Hookeriales

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Hookeriales

Hookeria lucens

Systematik
Reich: Pflanzen (Plantae)
Abteilung: Laubmoose (Bryophyta)
Unterabteilung: Bryophytina
Klasse: Bryopsida
Unterklasse: Bryidae
Ordnung: Hookeriales
Wissenschaftlicher Name
Hookeriales
M. Fleisch.

Die Hookeriales sind eine Ordnung der Moose, die nach dem englischen Botaniker William Jackson Hooker (1785–1865) benannt wurde.[1] Sie enthält hauptsächlich tropische Moose, die oft große flache Moosdecken bilden. Die meisten Arten wachsen an schattigen, feuchten Orten, auch auf den Blättern höherer Pflanzen.

Merkmale

Die Beblätterung der Stämmchen ist meist verflacht. Die Blätter sind oft asymmetrisch. Die Blattrippe kann fehlen, einfach oder geteilt und doppelt sein. Die Zellen der Blätter der Hookeriales bilden oft ein sehr lockeres Zellnetz. Die Laminazellen sind zudem sechsseitig bis lang gestreckt (prosenchymatisch).

Die Sporogone stehen seitlich. Alle Hookeriales haben ein doppeltes Peristom. Häufig sitzen am Grunde der äußeren Peristomzähne Lamellen. Die Kalyptra ist kegel- bis mützenförmig, häufig gefranst.

Vorkommen

Das Hauptverbreitungsgebiet der Hookeriales liegt in den Tropen und feuchteren Subtropen, wo sie oft die Moosflora dominieren. Viele Arten wachsen epiphytisch oder epiphyll (auf Blättern).

Systematik

Die Einteilung der Hookeriales in Familien und Gattungen hat im Laufe der Zeit tiefgreifende Veränderungen erfahren. Bei Brotherus 1909[2] in den "Natürlichen Pflanzenfamilien" waren die Gattungen der heutigen Familien Daltoniaceae, Saulomataceae, Schimperobryaceae in der Familie Hookeriacaea zusammengefasst, welche zahlreiche tropische Gattungen enthielt.

1972 erhob Miller[3] die Unterfamilien Daltonieae und Distichophylleae in den Rang eigener Familien. Zwei Jahre später schlug Crosby[4] eine neue Systematik vor, die hauptsächlich auf dem Aufbau des Peristoms beruhte. Hierbei wurden zahlreiche weitere Gattungen in die Familie Daltoniacae gestellt. 1989 wurden von Buck[5][6] einige Gattungen in eine weitere Familie Adelotheciaceae ausgegliedert.

2005 wurde schließlich eine phylogenetische Studie durchgeführt,[7] die ergab, dass die bisher vorgeschlagenen Einteilungen nicht gültig sind und die Familien Distichophyllaceae und Adelotheciaceae nicht monophyletisch sind. Abermals wurde eine Umgliederung vorgenommen. Eine spätere Studie[8] bestätigte diese im Großen und Ganzen, wenn auch die Stellung einzelner Gattungen weiterhin unklar bleibt.

Aufgrund der bleibenden Unklarheiten werden in der folgenden Liste, die sich nach Buck 2005[7] richtet, auch die Gattungsnamen aufgeführt. Danach bestehen die Hookeriales aus sieben Familien.[9]

Einzelnachweise

  1. Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – https://doi.org/10.3372/epolist2022, Berlin 2022.
  2. A. Engler, K. Prantl (Hrsg.): Die natürlichen Pflanzenfamilien. I. Teil. 3. Abteilung II. Hälfte: Musci (Laubmoose) III. Unterklasse Bryales: II. Spezieller Teil von V. F. Brotherus. Leipzig 1909.
  3. H. A. Miller: An overview of the Hookeriales. In: Phytologia. Band 21, S. 243–252.
  4. M. R. Crosby: Toward a revised classification of the Hookeriaceae (Musci). In: Journal of the Hattori Botanical Laboratory. Band 38, S. 129–141.
  5. W. R. Buck: Taxonomical and nomenclatural arrangement in the Hookeriales with notes on West Indian taxa. In: Brittonia. Band 39, 1987, S. 210–224.
  6. W. R. Buck: Another view of familial delimitation in the Hookeriales. In: Journal of the Hattori Botanical Laboratory. Band 64, 1988, S. 29–36.
  7. a b W. R. Buck: Ordinal relationships of pleurocarpous mosses, with special emphasis on the Hookeriales. In: Systematics and Biodiversity. Band 2, 2004, S. 121–145.
  8. B. C. Ho: Evolution and Diversification of the Hookeriales (Bryopsida) with emphasis on Distichophyllum (Daltoniaceae) and its allied genera. Dissertation an der Universität Bonn. 2010.
  9. Wolfgang Frey, Michael Stech, Eberhard Fischer: Bryophytes and Seedless Vascular Plants (= Syllabus of Plant Families. 3). 13th edition. Borntraeger, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-443-01063-8, S. 209 ff.

Literatur

  • Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora (= UTB. 1250). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5.
  • Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg u. a. 2001, ISBN 3-8274-0164-X.

Weblinks

Commons: Hookeriales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien