Benutzer:BotBln/MonotypischeGattung
Kalappia celebica | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Kalappia celebica | ||||||||||||
Kosterm. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Kalappia celebica | ||||||||||||
Kosterm. |
Kalappia celebica ist die einzige Art der Pflanzengattung Kalappia in der Unterfamilie Dialioideae innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).[1] Diese an Wildstandorten seltene Art ist ein Endemit der Insel Sulawesi.[2]
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Kalappia celebica wächst als relativ großer Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Metern.[3] Die Stammdurchmesser (Brusthöhendurchmesser (BHD) betragen bis zu 90 Zentimetern.[3] Der Stamm ist bis zu einer Höhe von 20 Metern astfrei.[3] Die Brettwurzeln sind reichen am Stamm 2 bis 3 Meter hoch und sind bei einer Höhe von etwa 2 Metern etwa 20 Zentimeter dick.[3] Die rost-braune, rissige, deutlich raue Borke schält sich in kleinen Stücken ab. Der äußere und abgestorbenen Bereich der Borke ist etwa 2 Millimeter dick. Der innere und lebende Bereiche der Borke ist rosafarben-rot im Querschnitt und innen weiß.[3] Das 3 bis 5 Zentimeter breite und hell-braune Splintholz ist deutlich vom Kernholz abgegrenzt.[3] Auf der braunen Rinde der bleistiftförmigen Zweige sind Lentizellen vorhanden. Bei den jungen, glatten oder etwas gerillten Zweige ist auf ihrer Oberseite die Rinde anfangs winzig behaart; sie verfärbt sich beim Trockenen schwarz.[3] Kalappia celebica ist nicht bewehrt.[4] Die elliptisch-spindelförmigen Blattknospen besitzen wenige Knospenschuppen, die anfangs gelblich flaumit behaart sind und verkahlen. Es sind keine extraflorale Nektarien vorhanden.[1]
Die wechselständig und zweizeilig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel sowie -spreite gegliedert.[3][4] Die häutigen Nebenblätter sind sehr unauffällig, fallen früh ab oder es sind keine vorhanden[4] Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert.[3][4] Es sind keine Nebenblättchen vorhanden.[4] Der bleistiftförmige Blattstiel ist meist 3 bis 5 Zentimeter lang (bei den obersten Laubblättern kann er kürzer sein) und an seiner Basis verdickt. bleistiftförmige Blattrhachis ist meist 4 bis 8 Zentimeter lang und kahl.[3] An der Blattrhachis sind meist fünf (drei bis sieben), wechselständig angeordnete Fiederblätter vorhanden.[3][4] Bei den obersten Laubblättern sind es manchmal nur drei oder zwei Fiederblätter und selten dort die Fiederblätter fast gegenständig angeordnet.[3] Die Stielchen der Fiederblätter sind 8 bis 10 Millimeter lang, winzig flaumig behaart, oben gefurcht und seitlich abgeflacht.[3] Die lederigen Fiederblätter sind ± symmetrisch[4] und bei einer Länge von meist etwa 10 Zentimetern sowie einer Breite von meist etwa 4 Zentimetern lanzettlich bis elliptisch mit ± spitzer (selten bei den breitesten Fiederblättern gerundeter fast spitzer) Basis und kurz zugespitztem obere Ende.[3] Das Endfiederblatt ist bei einer Länge von meist etwa 11, selten bis zu 17 Zentimetern sowie einer Breite von meist etwa 3, selten bis zu 9 Zentimetern größer als die anderen.[3] Beide Flächen der Fiederblätter sind gleichgefärbt; bei Herbarbelegen sind sie gelblich-braun.[3] Die Blattoberseite ist glatt.[3] Die starke Mittelrippe ist eingesunken und es liegt Fiedernervatur vor[4] mit fünf bis acht Paaren von Seitennerven erster Ordnung, die sehr dünn und in Richtung Blattrand gebogen sind.[3]
Generative Merkmale
