, bis ich sie wieder bestellen kann; hättest Dich echt gestern schon mal melden können :). Dooferweise ist das auch das einzige Mal, daß ich einen Aufsatz den ich verwendet habe nicht fotokopiert hab' … Sobald ich an die Zs. wieder rankomme besorge ich sie nochmal und prüfe die Formulierung von ihr nochmal genau: Vielleicht habe ich da auch nur bescheuert paraphrasiert.
- Worauf es ja eigentlich ankommt, ist, daß Dausch als Begriff für ein Mutterschwein verwendet wird: Schmeller (der ja von den Grimms zitiert wird) sagt, daß Dausch in Schwaben und Franken verbreitet war und Fischer (Schwäbisches WB, Tübingen 1908) schreibt es sei fränkisch; vermerkt allerdings in einer Art Fußnote „Muss weiter verbreitet gewesen sein“. Ich werde einfach den ganzen Satz so umformulieren, daß wir die zweifelhafte Vermutung von Frau Rumpf nicht mehr drin haben. Dann machen wir uns auch nicht der Sünde der Fehlinformation schuldig ;) Danke, daß Du da so genau hingeschaut hast! Viele Grüße --Henriette 21:27, 17. Apr. 2007 (CEST)
Split?
Danke für diesen gut recherchierten Artikel. Wobei es für mich eher nach zwei Artikeln aussieht. Die beiden Abschnitte Der Daus im Karten- und Würfelspiel und Daus als Ausruf behandeln unterschiedliche Begriffe und nehmen aufeinander keinen Bezug. Auch die Einleitung (oder Lemma) ist auf die selbe Weise zweigeteilt. Ich denke daher, dass es sinnvoll wäre den Abschnitt zum Teufel in einen eigenen Artikel Daus (Teufel) oder Daus (Ausruf) auszulagern. Secular mind 01:30, 30. Apr. 2007 (CEST)
- seh ich nicht als eigenen artikel. hier ist es eine ergänzung, die das ganze abrundet, alleinstehend ein stub. --snotty diskussnot 03:15, 30. Apr. 2007 (CEST)
'Deuce' gleiche Wortherkunft wie 'Daus'?
Ich lese gerade, dass mit 'Daus' auch eine zwei beim Würfeln bezeichnet wurde. Ich kenne den Begriff Deuce auch als Bezeichnung der 2er-Karten im Kartenspiel (v. a. Poker). Obwohl der Daus im deutschen Blatt dem Ass im französischen Blatts entspricht, findet man darauf doch zwei (franz.: deux) Augen. Zufall oder haben beide Wörter die gleiche Herkunft? --Blutgretchen 21:34, 30. Jan. 2011 (CET)
- DER Daus war ursprünglich der Zweier, daher sind auch zwei Symbole (Herzen, Schellen, etc.) abgebildet: der name kommt natürlich vom Französischen "deux", woraus auch das Englische "Deuce" stammt.
- Die Gleichsetzung mit dem Ass (=Einser) erfolgte später.
- Roland Scheicher 08:25, 31. Jan. 2011 (CET)
Daus und Sau
Ein weiterer Beleg, dafür, dass die Däuser auch Schweine waren, scheint mir zu sein, dass im Doppelkopf die beiden Karo-Asse als Schweine, Schweinchen oder Säue bezeichnet werden, wenn sie zusammen auf einer Hand sitzen: http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelkopf#Schweine Vielleicht ist das für Leser hier nicht uninteressant? Jonathan (Diskussion) 13:19, 28. Jan. 2013 (CET)
- Ja, nicht uninteressant bzw. eine Information, die man an passender Stelle noch einfügen könnte (ich habe den Artikel gerade nochmal gelesen – ist lange her, daß ich ihn schrieb ;)), nur habe ich gerade keine Idee, wo. Du? Und als kleiner Einwand: 1. Das Daus ist ja die Zwei im Kartenspiel und nicht das Ass und 2. muß ich ganz streng historisch fragen wann Doppelkopf sozusagen erfunden wurde. Wenn ich unseren Artikeln glauben darf, dann ist Doppelkopf aus dem Schafkopf entstanden und letzteres kann man sicher bis in die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts verfolgen. Da gabs aber schon sehr lange die Bezeichnung Daus für die höchste Karte im Kartenspiel. Ich würde daher davon ausgehen, daß man Daus als Bezeichnung für „höchste Karte” für das Ass im Doppelkopf sozusagen adoptiert hat (vorausgesetzt, daß beim Doppelkopf das Ass die höchste Karte ist – bin kein Doppelkopfspieler und muß gestehen, daß ich diese Information grad nicht im Artikel finde ;)) Wenn meine historische Argumentation korrekt ist, haben wir es also nur mit einer Übernahme des Wortes zu tun (nämlich Daus/Schwein für höchste Karte(n) ins Doppelkopf-Spiel), nicht aber mit einer Begründung warum auf der Karte ein Schwein abgebildet ist. Aber vielleicht habe ich auch nur deinen Gedankengang falsch verstanden(?) … :) --Henriette (Diskussion) 13:53, 28. Jan. 2013 (CET)
- vielleicht nicht ganz uninteressant, dass in Bayern die Asse alle "Sau" bzw. Säue heißen. hab den Ausdruck "Daus" hier ausser in dem Sprichwort noch nie gehört.
