Benutzer:Maimaid/Esther Graf (Kunsthistorikerin)

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Esther Graf (* 1970 in Wien) ist eine österreichisch-deutsche Judaistin, Kunsthistorikerin, Ausstellungskuratorin und Herausgeberin.

Leben und Wirken

Esther Graf wuchs in ihrer Geburtsstadt Wien auf.[1][2] Von 1989 bis 1996 studierte sie Jüdische Studien, Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität Wien, an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS). Anschließend leitete sie von 1996 bis 1998 das Jüdische Museum im österreichischen Hohenems (Vorarlberg).[3]

Von 2000 bis 2005 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Jüdische Kunst an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg tätig, wo sie 2004 bei Felicitas Heimann-Jelinek und Michael Hesse im Fach Jüdische Kunst mit einer Arbeit über den Porträt- und Historienmaler Moritz Daniel Oppenheim zur Dr. phil. promoviert wurde.[1] Der Titel ihrer Dissertation lautete Die jüdische Genremalerei der voremanzipatorischen Zeit als Motivquelle für Moritz Daniel Oppenheims Zyklus zum altjüdischen Familienleben: eine gattungs- und motivgeschichtliche Untersuchung. Neben verschiedenen Lehrtätigkeiten an der Hochschule baute Graf deren Presseabteilung auf und war als Redakteurin des Hochschulmagazins Mussaf tätig. Zu ihren Aufgaben gehörte auch das Organisieren von Veranstaltungen mit prominenten Persönlichkeiten wie Angela Merkel oder Marcel Reich-Ranicki.[3]

Seit 2008 ist Esther Graf freiberuflich tätig und betreibt gemeinsam mit der Judaistin Manja Altenburg, die zuvor für das Jüdische Museum Berlin gearbeitet hatte, in Mannheim und Heidelberg die „Agentur für Jüdische Kultur Altenburg & Graf“. Die beiden praktizierenden Jüdinnen haben sich zum Ziel gesetzt, Berührungsängste in der Gesellschaft gegenüber dem Judentum abzubauen und die Vielfalt und Lebendigkeit des jüdischen Alltagslebens zeigen. Dies geschieht nicht nur im Rahmen von öffentlichen Vorträgen, Schulprojekten oder Veranstaltungen in Volkshochschulen[2], sondern auch auf wissenschaftlicher Ebene. Museen, Vereine mit Interesse am Judentum, Forschungseinrichtungen, (jüdische) Gemeinden und Universitäten zählen zu den Kunden der Wissenschaftlerinnen, die sich bei einer gemeinsamen Tätigkeit als Kuratorinnen im Braunschweigischen Landesmuseum kennengelernt hatten. Graf und Altenburg arbeiten daran, Jüdisches zu bewahren und zu erforschen, indem sie beispielsweise für Städte und Gemeinden deren Judaica archivieren, ihre Forschungsbeiträge veröffentlichen oder Ausstellungen über jüdische Kultur und Geschichte konzipieren. So kuratierten Graf und Altenburg mehrere Dauerausstellungen, u. a. für die Alte Synagoge in Essen (heute Haus jüdischer Kultur), die ehemalige ehemalige Synagoge in Niederzissen und das Jüdische Museum in Göppingen. Sie übernahmen auch die Redaktion des Katalogs zur Wanderausstellung Jüdisches Leben im Kraichgau.[4]

Für Wina, das jüdische Stadtmagazin von Wien, schreibt Graf seit 2011 regelmäßig journalistische Beiträge. Seit 2015 ist sie auch auf dem Gebiet der Geschichtskommunikation tätig; als Mitarbeiterin der H&C Stader GmbH (History&Communication) in Mannheim führt sie Zeitzeugengespräche und veranstaltet Workshops. Hierbei kommen ihr Erfahrungen zugute, die sie in den 1990er Jahren bei Interviews und Zeitzeugengesprächen für die von Steven Spielberg gegründete USC Shoah Foundation sammelte.[3]

Anlässlich des 100. Geburtstags des in Vergessenheit geratenen jüdischen Schriftstellers Siegfried Einstein gab Graf 2019 einen Lyrikband unter dem Titel Zeit der vielen Einsamkeiten heraus.[5]

Publikationen (Auswahl)

als Herausgeberin
als Beitragende
  • mit Harold James und Rupert Tiefenthaler: Die Firma Gebrüder Rosenthal und ihre Geschichte. In: Josef Otten: eine Firmengeschichte: von Gebrüder Rosenthal zu Josef Otten. Otten, Hohenems 2001, OCLC 891745923, S. 9–28.
  • Die jüdischen Gemeinden Hohenems und Sulz und der Minhag Schwaben. In: Manfred Bosch (Hrsg.): Alemannisches Judentum. Spuren einer verlorenen Kultur. Ed. Klaus Isele, Eggingen 2001, S. 12–17.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Esther Graf – Verlag Das Wunderhorn. In: wunderhorn.de. Abgerufen am 4. Januar 2022.
  2. a b Ralf Schick: Judentum zum Anfassen. In: evangelisch.de. 26. September 2012, abgerufen am 4. Januar 2022.
  3. a b c Ingo Stader: Das Zeitzeugeninterview. In: hcstader.de. 13. Dezember 2021, abgerufen am 5. Januar 2022.
  4. Wanderausstellung. In: jlk-ev.de. Abgerufen am 4. Januar 2022.
  5. Zeit der vielen Einsamkeiten. In: wunderhorn.de. Abgerufen am 5. Januar 2022.


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