Benutzer Diskussion:Bjarturísumarhúsum

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Lutheraner (Diskussion) 00:21, 27. Mär. 2020 (CET)

Einladung, an der Umfrage Technische Wünsche teilzunehmen – zum Beispiel durch Vorschlagen von Themen bis zum 14. November

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Hallo! Ich bin Timur von den Technischen Wünschen, einem Projekt der deutschsprachigen Wikicommunitys und Wikimedia Deutschland. Falls du unser Projekt noch nicht kennst: Wir haben zum Ziel, die Aktiven hier zu unterstützen, indem wir die Software hinter der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten verbessern. Hast du dich auch schon mal darüber geärgert, dass die Software nicht so funktioniert, wie du es gerne hättest? Dann bist du bei uns richtig.

Ich schreibe dir, weil ein wichtiger Meilenstein im Projekt bevorsteht und du herzlich eingeladen bist, mitzumachen: Im Januar wird wieder mithilfe einer Umfrage darüber abgestimmt, in welchem Bereich technische Verbesserungen dringend nötig sind. Mit dem Gewinnerbereich – dem sogenannten Themenschwerpunkt – wird sich das Team Technische Wünsche dann gut zwei Jahre lang beschäftigen und dort einige Verbesserungen durchführen. 2019 lautete der Gewinnerschwerpunkt „Leichter mit Vorlagen arbeiten“ und 2020 „Bessere Unterstützung für Geoinformationen“.

Natürlich möchten wir, dass das Thema, mit dem wir uns zwei Jahre lang beschäftigen, möglichst vielen Beitragenden wichtig ist. Darum ist unser Ziel, dass sich viele Leute mit unterschiedlichen Perspektiven an unserem Projekt beteiligen. Das schließt beispielsweise Leute ein, die täglich editieren, aber auch solche, die eher ein paar Mal im Jahr in der Wikipedia unterwegs sind. Für sie alle soll sich die Nutzungserfahrung in der Wikipedia verbessern. Falls du selbst noch nicht lange dabei bist und/oder keine technische Erfahrung mitbringst: Macht nichts! Alle, die hier mitmachen, nutzen die Software, mit jedem einzelnen Klick, den sie hier tätigen. Und damit können auch alle sagen, wo sie persönlich Verbesserungen für besonders wichtig halten. Die Abstimmung ist bewusst so angelegt, dass man leicht verstehen kann, worum es geht, auch ohne großes Vorwissen.

Wenn du das interessant findest, gibt es verschiedene Dinge, die du machen kannst, um an der Umfrage mitzuwirken:

  • bis zum 14. November: Eigene Themen oder Probleme vorschlagen, aus denen dann die Themenschwerpunkte für die Umfrage zusammengestellt werden. Mehr Infos dazu findest du hier.
  • 6. bis 19. Dezember: Feedback geben. Wir haben in diesem Jahr vor der Umfrage extra einen Puffer eingebaut, um sicherzugehen, dass die zur Wahl stehenden Themenschwerpunkte für alle verständlich sind.
  • 24. Januar bis 6. Februar: In der Umfrage abstimmen

Ich würde mich freuen, wenn du dabei bist, ob nun bei einem Schritt oder allen dreien!  

Mehr Informationen zum Konzept der Umfrage findest du übrigens hier auf der Umfrageseite. Auf der dortigen Diskussionsseite sind auch Fragen und Anregungen sehr willkommen. -- Für das Projekt Technische Wünsche: Timur Vorkul (WMDE) (Diskussion) 12:28, 3. Nov. 2021 (CET)

PS: Wenn du weiter über Neuigkeiten aus den Technischen Wünschen auf deiner Diskussionsseite informiert werden möchtest, kannst du hier den Newsletter abonnieren.