- theo (nicht signierter Beitrag von 2003:DC:D3D2:ABF4:EDED:D91:BB6:5181 (Diskussion | Beiträge) 22:09, 22. Mai 2016 (CEST))
Ich kenn den Begriff Daus auch nicht, außer in der Literatur und im "D" auf norddeutschen Kartenspielen. Ich hab mal einen Absatz eingefügt. --Rasmusklump (Diskussion) 12:28, 1. Jun. 2017 (CEST)
Ass, Kartenspiel
In der Einleitung sind doch einige redaktionelle Mängel
- Link Kartenspiel fehlt
- Hinweis auf das Ass fehlt
Vergleiche: Das Ass, nach alter Rechtschreibung As, vom altfranzösischen as (eine Einheit), ist ein Kartenwert im französischen Blatt und bei den meisten Kartenspielen die höchste Karte. Die Entsprechung im Deutschen Blatt ist der Daus. --Haigst-Mann (Diskussion) 13:07, 30. Nov. 2013 (CET)
Schwein gehabt!
Mir fehlt in diesem Artikel der Hinweis, dass der Ausruf "Schwein gehabt!" sich möglicherweise von dieser Karte herleitet, denn für die Karte war auch der Name „Schwein“ in Gebrauch. Zwar ist die Annahme nicht gesichert, jedoch auch nicht ausgeschlossen. Vergleiche auch "Ei, der Daus!".
Überhaupt traue ich der ganzen Etymologie hier nicht so recht über dem Weg. Was zum Beispiel soll "Nordfranzösisch" sein. Paris liegt im Norden Frankreichs. Dort wurde im Mittelalter Altfranzösisch gesprochen. Noch weiter nördlich wurde im Mittelalter Picardisch gesprochen, eine galloromanische Sprache, die mit dem Französischen verwandt ist. Und im Pas-de-Calais wurde in großen Teilen noch Westflämisch gesprochen (heute weitgehend picardisiert bzw. französisiert). Was also soll, bitteschön, "Nordfranzösisch" sein. Es gibt zwar eine (anglo-)normannische Variante daeux (Insel Guernsey) und die altfranzösische Variante deus. Doch warum diese beiden Varianten für das spätalthochdeutsche, später mittelhochdeutsche Wort dûs verantwortlich sein sollen, bleibt mir schleierhaft. Es liegt ja auf der Hand, dass das vorwiegend in Süddeutschland verwendete Wort "Daus" sich ursprünglich vom spätalthochdeutschen dûs herleitet und deshalb ist die Herleitung von einem "nordfranzösischen Wort daus" nicht nur unsinnig sondern schlicht falsch. Naheliegender oder zumindest ebenso denkbar finde ich die Erklärung, dass sich das Wort dûs auf den lateinischen diabolus zurückgeht (Ei, der Daus), zumal in gewissen mittelalterlichen Numerologien Gott (deus) die Ziffer 1 zugeordnet wurde und dem Teufel (diabolus) die Ziffer 2. Unter dieser Voraussetzung steht dann der Ausruf "Ei, der Daus!" doch in einem gewissen Zusammenhang mit dem Kartenspiel. Ich finde, dass der Artikel in dieser Hinsicht überarbeitet werden sollte.--91.61.105.102 13:49, 15. Apr. 2015 (CEST)
- Nachtrag: In Grimms Wörterbuch wird auch schon darauf hingewiesen, das das Wort sich wohl nicht aus dem Französischen herleitet. Dort wird eine griechischer Ursprung ( δυάς binio dausz zwei Frischlin Nomencl. 476. Henisch 665.) angenommen: "das Daus".
