Barver

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2022 um 18:36 Uhr durch imported>GünniX(73068) (Tippfehler korrigiert).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 52° 37′ N, 8° 36′ O

Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Samtgemeinde: Rehden
Höhe: 37 m ü. NHN
Fläche: 26,04 km2
Einwohner: 1080 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49453
Vorwahl: 05448
Kfz-Kennzeichen: DH, SY
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 006
Adresse der Verbandsverwaltung: Schulstraße 20
49453 Rehden
Bürgermeister: Hans-Hermann Borggrefe (WGB)
Lage der Gemeinde Barver im Landkreis Diepholz
Landkreis DiepholzNiedersachsenNordrhein-WestfalenNordrhein-WestfalenLandkreis OsnabrückLandkreis Nienburg/WeserBremenDelmenhorstLandkreis VerdenLandkreis VechtaLandkreis OldenburgLandkreis CloppenburgStemshornLemfördeQuernheimBrockumMarlQuernheimHüdeLembruchDümmerDiepholzDrebberBarnstorfWetschenDickelRehdenHemslohBarverFreistattWehrbleckBahrenborstelVarrelKirchdorfWagenfeldBarenburgBarenburgEydelstedtSulingenDrentwedeScholenEhrenburgNeuenkirchenMaasenBorstelSiedenburgMellinghausenStaffhorstSchwafördenAsendorfAffinghausenSudwaldeSchwarmeMartfeldBruchhausen-VilsenTwistringenBassumSykeWeyheStuhrKarte
Über dieses Bild

Barver ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Rehden (Verwaltungssitz in Rehden) im niedersächsischen Landkreis Diepholz in Deutschland.

Geografie

Barver liegt nordöstlich des Naturparks Dümmer und des Rehdener Geestmoors sowie südlich des Naturparks Wildeshauser Geest, ziemlich genau in der Mitte zwischen Bremen im Norden und Osnabrück im Südwesten. Der Ort befindet sich östlich des Kellenbergs am westlichen Ufer der Wagenfelder Aue, einem südöstlichen Zufluss der Hunte.

Barver Moor

Das Barver Moor ist ein Teilgebiet des 5000 ha großen Mittleren Wietingsmoores, dessen südwestliche Grenze es bildet. Es hat eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 2,5 km und eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 1 km.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Randbereiche des Moores zur Brenntorfgewinnung genutzt, ab 1901 erfolgte durch das Torfwerk Freistatt eine gewerbsmäßige Abtorfung. Bis zur Einstellung des industriellen Abbaues (1995) wurde der Torfkörper auf 195 ha großflächig bis zu 2 m abgetorft, die nicht abgetorften Randbereiche sind charakterisiert durch mehrere aufgelassene Handtorfstiche und Landwirtschaft (v. a. Grünland) mit engmaschig angelegten Gräben. Teile sind Naturschutzgebiete, die zumeist nach der Abtorfung und anschließender Wiedervernässung ausgewiesen wurden. Von 2019 bis 2022 erfolgte im Rahmen der Flurbereinigung Barver-Nord die Wiedervernässung von etwa 120 ha industriell abgebauter Flächen des Barver Moores (Maßnahmen: Aufhebung der Binnenentwässerung, Entfernung der Birkenverbuschung, Schaffung eines hochmoortypischen Offenlandes).

Am Rand des Barver Moores wurde 2020 von der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz vormals landwirtschaftlich genutztes Hochmoorgrünland umgewandelt als Testfläche für Paludikultur. Hier befindet sich eine von deutschlandweit drei landwirtschaftlichen Torfmoos-Kulturen (Spagnumfarm Barver).

Geschichte

Erstmals wurde die Gemeinde 1203 urkundlich erwähnt. 1219 wurde im Zusammenhang mit der Geschichte des Ortes das Adelsgeschlecht de Bervere genannt.
Der Ort wurde im 12./13. Jahrhundert Bervere, 1350 Beruere, 1549 Barwerden und um 1700 Barver benannt.[2]

Deutlich erkennbar ist die alte Straße östlich des Ortes. Eine Eisenbahn und die Bundesstraße queren das Feuchtgebiet bei Barver, der „Fährstelle am Wald“.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat elf Mitglieder; seit der Kommunalwahl vom 12. September 2021: [3]

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Hans-Hermann Borggrefe wurde im November 2016 gewählt und 2021 wiedergewählt.

Gemeindedirektor ist Samtgemeindebürgermeister Magnus Kiene.

Bisherige Amtsinhaber:[4]

  • 1929–1951: Detlef Osterbrink
  • 1951–1954: Heinrich Holthus
  • 1954–1957: Heinrich Freitag
  • 1957–1972: Adolf Rohlfing
  • 1972–1976: Friedrich Schumacher
  • 1976–2001: Wilhelm Hollberg
  • 2001–2016: Detlev Osterbrink

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Barver zeigt auf grünem Grund einen goldenen Eichenzweig mit drei Blättern und zwei Eicheln. Darunter einen goldenen Wellenbalken, der die Aue, Nebenfluss der Hunte, darstellt. Darunter einen goldenen Mühlenstein.

Gemeindepartnerschaften

Eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Lezay besteht seit dem 26. August 1973. Gegenseitige Besuche finden bereits seit 1966 statt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

In der Liste der Baudenkmale in Barver sind 18 Baudenkmale aufgeführt, darunter:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde liegt nördlich in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße B 214, die von Diepholz nach Nienburg/Weser führt. Der örtliche, an der Bahnstrecke Nienburg–Diepholz gelegene Bahnhof ist stillgelegt.

Bildung

In Barver gab es eine Zweigstelle der Grundschule Rehden, die 2018 geschlossen und 2019 als Kita eröffnet wurde.

Vereine, Sport

Barver verfügt über eine Sportanlage mit Mehrzweckhalle / Dorfgemeinschaftshaus und angeschlossener Schießanlage. Sie wird genutzt von:

  • Sportverein Barver von 1926
  • Schützenverein Barver von 1920
  • Kameradschaft Barver
  • Tennis-Verein Barver mit zwei Sandplätze.
  • Sportfischereiverein
  • Modellflugclub.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Otto Strecker (1851–1927), Vereinsgeistlicher des ev. Vereins für Innere Mission

Literatur

  • Wilhelm Hollberg: Barver – Unser Dorf und seine Bewohner im Wandel der Zeit
  • Wilhelm Hollberg: Barver – Ein Dorf verändert sein Gesicht

Weblinks

Commons: Barver – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise