Charles Scolik
Charles Scolik (* 16. März 1854 in Wien; † 1. Juni 1928 ebenda) war ein österreichischer Fotograf.
Leben
Scolik machte ab 1867 eine Ausbildung zum Fotografen. 1876 übernahm er das Wiener Atelier F. Kohler, welches er unter dem Namen Atelier Amelie weiterführte. Diese erste selbständige Tätigkeit gab er jedoch bald wieder auf, um als Angestellter des Fotografen Carl Kroh zu arbeiten. 1886 wurde er erneut selbständig und betrieb gleichzeitig mit Friedrich Mallmann ein Photochemisches Versuchs-Laboratorium. In der Folgezeit entwickelte er sich zu einem der führenden Portraitfotographen Wiens. Scolik fotografierte seit Beginn der 1890er Jahre als einer der ersten österreichischen Fotografen öffentliche Ereignisse und veröffentlichte seine Aufnahmen in der Presse. 1887 unterstützte er die Gründung des „Clubs der Amateur-Photographen in Wien“ und unterrichtete dort auch seit 1891.
1892 wurde Scolik zum Hofphotographen ernannt.[1] Er war mehrere Jahre Redakteur und Herausgeber der Photographischen Rundschau Er war Mitglied in den photographischen Vereinen von Wien, Frankfurt und Berlin. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.[2][3]
Werke
- Die Photographie mit Bromsilber-Gelatine (gemeinsam mit L. David), Wien 1885.
- Mittheilungen aus dem photochemischen Versuchslaboratorium in Wien (gemeinsam mit F. Mallmann), Wien 1887.
- Die Photographie mit Bromsilber-Gelatine und die Praxis der Moment-Photographie (gemeinsam mit L. David), 3 Bde., 2. Aufl. 1889–92.
- Malerische Ansichten von Wien, Wien 1900.
- K. Franz Joseph I. Ein Cyclus meist von seltenen Bildern aus den ersten Kinderjahren bis in die Gegenwart (Text von A. Unger), Wien 1908
Auszeichnungen
- Goldene Medaille in der Gruppe I. der Abteilung I. der „Jubiläumsausstellung des Vereins zur Pflege der Photographie in Frankfurt a.M.“ im Jahr 1900.[4]
Literatur
- Timm Starl: Scolik Charles. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 67 f. (Direktlinks auf S. 67, S. 68).
- O. Hochreiter und T. Starl (Hrsg.): Geschichte der Fotografie in Österreich. Band 2, Bad Ischl 1983, S. 179–180.
- A. Bayer: Die Photographie und ihre Entwicklung in Wien 1839–1914. (= Diss. Wien), 1965, S. 329 und 373.
- Dr. A.[dolf] Miethe-Rathenow (Hrsg.): Photographische Chronik. 1. Jg., Wilhelm Knapp, Halle/S., 1895, S. 21.
Weblinks
- Scolik, Charles. Auf: Biobibliografie zur Fotografie in Österreich (abgerufen am 24. September 2012)
- Literatur von und über Charles Scolik in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Anmerkungen
- ↑ Photographische Rundschau, VI. Jg., Wilhelm Knapp, Halle/S., 1892, S. 258, (online)
- ↑ Auf der Titelseite der Photographischen Rundschau von 1892 sind die Auszeichnungen genannt, u. a. Ehrenmitglied der Society of Amateur-Photographers in New York, (Quelle Photographische Rundschau, VIII. Jg., von 1894, S. 198), Ritterkreuz II. Classe des Herzoglich Sachsen-Ernestinischer Hausordens, goldenen Medaille pour le mérite von Fürst Nikolaus I. von Montenegro (Quelle: J. M. Eder (Hrsg.): Photographische Korrespondenz, 36. Jg., Verlag der Photographischen Korrespondenz, Wien. Leipzig 1899, S. 295)
- ↑ Auszeichnung. In: Photographische Rundschau, 10. Jg., 1896, S. 32–33. (Der kurze Artikel vermittelt einen Eindruck, wie solche Auszeichnungen zustande kamen.)
- ↑ Die Jubiläumsausstellung des Vereins zur Pflege der Photographie in Frankfurt a.M. In: Photographische Chronik. 7. Jg., 1900, S. 410
Personendaten | |
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NAME | Scolik, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fotograf |
GEBURTSDATUM | 16. März 1854 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1. Juni 1928 |
STERBEORT | Wien |