- Das dort angeführte Beispiel aus der Sangspruchdichtung des Reinmar von Zweter beruht eindeutig auf einer Zahlensymbolik und weist nicht nur auf den Teufel hin (der tiuvel schuof daz würfelspil), sondern nennt auch die 2 als Synonym für die Erde als Sündenpfuhl, daz tûs (und diu erde, dar ûf er daz tûs gemachet hât) zwischen den Zahlen 1 (Gott, der Himmel) und 3.
„der tiuvel schuof daz würfelspil
dar umbe daz er sêlen vil dâ mite gewinnen wil.
das esse er hât gemaht dar ûf daz éin got gewaltic ist.
der himel in sînen handen stât
und diu erde, dar ûf er daz tûs gemachet hât:
die drien ûf die drîe namen die er hât, der süeze wære Krist:
daz quâter worhte er mit grôzen listen
ûf die namen der vier êvangelisten:
den zinken ûf des menschen sinne
wie er die fünfe mache kranc:
das ses, wie er sehs wochen lanc
die vasten uns mit toppel ane gewinne.“
- Weiterhin gibt es dort einen Extraeintrag für die männliche Variante "der Daus", wo dann auch der Ausruf "Ei, der Daus!" behandelt wird (Als ausruf der verwunderung, so viel als ei! ei! oder des schreckens, der daus! der henker! der teufel! dasz dich der taus! Schmid schwäb. wörterb. 122. was der daus haben die leute da vor!).
- All dies weist darauf hin, dass die Etymologie des Wortes nicht so eindeutig ist und es Überschneidungen in der Bedeutung zwischen "der Daus und "das Daus" gibt.
- Ebenfalls in diesem Zusammenhang müssen auch die Einträge "das Taus", "der Dausmann", "die Tausch" und "die Dausch" betrachtet werden.
- Das alles sollte in gewisser Weise unter dem Stichwort Etymologie in den Artikel einfließen.--91.61.105.102 16:22, 15. Apr. 2015 (CEST)
- Ich bin unsicher, ob die Einarbeitung dieser Details, die womöglich bislang in keiner wissenschaftlichen Arbeit zusammen betrachtet wurden, nicht die Grenze zu original research überschreitet. In gewissem Rahmen passiert das bei Wikipedia sowieso immer, eine Grauzone ist unvermeidlich. Zunächst aber: Würden andere zustimmen, dass die gröbste Kritik, die hier geäußert wurde und die ausschlaggebend für den Überarbeiten-Baustein war, inzwischen im Artikel berücksichtigt ist? Oder wollen wir den Baustein trotzdem lieber noch behalten? --Jonas kork (Diskussion) 12:18, 29. Dez. 2021 (CET)
Däußchen/ Däuschen im Sinne von Enttäuschung/ Ernüchterung/ Dämpfer
In manchen Gebieten der moselfränkischen Mundart gibt es den stehenden Begriff des "Däußchen". Ein "Däußchen" ist das Synonym für einen situativen, nicht existenziellen Misserfolg, der zur Temperierung eines übersteigerten Selbstbewusstseins bzw. zur Korrektur des Selbstbildes beiträgt ("der hat ein Däußchen bekommen"; "das war ja wohl ein Däußchen für ihn"). Meine Frage: Könnte der Begriff auf den "Daus" zurückzuführen sein; in dem Sinne: Der wurde übertrumpft, etc. Weiß jemand mehr darüber?? (nicht signierter Beitrag von 79.248.132.122 (Diskussion) 02:16, 27. Jun. 2016 (CEST))
- (Ich hab mal eine Überschrift eingefügt.) "Däuschen" als Bezeichnung für eine niedliche oder vortreffliche Person war im 19. Jh. gebräuchlich. Davon ausgehend kann ich mir auch vorstellen, dass die von dir beschriebene Wendung ironisch aufzufassen ist: "X hat etwas Feines bekommen", "das ist ja prima für X gelaufen". Das ist aber genauso Spekulation wie deine Annahme. Solange wir nicht wissen, wann diese Verwendungsweise aufgekommen ist und ob es vergleichbare Ausdrücke gibt, mit denen es einen Zusammenhang geben könnte, können wir da meines Erachtens zu keiner Gewissheit kommen. --Jonas kork (Diskussion) 09:52, 27. Jun. 2016 (CEST)
Aus Zwei mach Eins? Wie wurde das Daus zum Ass?
