Friedrich von Langermann und Erlencamp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Januar 2022 um 00:26 Uhr durch imported>Dk1909(2416026) (gr).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Friedrich Freiherr von Langermann und Erlencamp (* 20. Juli 1854 in Zaschendorf; † 23. März 1935 in Dambeck) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Landrat.

Leben

Friedrich von Langermann und Erlencamp stammte aus einer 1701 nobilitierten Briefadelsfamilie.[1] Seine Schulzeit beging er in Schwerin auf dem Großherzoglichen Gymnasium Fridericianum.[2] Er studierte dann Rechtswissenschaften an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau. 1879 wurde er Corpsschleifenträger des Corps Borussia Breslau.[3] Nach dem Studium wurde er Besitzer der Allodialgüter Dambeck mit Carlshof und Karchow mit Erlencamp sowie der Lehngüter Bollewick, Nätebow und Spitzkuhn, für die er 1903 ein Familienfideikommiss errichtete[4]; er lebte auf Dambeck. Er war bis 1918 Landrat für das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin und damit Mitglied im Engeren Ausschuß. 1920 beteiligte er sich am Kapp-Putsch in Mecklenburg.[5] Zu diesem Zeitpunkt umfasste sein Besitz insgesamt 3067 ha Land.[6] Kurz vor der großen Wirtschaftskrise gehörten ihm nach dem damals letztmals veröffentlichten Güteradressbuch für Mecklenburg-Schwerin die Besitzungen Bollewiek mit 890 ha, das Stammgut Dambeck mit 930 ha, 528 ha in Karchow, 360 in Nätebow, Spitzkuhn mit 259 ha sowie im Amt Wismar gelegene Zaschendorf mit 567 ha. Die Güter waren teilweise verpachtet, zumeist in Eigenregie geführt.[7]

Langermanns Grab

Langermann war Oberleutnant der Reserve im Leib-Kürassier-Regiment 1 in Breslau und Rechtsritter des Johanniterordens, dem er seit 1911 als Mitglied der Mecklenburgischen Genossenschaft dieser Kongregation angehörte.[8] Er wurde auf dem Kirchhof der Kirchenruine Dambeck begraben.

Literatur

  • Verzeichnis der Mitglieder des Corps Borussia Breslau zu Köln und Aachen, 1959 Hrsg. Kurt Härtel, fortgeführt bis 1979 durch Hermann Sternagel-Haase, ergänzt durch Klaus Schimmelpfennig, 3. erw. Auflage 2013, S. 55–56.

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser (1881) . Freiherrliche Häuser nach alphabetischer Ordnung. In: Standardwerk der Genealogie. 31. Auflage. Justus Perthes, Gotha Oktober 1880, S. 467–469 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2021]).
  2. Wilhelm Büchner: Jahresbericht des Grossherzoglichen Gymnasium Fridericianum zu Schwerin von Ostern 1874 bis Ostern 1875. Schulnachrichten. Gedruckt in der Hofbuchdruckerei von Dr. F. Bärensprung, Schwerin 1875, S. 81 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2021]).
  3. Kösener Korpslisten 1910, 29, 517
  4. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1903, S. 233
  5. Langermann und Erlencamp, Friedrich Freiherr v., Erbherr auf Dambeck (Institut Deutsche Adelsforschung)
  6. Martin Polzin: Kapp-Putsch in Mecklenburg: Junkertum und Landproletariat in der revolutionären Krise nach dem 1. Weltkrieg. Rostock: Hinstorff 1966, S. liv
  7. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer`s Güter-Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 193–237 (g-h-h.de [abgerufen am 19. September 2021]).
  8. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 354 (kit.edu [abgerufen am 19. September 2021]).