Dagmar Liechti-von Brasch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2021 um 11:54 Uhr durch imported>Michael Eyl(1787536) (→‎Literatur).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Dagmar Alice Liechti-von Brasch (* 11. Oktober 1911 in Dorpat; † 23. Juli 1993 in Zürich) war eine Schweizer Ärztin und Ernährungsreformerin.

Sanatorium „Lebendige Kraft“ = „Bircher-Benner-Privatklinik“ = „Zurich Development Center“. Chalet „Alice“ (1906) und „Privathaus“ (1925 / 26).

Leben und Werk

Dagmar Liechti-von Brasch wurde 1911 als Tochter des deutschbaltischen Gutsherrn Arved Karl Leon von Brasch (1881–1953) und der Aarauerin Hedwig Alice Bircher (1879–1916), Schwester von Maximilian Oskar Bircher-Benner, in Estland geboren.

1916 starb die Mutter nach der Geburt des vierten Kindes an Lungenentzündung. Der Vater schickte seine drei ältesten Kinder, Elisabeth Heim-von Brasch (1907–1996),[1] Arved Konrad von Brasch (1909–1943) und Dagmar in die Schweiz zur Familie des Onkels Maximilian Oskar Bircher-Benner. 1921 holte der Vater die Geschwister Elisabeth und Arved Konrad zurück; Dagmar blieb auf eigenen Wunsch in der Schweiz.

Sie studierte Medizin an der Universität Zürich und wurde dort 1938 zum Dr. med. promoviert. Ihr Buch zur natürlichen Geburt erschien 1942. In den Jahren 1947 bis 1980 war sie Chefärztin der Bircher-Benner-Privatklinik in Zürich. Ab 1953 wurde sie neben Ralph Bircher (1899–1990) Mitherausgeberin der Bircher-Benner-Hauszeitschrift Der Wendepunkt im Leben und Leiden.[2]

1958 betreute sie an der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) den Bereich «Schwangerschaft und Ernährung». Zusammen mit Werner Kollath, Karl Kötschau, Helmut Mommsen und anderen war sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der 1954 von Hans Adalbert Schweigart gegründeten Internationalen Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung.[3]

Zur Klinikführung wie auch zur Arzt-Patient-Beziehung entwickelte sie ganzheitliche Ansätze. In ihrem Betonen der Bedeutung der Präsenz für die ärztliche Tätigkeit war sie von der indischen Philosophie inspiriert. Sie fand auf dem Friedhof Fluntern ihre letzte Ruhestätte.

Schriften

  • Gesunde Schwangerschaft : Glückliche Geburt. Wendepunkt-Verlag, Zürich 1942.

Literatur

  • Felix Graf und Eberhard Wolff (Hrsg.). Zauberberge. Die Schweiz als Kraftraum und Sanatorium. Verlag hier + jetzt, Baden 2010, ISBN 978-3-03919-162-8.
  • Marina Widmer und Kathrin Barbara Zatti: Zwischen Birchermüesli und Lebensphilosophie. Dagmar Liechti-von Brasch, 1911-1993, Chefärztin der Bircher-Benner-Klinik. Limmat-Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-85791-567-3.
  • Eberhard Wolff (Hrsg.): Lebendige Kraft. Max Bircher-Benner und sein Sanatorium im historischen Kontext. Verlag hier + jetzt, Baden 2010, ISBN 978-3-03919-163-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Heim-von Brasch 1907-1996 - Nachlass in den Wissenschaftshistorischen Sammlungen der ETH-Bibliothek
  2. Ulrich Linse: Ralph Bircher in den 1950er- und 1960er Jahren. In: Eberhard Wolff (Hrsg.): Lebendige Kraft. Baden 2010, S. 166.
  3. Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Kollath, Werner. In: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich: Ein biographisches Lexikon. Walter de Gruyter 2007, S. 238