Gibt es Literatur dazu, wie im deutschen Kartenspiel die Zwei zur höchsten Karte wurde (und wo die Eins abgeblieben ist)? Im englischen Sprachraum sind en:Ace und en:Deuce unterschieden, im deutschsprachingen Raum haben sie sich vermischt. Im verlinkten Artikel zu Ace wird in dieser Sache auf Dummetts Arbeit zum Tarot verwiesen - falls jemand das Buch zur Hand hat und auf S. 25-55 entsprechende Infos findet, sollten wir das im Artikel ergänzen. --Jonas kork (Diskussion) 15:03, 3. Mai 2017 (CEST)
- Vermutlich war eine Karte mit nur einem Zahlzeichen (As) zu aufwendig und damit unübersichtlicher gestaltet, was man noch heute beim Schweizer Tarockspiel 1JJ sieht. Die 2en sind einfacher zu erkennen und weniger aufwendig zu schneiden (Holzschnitt).
- Zum Daus: Es gibt also zwei Möglichkeiten: 1. Die Bezeichnung aus dem Französischen oder Lateinischen kam zuerst. Um Glück zu haben und freuien Platz zu gestalten kam das Schwein hinzu. So wurde der Begriff "Daus" von der Karte kommend auch als Bezeichnung eines Schweines (Dausch) volkstümlich.
- Möglichkeit 2: Das französische oder lateinische Deus/Daus fiel mit dem schon bekannten Begriff Dausch (Schwein) zusammen, daher brachten Kartenstecher folgerichtig das Schwein auf die Karten.
- Anders gesagt: Was war zuerst, Das Wort "Dausch" für Schwein, oder das "Schwein", das zur Wortentstehung Dausch führte? --94.134.15.118 23:18, 19. Dez. 2021 (CET)
- "Daus" (und entsprechende lautliche Vorläufer wie mhd. "dûs") sind älter als das Kartenspiel in Europa. Um den Begriff (und das Schwein) geht es mir hier nicht. Meine Frage war (und ist): Gibt es Literatur dazu? Am Rande erwähnt Manfred Hausler in Trommler und Pfeifer das Problem. Wenn ich es richtig im Kopf habe, argumentiert er für drucktechnische Gründe: 52 Karten auf einen Druckbogen unterzubringen führe leicht zu ungenutztem Platz, während ein gekürztes Deck vn 48 Karten das Papier voll ausnutze. (Aus dem Gedächtnis, ich hab das Buch nicht zur Hand.) Ein tiefergehende Behandlung und zeitliche Einordnung, wann dieser Prozess stattfand, kenne ich bislang noch nicht. Vielleicht komme ich zwischen den Jahren dazu, den Abschnitt bei Dummett zu lesen. --Jonas kork (Diskussion) 08:39, 20. Dez. 2021 (CET)
- Erledigt. Ich hab bei der Gelegenheit auch die verschiedenen Themen (Etymologie, Zusammenhang mit der Sau...) in Abschnitte mit eigenen Überschriften sortiert und ein paar Formulierungen angepasst. --Jonas kork (Diskussion) 11:52, 29. Dez. 2021 (CET)
- "Daus" (und entsprechende lautliche Vorläufer wie mhd. "dûs") sind älter als das Kartenspiel in Europa. Um den Begriff (und das Schwein) geht es mir hier nicht. Meine Frage war (und ist): Gibt es Literatur dazu? Am Rande erwähnt Manfred Hausler in Trommler und Pfeifer das Problem. Wenn ich es richtig im Kopf habe, argumentiert er für drucktechnische Gründe: 52 Karten auf einen Druckbogen unterzubringen führe leicht zu ungenutztem Platz, während ein gekürztes Deck vn 48 Karten das Papier voll ausnutze. (Aus dem Gedächtnis, ich hab das Buch nicht zur Hand.) Ein tiefergehende Behandlung und zeitliche Einordnung, wann dieser Prozess stattfand, kenne ich bislang noch nicht. Vielleicht komme ich zwischen den Jahren dazu, den Abschnitt bei Dummett zu lesen. --Jonas kork (Diskussion) 08:39, 20. Dez. 2021 (CET)