Kaliumpikrat

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Strukturformel
Strukturformel von Kaliumpikrat
Allgemeines
Name Kaliumpikrat
Andere Namen

KP

Summenformel C6H2KN3O7
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 573-83-1
EG-Nummer 209-361-0
ECHA-InfoCard 100.008.511
PubChem 68454
Eigenschaften
Molare Masse 267,19 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
01 – Explosionsgefährlich 06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 200​‐​331​‐​311​‐​301
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumpikrat ist ein gelbes explosives Pulver mit bitterem Geschmack. Es ist das Kaliumsalz der Pikrinsäure mit Initialsprengstoffeigenschaften wie alle Metallsalze der Pikrinsäure. Löslich ist es in Aceton und Ethanol, in kaltem Wasser löst es sich kaum, es lässt sich dennoch eine Gelbfärbung erkennen, in heißem Wasser löst es sich nur mäßig. Unter einem 2 kg Fallhammer explodiert es mit 50%iger Wahrscheinlichkeit bei einer Fallhöhe von 21 cm.[4]

Geschichte

Kaliumpikrat wurde schon von Johann Rudolph Glauber dargestellt. Die Tincturia nitri Glauberi, die im 17./18. Jahrhundert medizinische Verwendung fand, war eine alkoholische Lösung von Kaliumpikrat, das Johann Rudolph Glauber aus Wolle und konzentrierter Salpetersäure und nachheriges Neutralisieren mit Pottasche erhalten hatte.[5]

Gewinnung und Darstellung

Hergestellt werden kann es durch Neutralisation einer wässrigen Pikrinsäurelösung mit Kaliumhydroxid oder durch Reaktion von Pikrinsäure mit Kaliumbicarbonat.[6] Pyrotechnische Verwendung findet es in Mischung mit Kaliumnitrat in Heulsätzen.

Einzelnachweise

  1. a b Horst Schilling, Hans Spandau, Old?ich Tomí?ek: Elemente der Ersten Hauptgruppe Einschl. Ammonium: Wasserstoff · Lithium · Natrium · Kalium · Ammonium · Rubidium · Caesium. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-45804-0, S. 107 (books.google.com).
  2. Eintrag zu Salze der Pikrinsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag salts of picric acid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Urbanski: 1. Band
  5. Gustav Fester: Die Entwicklung der chemischen Technik bis zu den Anfängen der Grossindustrie Ein Technologisch-Historischer Versuch. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-91528-4, S. 186 (books.google.com).
  6. Georg Frerichs, Georg Arends, Heinrich Zörnig: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Für Apotheker, Arzneimittelhersteller Drogisten, Ärzte und Medizinalbeamte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-90729-6, S. 422 (books.google.com).