Toraschrein

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Toraschrein mit Gesetzestafeln und Vorlesepult (Bima) flankiert von Menora-Leuchtern, darüber hängend das Ewige Licht (Ner Tamid) als Hinweis auf die Gegenwart Gottes, Synagoge Saarbrücken

Der Toraschrein (bei den sephardischen Juden hebräisch הֵיכָל Hechal, deutsch ‚Palast, Tempel‘; bei den aschkenasischen Juden אָרוֹן הָקׄדֶש Aron ha-Kodesch, deutsch ‚die heilige Lade, der heilige Schrein‘) ist ein Schrein, in dem die Torarollen in der Synagoge aufbewahrt werden. Einen Toraschrein gab es schon in den Synagogen der Spätantike (siehe: Toraschrein (Antike)).

Im Mittelalter existierte meist nur eine Nische in der Ostwand, darin wurde die Lade aufgestellt, während in der Neuzeit ein hölzerner Schrank Verwendung findet, der von einer Rahmenarchitektur umgeben ist.[1] Bis heute steht der Schrein an der Vorderwand der Synagoge, die gegen Jerusalem gerichtet ist, und wird mit einem bestickten Vorhang (Parochet) bedeckt.

Am Fasttag Tischa beAv wird der Toraschrein zum Zeichen der Trauer nicht mit einem Vorhang bedeckt und bleibt geöffnet.[2]

Es ist üblich, für die Wallfahrtsfeste und während der zehn Tage der Umkehr zwischen Rosch ha-Schana und Jom Kippur die Parochet gegen ein weißes Exemplar auszutauschen.

Galerie

Weblinks

Commons: Toraschrein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid, Gury Schneider-Ludorff (Hrsg.): Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern. Teilband III/1: Unterfranken. Lindenberg 2015, ISBN 978-3-89870-449-6, S. 847 (Glossar).
  2. Nils Ederberg: Ende einer Zeit: Warum der Tag der Tempelzerstörung auch Anlass zu Hoffnung gibt. In: Jüdische Allgemeine. 11. Juli 2013.
  3. Solothurn (Schweiz). In: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 2014, abgerufen am 22. August 2020.
  4. Naomi Lubrich: Jüdische Schweiz : 50 Objekte erzählen Geschichte = Jewish Switzerland : 50 objects tell their stories. Hrsg.: Jüdisches Museum der Schweiz. 1. Auflage. Basel 2018, ISBN 978-3-85616-847-6.