Meist zu zweit oder dritt in den Blattachseln oder im oberen Bereich der Zweige befinden sich auf mit Längen von selten 4, meist 8 bis 10, bei den obersten maximal 15 Zentimetern relativ kurzen, realtiv dicken Blütenstandsschäften die Blütenstände.[3] Die rispigen Gesamtblütenstände sind aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzt.[4] Die Blütenstandsachse ist mehrfach verzweigt und die aufsteigenden Verzweigungen sind ± verbreitetert sowie im oberen Bereich abgeflacht.[3] Die früh abfallenden Tragblätter sind bei einer Länge von nur 1,5 bis 2 Millimetern eiförmig, konkav und außen seidig behaart sowie innen kahl.[3][4] Es sind früh abfallende Deckblätter vorhanden.[4] Der 4 bis 6 Millimeter lange Blütenstiel ist dicht seidig behaart und geht in einen bei einer Länge von 0,5 bis 1 Millimetern verkehrt-kegelförmigen Torus über.[3]
Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von etwa 1 Zentimetern fast radiärsymmetrisch bis etwas zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.[3][4] Es ist kein Blütenbecher (Hypanthium) vorhanden.[1][4] Die fünf fast gleichen, freien, aufrechten, ledrigen, sich dachziegelartig überlappenden Kelchblätter sind bei einer Länge von 5 bis 7 Millimetern und an ihrer Basis einer Breite bis zu 3 Millimetern stumpf, elliptisch und konkav; ihre Aussenseite ist dicht seidig behaart und ihre Innenseite ist etwas flaumig behaart.[3][4] Die fünf etwas ungleichen, freien, aufrechten Kronblätter sind ± genagelt.[3][4] Die orangefarben-gelben Kronblätter sind dünnn sowie transparent mit einem dunkleren Mittelnerv und vielen Seitenadern, die sich bis zum Rand verzweigen.[3] Das größte Kronblatt ist mit einer Länge von 8 bis 10 Millimetern sowie bei einer Breite von 4 bis 6 Millimetern breit-elliptisch und verjungt sich in einen kräftigen, lederigen Nagel. Die vier anderen Kronblätter sind schmäler.[3]
Es ist kein Diskus vorhanden.[4] Es sind sieben bis neuen ungleiche Staubblätter vorhanden, die alle untereinander frei sind.[4] Die Staubblätter des äußeren Kreises sind zu Staminodium reduziert; es sind zwei bis vier vorhanden.[4] Das Paar seitlicher Staminodien ist kräftig und nur etwas kürzer als das seitliche Paar fertiler Staubblätter. Die anderer Staminodien sind kürzer und dünner.[3] Nur der innere Kreis enthält vier ofer fünf fruchtbare (fertile) Staubblätter. Ihre kräftigen, kahlen Staubfäden sind etwa 5 Millimeter lang.[3] Die basifixen Staubbeutel[1] sind kahl, etwa 2 Millimeter lang und im Knospenstadium aufrecht, aber während der Anthese fast horizontal, doch ist das obere Ende auf die Basis der Blüte ausgerichtet.[4] Die Theken öffnen mit Poren einem kurzen Längsschlitz.[4] Das ± sitzende einzige, oberständige Fruchtblatt ist seitlich abgeflacht und dicht seidig behaart.[3][4] Das Fruchtblatt enthält drei bis fünf Samenanlagen.[4] Der kurze, aber deutlich vorhandene, kahle Griffel endet in einer winzigen, kaum erkennbar verbreiterten, stecknadelkopfförmigen Narbe, die kaum das länste Staubblatt überragt.[3][4]
Je nach Autor wird die Frucht als Balgfrucht[4] oder Hülsenfrucht[3] bezeichnet; sie ist aber nicht steinfruchtartig[4]. Die bei Reife rötlich-braune, kahle Frucht ist sehr flach und bespitzt.[3] [4] Die obere Naht der Frucht ist fast gerade. Die Frucht ist an der unteren, konkaven Naht 2 Millimeter breit geflügelt.[4] Die Frucht öffnet sich nicht[1] und enthält nur meist einen, selten zwei bis zu drei Samen.[3][4] Die Fruchtklappen sind dünn, innen glatt und verholzen nicht.[3][4] Die bei einer Länge von bis zu 13 Millimetern sowie einem Durchmesser von etwa 11 Millimetern scheibenförmigen, auf einer Seite etwas konkaven Samen besitzen eine glatte, ledrige Samenschale (Testa).[3] Das Hilum ist schlank und etwa 3 Millimeter lang.[3] Der gerade Embryo[1] besitzt eine gerade oder etwas schiefe[4] und relativ dicke, zylindrische[3] Radicula.