Oddur Gottskálkson

Ich habe lange überlegt, ob ich noch antworten soll. Aber wenn die Position, dass die Übersetzung der Bibel durch Oddur Gottskálksson noch dem Norræna verhaftet blieb, „einen ganzen Wissenschaftszweig, die historische Sprachwissenschaft, ad absurdum“ führt und die mit der Übersetzung verbundene Entstehung der isländischen Sprache „fakt“ ist, dann hat sich die Skandinavistik endgültig aus dem Konsens wissenschaftlichen Arbeitens, wonach jedes Ergebnis immer nur vorläufig ist, verabschiedet und ist zu einer dogmatischen Lehre geworden. Dieser Niedergang des Faches ist schon eine Weile im Gange. In Erlangen wurde der Lehrstuhl für das klassische Isländisch abgeschafft und durch moderne Literatur ersetzt. Da wurde eine Habilitationsschrift an der Universität München über „Laienastrologie im nachreformatorischen Island“ akzeptiert, in der im historischen Abriss so ziemlich alles falsch ist, was falsch zu machen war. Eine Recherche ergab, dass die begleitenden Professoren überhaupt nicht vom Fach waren. Ich habe nicht die Absicht, wegen der Frage, ob Oddur die Bibel ins Norræna oder ins Isländische übersetzt hat, einen Edit-War loszutreten. Ich werde Ihr Dogma = Fakt nicht weiter in Frage stellen. Dazu liegt mir diese Frage nicht genug am Herzen. Übrigens wird sich, wie ich von ihm vernommen habe, Kristján Árnason, em. Prof. der Uni Reykjavik, mit diesem Thema befassen und zwar in der gleichen Richtung wie Vilborg Ísleifsdóttir-Bickel. Fingalo (Diskussion) 21:38, 22. Jan. 2022 (CET)

Lieber Fingalo, vielen Dank für die Rückmeldung! Es ist schade, daß wir in dieser Frage auf keinen grünen Zweig kommen. Sie müßten sich doch nur Texte aus dem alten Norwegen ansehen, dann erkennen Sie sofort, daß das eine andere Sprache als Altisländisch ist und sich die altwestnordische Spracheinheit (norrœnt mál, kurz norrœna, ein Femininum) im Laufe des 13. Jahrhunderts aufgelöst hat. Das ist das eine; das andere ist, daß die Bibelübersetzung des Oddur Gottskálksson als Beginn des Neuisländischen gilt - aber da wiederhole ich mich. Das Standardwerk ist Jón Helgason, Málið á Nýja testamenti Odds Gottskálkssonar (1929), in dem er u.a. schreibt "Það er fyrsta bók íslenzk, sem komst á prent" (Das ist das erste isländische Buch, das gedruckt wurde). Jóns Abhandlung wird von Stefán Einarson (Scandinavian Studies and Notes 11, 1930, 64 f.) charakterisiert als "language monograph of a Modern Icelandic literary monument". Die Blütenlese zu Odds Bibelübersetzung ließe sich unschwer weiterführen; er hat zwar kein 'reines' Isländisch geschrieben, aber Altwestnordisch (= Norrön) ist es sicherlich nicht. Und über die von Ihnen geschilderten Geschehnisse in Erlangen und München bin ich im Bilde. Viele Grüße! --Bjarturísumarhúsum (Diskussion) 16:42, 23. Jan. 2022 (CET)

