Bernhard Hasler
Bernhard Hasler (* 1884 in Schreckendorf, Landkreis Habelschwerdt, Provinz Schlesien; † 1945 in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein) war ein deutscher Maler, Grafiker und Zeichenlehrer.
Leben
Bernhard Hasler wurde in der Grafschaft Glatz geboren. Seine Eltern waren der Kapellmeister Franz Hasler, der aus Obersteine stammte, und Johanna, geborene Tschimmel aus Schreckendorf. Es ist nicht bekannt, wann er seinen Heimatort verließ. Vermutlich 1906 oder 1907 ging er nach Berlin. Aus dem Jahr 1908 ist ein Selbstporträt bekannt.
In Berlin war er Schüler von Emil Orlik und Lovis Corinth. Seit 1913 unterrichtete er als Lehrer an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Er gehörte zu den Mitbegründern der Novembergruppe.[1] 1914 wurde er als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes[2] mit dem Villa-Romana-Preis ausgezeichnet. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs konnte er die Reise nach Florenz jedoch nicht antreten.
In den 1920er Jahren schuf Hasler u. a. zahlreiche Berliner Motive. Sie gehören zu den besten Gemälden der Berliner Malerei und wurden jährlich in der Preußischen Akademie der Künste ausgestellt. Auch auf der Großen Aquarell-Ausstellung in Dresden 1929 wurden diese Werke positiv aufgenommen. Auf einer Akademie-Ausstellung 1940 war er mit drei Werken vertreten. Danach verlor sich seine Spur.
Bei Kriegsende 1945 wurde Bernhard Hasler in Bad Oldesloe Opfer eines Bombenangriffs. Sein Leichnam wurde auf dem Oldesloer Alten Friedhof beigesetzt. Die meisten seiner Werke befinden sich heute in Privatbesitz.
Der zur Gedächtnisausstellung im Jahre 1955 im Rathaus Berlin-Wedding erschienene Katalog listet 70 Werke auf. 15 Gemälde und Graphiken wurden im Katalog abgebildet.
Werkauswahl
- Illustrationen zu: J. W. Goethe: Novelle (Insel-Bücherei 296/1)
- Butterladen 1924
- Im Autobus, Öl/Holz., um 1926/27
- Kubistisches Stilleben, Öl/Holz, 1927
- In der Elektrischen, Öl/Holz, 1928
- In der U-Bahn, Öl/Holz, um 1928
- Konzertsaal, 1928
- An der Haltestelle, um 1929
- Frau am Fenster, 1929
Ausstellungen
- Gedächtnisausstellung im Rathaus Schöneberg, 1955
- Ausstellung im Rathaus Berlin-Wedding mit 70 Werken, 1975
- 15. Europäische Kunstausstellung Berlin 1977
- Novembergruppe, Galerie Bodo Niemann, Berlin 1994
Literatur
- Bernhard Hasler. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 105.
- Bernhard Hasler. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 387.
- Horst Stephan: Bernhard Hasler (1884–1945) Ein in der Grafschaft Glatz geborener Maler und Grafiker. In: Groffschoaftersch Häämtebärnla. 2006, S. 90–93.
- Die Novembergruppe. Teil 1. Die Maler. Katalog zur 15. Europäischen Kunstausstellung Berlin, Berlin 1977.
- Novembergruppe, Ausst. Kat. Galerie Bodo Niemann Berlin, vom 4. Dezember 1993 – 5. Februar 1994, ISBN 3-926298-21-9.
- Literatur von und über Bernhard Hasler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Kat. der 15. Europäischen Kunstausstellung Berlin 1977, S. 66
- ↑ kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Hasler, Bernhard (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 18. Januar 2016)
Personendaten | |
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NAME | Hasler, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Zeichenlehrer |
GEBURTSDATUM | 1884 |
GEBURTSORT | Schreckendorf, Landkreis Habelschwerdt, Provinz Schlesien |
STERBEDATUM | 1945 |
STERBEORT | Bad Oldesloe |