Ökologie
Es sind keine Wurzelknöllchen und damit auch keine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien (Rhizobien) vorhanden.[1]
Vorkommen und Gefährdung
Kalappia celebica ist ein Endemit der Insel Sulawesi.[2] Kalappia celebica gedeiht im Tieflandwald bis in Höhenlagen von etwa 300 Metern.[2]
Es wurde angenommen, dass Kalappia celebica nur nahe ihres Typusfundortes in der Umgebung von Malili vorkommt. Dieser Fundort ist durch Nickelbergbau gefährdet, dort wurden seit den 1970er Jahren keine Exemplare mehr gefunden. Da es seit den 1970er Jahren keine wissenschaftlichen Aufsammlungen mehr gab und wurde befürchtet, dass Kalappia celebica „Endangered“ = „stark gefährdet“ oder sogar in der Wildnis ausgestorben ist. 2010 wurden zwei Herbarbelege aus einer weiteren Gegend indentfiziert und deshalb machte man sich auf die Suche nach weiteren Fundorten. 2019 wurden sieben weitere Fundorte in Kolaka sowie Abuki entdeckt.[5][2] Es könnte sein, dass es im Gebiet dazwischen weitere Fundorte gibt, denn dieser undurchdringliche, feuchte Tropenwald ist noch selten untersucht worden. In den Fundorten wurden jeweils nicht mehr als 20 blühfähige Exemplare gefunden. Die Habitate sind stark durch menschliche Einflüsse verändert. Deshalb wurde Kalappia celebica genauso wie 1998 auch 2019 in der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN als VU = „Vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet. Die fortlaufende Abholzung für die Holznutzung gefährdet Kalappia celebica aber weiterhin.[2]
Systematik
Die Erstbeschreibung erfolgte 1952 unter dem Namen Kalappia celebica durch André Joseph Guillaume Henri Kostermans (1907–1994) in Notes on two leguminous genera from eastern Indonesia. in Reinwardtia, Volume 1, S. 451–452; dabei wurde die Gattung Kalappia aufgestellt.[3][6] Der Gattungsname Kalappia ist im Heimatgebiet, der Region Malili, der Trivialname (Kalappi oder Kalapi) von Kalappia celebica.[7]
Die Gattung Kalappia Kosterm. gehört seit 2017 zur Unterfamilie Dialioideae Azani et al.[8][1]
Nutzung
Kalappia celebica wird manchmal aus Wildbeständen entnommen. Es gelangte nur selten in den Handel, da wenig Exemplare verfügbar sind.[7]
Das Holz wird beim Haus- und Schiffbau und zur Möbelherstellung verwendet.[2][7]
Das Kalapia-Holz ist wiederstandfähig gegen einige Pilzarten, welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind wurde untersucht.[9]
Quellen
Literatur
- André Joseph Guillaume Henri Kostermans: Notes on two leguminous genera from eastern Indonesia. In: Reinwardtia, Volume 1, Part 4, 1952, S. 451–452. PDF.
- Oscar Nelson Allen, Ethel K. Allen: Kalappia Kosterm. - Caesalpinioideae: Cassieae. In: The Leguminosae, a Source Book of Characteristics, Uses, and Nodulation. Univ of Wisconsin Press, 1981, ISBN 978-0-299-08400-4, S. 360–361 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Erin Zimmerman, Patrick S. Herendeen, Gwilym P. Lewis, Anne Bruneau: Floral evolution and phylogeny of the Dialioideae, a diverse subfamily of tropical legumes. In: American Journal of Botany, Volume 104, Juli 2017, S. 1019–1041. doi:10.3732/ajb.1600436 PDF.