Es geht nicht um die Sprache der Sagas. Es geht um den Vergleich der Bibelübersetzung von Oddur mit dem zeitgenössischen Schriftverkehr zwischen dem Erzbischof von Nidaros und seiner Kanzlei und den isländischen Bischöfen. "… das erste isländische Buch, das gedruckt wurde" ist etwas anderes als … das erste Buch, das in isländischer Sprache gedruckt wurde." "Beginn des Neuisländischen" bedeutet Zäsur, als ob Oddur einen Hebel umgelegt hätte. Was ausgeblendet bleibt, ist der Zusammenhang zwischen politischer Geschichte und Sprachentwicklung. Bis in die Gegenwart hinein ist überall zu beobachten, dass Territorialpolitik mit Sprachpolitik verknüpft ist, indem bestimmte Regionalsprachen zu unterrichten verboten wird oder sie den Status als "Amtssprache" verlieren. Genau dies geschah mit Oddurs Übersetzung: Die Übersetzung und deren Druck war viel zu teuer für den kleinen isländischen Markt. Das Buch war für Norwegen bestimmt, schon weil die Erhaltung der bisherigen Sprache Voraussetzung für den Export isländischer Buchproduktion nach Norwegen war. Oddur hatte Verwandte in Norwegen, die sein Vorhaben aus dem gleichen Interesse heraus finanzierten. Der dänische König wollte aber Norwegen in den dänischen Staat einverleiben. Die norwegische Oberschicht war Seuchen zum Opfer gefallen. Der dänische König konnte die freigewordenen Pfründe mit verdienten Gefolgsleuten besetzen. Dieses territoriale Ziel verfolgte er mit sprachpolitischen Maßnahmen, indem er den Vertrieb von Oddurs Bibel in Norwegen untersagte. In Island sah das anders aus. Dorthin wurden bei Hofe nicht gelittene Personen als Statthalter sozusagen abgeschoben. Dort Dänisch durchzusetzen lohnte nicht. Diese politischen Zusammenhänge verbieten es eigentlich, dass Oddur sich von der bisherigen, zeitgenössischen Kanzleisprache der Kirche abgewendet haben sollte. Im Gegenteil, er wollte sie bewahren. Das bedeutet, dass er und die anderen Intellektuellen in Skálholt die Bibel in die ihnen geläufigen hergebrachten Sprache übersetzten, allerdings in gehobener Diktion, zu vergleichen mit religiösen Texten im Deutschen, wo Jesus nicht auf Erden ging, sondern auf Erden wandelte. Die Entwicklung zum Isländischen war dann ein schleichender Prozess. Spätere isländische Texte hatten nicht mehr den Anspruch, die Politik durch Sprache zu beeinflussen. Daher konnten Änderungen und Entwicklungen leichter Fuß fassen. Diese geschichtlichen Hintergründe sind ziemlich detailliert und ausführlich in Vilborg Auður Ísleifsdóttir-Bickel "Die Einführung der Reformation in Island 1537 - 1565, die Geburt eines frühmodernen Staates" WBG Darmstadt 2021, geschildert. (auch auf Isländisch erschienen). Vielleicht sollte man in Betracht ziehen, dass die Forschung seit 1929 fortgeschritten ist. Vilborg Auður Ísleifsdóttir: Oddur norski og Nýja testamentið 1540. In: Ritmennt. Ársrit Landsbókasafns Íslands 10, 2005, S. 133–150. URL: https://timarit.is/page/5429582#page/n135/mode/2up setzt sich ja mit dem Problem auseinander.Fingalo (Diskussion) 08:20, 24. Jan. 2022 (CET)

Lieber Fingalo, ich geb's auf, da Sie sprachwissenschaftliche Fakten nicht akzeptieren mögen. In einem gebe ich Ihnen aber ohne weiteres recht: In der Sprachgeschichte gibt es selten einen Hebel, der umgelegt wird - trotzdem muß man irgendwo einen Grenzstein setzen, und der ist eben Odds Bibelübersetzung. Um Altwestnordisch (aka norrœnt mál) handelt es sich jedenfalls gewiß nicht. Wenn Sie sich diesem Standpunkt nicht anschließen, müßten Sie übrigens auch sämtliche (nicht nur zu Oddur Gotskálksson, sondern auch zu den einzelnen Sprach[stufen]) Artikel der deutschen, englischen, isländischen etc. Wikipedia-Versionen umschreiben. Ein letztes: Natürlich gibt's seit 1929 neuere Literatur - wie auch von Ihnen zitiert, wie auch von mir gesagt. Þat var þat, wie Andreas Heusler in seinen Briefen bisweilen geschrieben hat: ich belasse es dabei. Viele Grüße! --Bjarturísumarhúsum (Diskussion) 00:43, 25. Jan. 2022 (CET)