Montefioralle
Montefioralle | |||
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Panorama von Montefioralle | |||
Staat | Italien | ||
Region | Toskana | ||
Metropolitanstadt | Florenz (FI) | ||
Gemeinde | Greve in Chianti | ||
Koordinaten | 43° 35′ N, 11° 18′ O | ||
Höhe | 352 m s.l.m. | ||
Einwohner | 60 (2011) | ||
Telefonvorwahl | 0555 | CAP | 50022 |
Montefioralle ist ein Dorf in der Toskana und Ortsteil (Fraktion, italienisch frazione) der Gemeinde Greve in Chianti.
Geographie
Das Dorf liegt ca. 1,5 km westlich vom Hauptort Greve in Chianti. Er liegt bei 352 Meter Höhe[1][2] und hatte 2001 ca. 80 Einwohner.[3] 2011 waren es 60 Einwohner.[1]
Geschichte
Das Castello di Montefioralle, früher auch Monteficalle,[2] Monteficalli[4] oder Montefioralli[4] genannt, wurde erstmals 1085 in einem Dokument der Badia a Passignano in Tavarnelle Val di Pesa erwähnt[5] und ist damit eines der ältesten Dörfer des Chianti-Gebietes. Die Festung war im Mittelalter von zentraler Bedeutung für die Region und wurde 1250 zum Sitz der Lega di Greve ernannt. Das Castello bestand aus zwei achteckig angelegten Mauerringen in die vier Tore eingelassen waren, welche auch heute noch in veränderter Form vorhanden sind. 1260 wurde die einst militärisch bedeutende Festung bei der Schlacht von Montaperti zum großen Teil zerstört. Die zahlreichen Türme wurden abgetragen, um mit diesem Baumaterial zwischen den zwei Mauern Häuser zu errichten. Die Festung war im Besitz der Familie Buondelmonti, bis sie 1325 von Castruccio Castracani und 1387 von Alberico da Barbiano erobert wurde. Danach gehörte sie unter anderem den Familien der Ricasoli, der Benci di Figline und den Gherardini. Die Familie der Vespucci hatte ihre Ursprünge im Ort.[5] Sein heutiges romantisches Ortsbild hat Montefioralle im 14. Jahrhundert erhalten. Im Inneren der ehemals oktogonal angelegten Festung gibt es nur eine einzige Gasse, die als Rundweg um die romanische Chiesa Santo Stefano herumführt.
Sehenswürdigkeiten
- Chiesa di Santo Stefano, dem Bistum Fiesole angehörige Kirche im Ortskern. Im Inneren der Kirche befinden sich zahlreiche Kunstwerke, darunter eines aus dem 13. Jahrhundert (1270er Jahre[6]), welches dem Meister von Bagnano oder dem Maestro di Greve zugerechnet wird[5] (auch als Maestro di Montefioralle oder Meliore di Jacopo bekannt). Das Gemälde stellt die Jungfrau Maria zusammen mit dem Jesuskind und zwei Engeln dar (Madonna col Bambino in trono e due angeli).[7] Von Orazio Fidani (1606–1656[8]) findet sich das Leinwandgemälde Santi Michele Arcangelo, Jacopo, Stefano e Domenico (1647 entstanden[2]) in der Kirche.
- Pieve di San Cresci, Pieve im Bistum Fiesole, die ca. 1 km nordwestlich von Montefioralle liegt.
Besonderheiten
- Montefioralle soll die Geburtsstätte des weltberühmten Amerigo Vespucci gewesen sein. Diese These lässt sich aber heute kaum noch aufrechterhalten. Fest steht nur, dass hier im Mittelalter die Adelsfamilie Vespucci residiert hat. Auf einem der Häuser ist noch das Wappen der Familie Vespucci zu erkennen.
Literatur
- Enrico Bosi, Giovanna Magi: I Castelli del Chianti. Bonechi Editrice, Florenz 1979, ISBN 88-7009-000-0.
- Emanuele Repetti: MONTE FIORALLI, già MONTE FICALLI in Val di Greve. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana. (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
- Touring Club Italiano: Firenze. Mailand 2007, ISBN 978-88-365-4345-8, S. 695.
Weblinks
- Montefioralle bei montefioralle.info (deutsch)
- Montefioralle bei greve-in-chianti.com (deutsch)
- Italia in dettaglio zu Montefioralle (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Italia in dettaglio, abgerufen am 24. Januar 2022 (italienisch)
- ↑ a b c Touring Club Italiano: Firenze
- ↑ Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Florenz, abgerufen am 23. September 2013 (italienisch)
- ↑ a b Emanuele Repetti: MONTE FIORALLI, già MONTE FICALLI in Val di Greve. abgerufen am 23. September 2013 (italienisch)
- ↑ a b c Enrico Bosi, Giovanna Magi: I Castelli del Chianti.
- ↑ Grazia Maria Fachechi: MELIORE. In: Dizionario Biografico degli Italiani - Volume 73 (2009), Onlineversion bei Treccani, abgerufen am 23. September 2013 (italienisch)
- ↑ DBI: Meliore
- ↑ Giovanni Leoncini: FIDANI, Orazio. In: Dizionario Biografico degli Italiani - Volume 47 (1997), Onlineversion bei Treccani, abgerufen am 23. September 2013 (italienisch)