Wylich und Lottum

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Wappen derer von Wylich und Lottum

Wylich und Lottum ist der Name eines alten Adelsgeschlechts aus der Grafschaft Kleve.

Geschichte

Burggrafenschloss in Lottum

Die von Wylich und Lottum sind eine Linie des Geschlechtes derer von Wylich. Dieses Geschlecht leitet seine Abkunft von den 1158 urkundlich erscheinenden von Steenhuis ab,[1] das 1317 durch Ehe das fortan namensgebende Gut Wylack (bei Wassenberg an der Rur) erwarb. Später änderte sich der Name durch Diphthongierung in Wylich.

Eine Linie derer von Wylich, die ihren Sitz auf Schloss Hueth hatte, erwarb im 16. Jahrhundert erwarb die Herrschaft Lottum (heute ein Ortsteil der Gemeinde Horst aan de Maas in den Niederlanden). Johann Christoph von Wylich heiratete eine Lottumsche Erbtochter und wurde 1608 von Herzog Albrecht von Österreich, dem früheren Kardinal und Erzbischof von Toledo und seit 1598 Souverän der spanischen Niederlande, zum Freiherrn von Lottum erhoben. Ab 1614 gehörte das Herzogtum Kleve zu Brandenburg-Preußen.

Schloss Lissa bei Breslau

Johann Christophs Enkel Philipp Karl von Wylich und Lottum starb 1719 als preußischer Generalfeldmarschall. Er wurde 1701 von Kaiser Leopold I. in den Reichsgrafenstand erhoben. 1736 wurde das klevesche Gut Hueth verkauft. Sein Urenkel Carl Friedrich Heinrich von Wylich und Lottum (1767–1841) war preußischer General der Infanterie, Wirklicher Geheimer Staatsrat und Finanzminister. Er erwarb 1836 das Gut und Schloss Lissa in Schlesien. Dessen Sohn Friedrich (1796–1841) trat jung in preußische Kriegsdienste, nahm 1822 seinen Abschied als Major und wurde später außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Königs von Preußen in Holland.

Graf Friedrich von Wylich und Lottum († 1847) heiratete 1828 Klothilde, Tochter des letzten Fürsten von Putbus Wilhelm Malte I. Aus dieser Ehe entstammten Moritz Graf von Wylich und Lottum, Herr des 1837 gestifteten gräflichen Majorats Schloss Lissa in Schlesien und Wilhelm von Wylich und Lottum, der seiner Großmutter als Fürst von Putbus folgte.

Datei:Wylich-lottum.gif
Wappen derer von Wylich und Lottum

Wappen

Der quadrierte Wappenschild zeigt in den Feldern 1 und 4 in Silber einen roten, bis an den Rand reichenden Sparren, unter demselben ein schwebender roter Ring (Wylich); in den Feldern 2 und 3 ein gemeines rotes Kreuz, welches mit neun goldenen Pfennigen belegt ist (Lottum). Auf dem gekrönten rechten Helm ein wachsender silberner Drachenkopf mit ausgestreckter Stachelzunge und sehr langem, einwärts gebogenem Hals, um welchen gleich hinter dem Kopf ein rotes Band mit Ring liegt, von dem der verkleinerte wylichsche Wappenschild herabhängt. Der linke Helm ist mit einer roten, dreimal gezinnten Mauerkrone besetzt, Hinter der Mauer stehen an silbernen Turnierstangen zwei schräg voneinander gekehrte goldene, mit dem lottumschen Wappen belegte und mit goldenen Fransen besetzte Fahnen mit einer inwendig herunterhängenden, mit einer Quaste endenden goldenen Schnur. Die Helmdecken sind rechts silbern-rot, links golden-rot und den Schild halten zwei goldene, mit dem Kopf vorwärts gekehrte mit doppelten Schweifen versehene Löwen.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

  • Otto Hupp: Münchener Kalender 1905. Buch u. Kunstdruckerei AG, München/Regensburg 1905.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISSN 0435-2408.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung. Band 2, T. O. Weigel, Leipzig 1853, S. 58 ff.

Weblinks

Commons: Wylich und Lottum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann Diedrich von Steinen: Westphäl. Geschichte 1. Lemgo 1755, S. 2.