- Liam A. Trethowan, Asrianti Arif, Ruth P. Clark, Deden Girmansyah, Endang Kintamani, Chrissie J. Prychid, Niken Pujirahayu, Rosmarlinasiah, Francis Q. Brearley, Timothy M. A. Utteridge, Gwilym P. Lewis: An enigmatic genus on an enigmatic island: the re-discovery of Kalappia on Sulawesi. In: Ecology, Volume 100, Issue 11, November 2019, e02793. doi:10.1002/ecy.2793
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h The Legume Phylogeny Working Group = LPWG: A new subfamily classification of the Leguminosae based on a taxonomically comprehensive phylogeny. In: Taxon, Volume 66, Issue 1, 2017, S. 44–77. doi:10.12705/661.3
- ↑ a b c d e f Kalappia celebica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021.3. Eingestellt von: L. Trethowan, 2019. Abgerufen am 9. Januar 2022.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am André Joseph Guillaume Henri Kostermans: Notes on two leguminous genera from eastern Indonesia. In: Reinwardtia, Volume 1, Part 4, 1952, S. 451–452. PDF.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad L. Watson, M. J. Dallwitz, August 2019: Kalappia in The genera of Leguminosae-Caesalpinioideae and Swartzieae. bei DELTA – DEscription Language for TAxonomy.
- ↑ Liam A. Trethowan, Asrianti Arif, Ruth P. Clark, Deden Girmansyah, Endang Kintamani, Chrissie J. Prychid, Niken Pujirahayu, Rosmarlinasiah, Francis Q. Brearley, Timothy M. A. Utteridge, Gwilym P. Lewis: An enigmatic genus on an enigmatic island: the re-discovery of Kalappia on Sulawesi. Juni 2019. doi:10.1002/ecy.2793
- ↑ Kalappia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 9. Januar 2022
- ↑ a b c Oscar Nelson Allen, Ethel K. Allen: Kalappia Kosterm. - Caesalpinioideae: Cassieae. In: The Leguminosae, a Source Book of Characteristics, Uses, and Nodulation. Univ of Wisconsin Press, 1981, ISBN 978-0-299-08400-4, S. 360–361 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Kalappia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 9. Januar 2022.
- ↑ Niken Pujirahayu, Asrianti Arif, Zakiah Uslinawaty, Nurhayati Hadjar Ibrahim, Waode Erniwati Bakara, Megawati, Syahidah: Kalappia celebica, an endemic wood from Sulawesi Island: Chemical composition and its resistance against white rot fungi Ganoderma tsugae and G. lucidium. In: IOP Conference Series: Earth and Environmental Science, Volume 886, 2. Biennial Conference of Tropical Biodiversity, August 2021, Makassar, Indonesia, Bristol November 2021. doi:10.1088/1755-1315/886/1/012122
Weblinks
- B. Sunarno, J. Ilic, 1998: Kalappia Kosterm. In: M. S. M. Sosef, L. T. Hong, S. Prawirohatmodjo (Editors): Plant Resources of South-East Asia, 5, 3: Timber trees; Lesser-known timbers. Datenblatt bei PROSEA Foundation, Bogor, Indonesia. Database record.
- Liam Trethowan, 2019: Kurzbericht zur Wiederentdeckung.
- Ken Fern: Kalappia celebica bei Useful Tropical Plants In: Tropical Plants Database.
- Kalappia - Herbarbelege.
- Kalappia celebica Illustration.
Weiterführende Literatur
- S. W. Husna, F. D. Tuheteru, A. Arif, Solomon: Improvement of Early Growth of Endemic Sulawesi Trees Species Kalappia celebica by Arbuscular Mycorrhizal Fungi in Gold Mining Tailings. In: IOP Conference Series: Earth and Environmental Science, Volume 394, The 2nd International Conference on Tropical Silviculture: Forest Research and Innovation for Sustainable Development, September 2019, Bogor, Indonesia. doi:10.1088/1755-1315/394/1/012069 PDF.