Fritz Kleinhempel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Januar 2022 um 16:55 Uhr durch imported>WiesbAdler(441491).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Fritz Kleinhempel (* 1. August 1860 in Leipzig; † 1912[1] in Dresden) war ein deutscher Grafiker, Karikaturist, Werbe- und Plakatkünstler sowie Designer.

Leben

Politische Karikatur aus der Serie „Der Krieg in China“ mit figürlicher Darstellung der gegen China Vereinigten acht Staaten;
Ansichtskarte Nr. 6328, Verlag Bruno Bürger & Ottilie, etwa August 1900

Fritz Kleinhempel studierte an der Kunstakademie Leipzig, der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar und an der Königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden. Um 1900 bis ca. 1907 führte er in Dresden-Striesen mit seinen Geschwistern Erich und Gertrud Kleinhempel eine Privatschule für Kunstgewerbe.

Fritz Kleinhempel erstellte Entwürfe für Inneneinrichtungen, gestaltete Plakate und entwarf u. a. gemeinsam mit Max Pechstein Gläser. Ab 1902 erstellte er zahlreiche Entwürfe für Reformspielzeug, teilweise zusammen mit seinen Geschwistern, u. a. für die Werkstätten für deutschen Hausrat von Theophil Müller in Striesen und für den Spielwarenverlag C.F. Drechsel in Grünhainichen.[Anm. 1] Die Erstellung von Reformspielzeug in Dresden ab 1902 stand auf dem Hintergrund einer Unzufriedenheit mit der Qualität des damals massenhaft industriell produzierten Spielzeugs.[2] Angestrebt wurden einfach gestaltete, aus natürlichen Materialien gefertigte und die Fantasie anregende Spielzeuge. Für Jordan & Timaeus entwarf Fritz Kleinhempel Zuckergussfiguren.

1911 verunglückte Fritz Kleinhempel bei einem Unfall. Er wurde von seiner Schwester Gertrud in Bielefeld gepflegte, die damals Leiterin der Textilklasse an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld war. 1912 zog er wieder nach Dresden, wo er bald darauf starb.[1]

Die Geschwister Kleinhempel gehörten zu den produktivsten und vielseitigsten Vertretern im Bereich der Reformkunst.[3] Ihre Arbeiten wurden regelmäßig in den führenden Kunstzeitschriften der Zeit vorgestellt.

Anmerkungen

  1. Der 1809 gegründete Spielwarenverlag C.F. Drechsel führte u. a. Spielzeug nach Entwürfen der Geschwister Kleinhempel, des Volkskundlers Oskar Seyffert, des Tischlers Karl Schmidt-Hellerau, sowie der Dresdner Architekten Heinrich Tscharmann und Ernst Kühn im Angebot.

Literatur

Weblinks

Commons: Fritz Kleinhempel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gertrud Kleinhempel (1875–1948). Professorin und Designerin. Internet-Portal Westfälische Geschichte. Abgerufen am 6. Januar 2016 (Thieme-Becker gibt mit 1910 ein abweichendes Todesdatum für Fritz Kleinhempel an).
  2. Urs Latus: Dresdner Reformspielzeug. In: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum (Hrsg.): Jugendstil in Dresden. Aufbruch in die Moderne. Edition Minerva, 1999, S. 118–125.
  3. Cordula Bischoff, Igor Jenzen: Die Geschwister Kleinhempel als Reformkünstler. In: 100 Jahre Wendt & Kühn. Dresdner Moderne aus dem Erzgebirge. Chemnitzer Verlag, 2016, ISBN 978-3-944509-31-0, S. 26.