Grinnes

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Grinnes
Alternativname Grinnibus
Limes Niedergermanischer Limes
Abschnitt Maaslinie
Erhaltungszustand kein sicherer archäologischer Nachweis
Geographische Lage 51° 48′ 0″ N, 5° 21′ 0″ OKoordinaten: 51° 48′ 0″ N, 5° 21′ 0″ O hf
Vorhergehend Ad Duodecimum (östlich)
Anschließend Caspingium
(westlich)

Grinnes oder Grinnibus war eine römische Siedlung in der Provinz Germania Inferior an der Straße von Ulpia Noviomagus Batavorum (Nijmegen) nach Lugdunum Batavorum (Katwijk). Grinnes befindet sich wahrscheinlich auf dem Gebiet des heutigen Rossum, eines Dorfes der Gemeinde Maasdriel in der Provinz Gelderland.

Quellen

Grinnes wird in den Historien des Tacitus erwähnt[1] und ist auf der Tabula Peutingeriana verzeichnet[2].

Laut Tacitus' Bericht über den Bataveraufstand war Grinnes einer der Orte, die Julius Civilis im Jahr 70 n. Chr. angriff. Während einer Großoffensive attackierten die Bataver gleichzeitig die Armeestandorte Harenatium (Kleve-Rindern), Batavodurum (Nijmegen), Grinnes und Vada (Kessel?) an. In Grinnes und Vada befanden sich Lager von Auxiliareinheiten. Der Angriff auf Grinnes wurde von Julius Classicus angeführt. Zuerst waren die römischen Truppen in der Defensive, aber nachdem Quintus Petillius Cerialis mit seiner Kavallerie auf dem Schlachtfeld erschien, wurden die batavischen Angreifer besiegt. Classicus entkam mit einem Boot auf der Maas. Nach dem Aufstand hätten die Römer in Grinnes ein Kastell gebaut, wofür jedoch bis heute keine archäologischen Belege erbracht werden konnten.

Grinnes als Grinnibus auf der Tabula Peutingeriana

Die Tabula Peutingeriana zeigt die Situation im frühen dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, als es eine Straßenverbindung von Noviomagus Batavorum, der Hauptstadt der Civitas der Bataver, nach Forum Hadriani, dem Hauptort der Civitas der Cananefaten, gab, die von letzterem weiter nach Lugdunum Batavorum, der westlichsten Siedlung am Rhein, führte. Diese Straße folgte weitgehend dem Verlauf von Waal und Maas, die auf der Peutinger-Karte als ein Fluss mit dem Namen Patabus (eine Schreibweise oder ein Schreib- oder Kopistenfehler von Batavus) dargestellt sind. Grinnes war einer der Haltepunkte entlang dieser Straße, in einer Entfernung von 18 Leugen (rund 40 km) von Caspingium und sechs Leugen (rund 13 km) von Ad Duodecimum.[3]

Lokalisierung

Die Lage von Grinnes ist nicht mit Sicherheit bekannt, aber Historiker und Archäologen vermuten es mehrheitlich im Gebiet des heutigen gelderländischen Rossum im Bommelerwaard. Wahrscheinlich gab es dort seit der späten Eisenzeit eine bedeutendere Siedlung, die sich an beiden Ufern der Maas erstreckte.[4] In Rossum traten zahlreiche Dachziegel mit militärischen Stempeln und zum Bauen verwendete Steine, sowie Münzen zu Tage, die eine Lokalisierung von Grinnes in diesem Gebiet möglich erscheinen lassen.[5]

Literatur

  • Tilmann Bechert, Harry van Enckevoort und Willem J. H. Willems: Von der Lippe zur Waal. In: Tilmann Bechert und Willem J. H. Willems (Hrsg.): Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2, S. 71f.
  • Paul van der Heijden: Onderzoek naar de Lokatie van de zuidelijke route op de Tabula Peutingeriana. Nijmegen 1997 (Digitalisat), mit ausführlicher Bibliographie.

Weblinks

  • Grinnes (Rossum) auf der Webseite des niederländischen Historikers Jona Lendering (englisch), abgerufen am 1. Dezember 2018

Einzelnachweise

  1. Tac. Hist V, 20–21.
  2. Tab. Peut. Segment II, 2
  3. Paul van der Heijden: Onderzoek naar de Lokatie van de zuidelijke route op de Tabula Peutingeriana. Nijmegen 1997 (Digitalisat), mit ausführlicher Bibliographie.
  4. Nico Roymans: Ethnic Identity and Imperial Power. The Batavians in the Early Roman Empire. Amsterdam Archaeological Studies, 10, Amsterdam University Press, Amsterdam 2004, S. 144–146 (Digitalisat).
  5. Tilmann Bechert, Harry van Enckevoort und Willem J. H. Willems: Von der Lippe zur Waal. In: Tilmann Bechert und Willem J. H. Willems (Hrsg.): Die römische Reichsgrenze zwischen Mosel und Nordseeküste. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2, S. 71f.