Obersulzbachkees

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Februar 2022 um 10:24 Uhr durch imported>Wurgl(565645) (+Normdaten).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Obersulzbachkees
Obersulzbachkees von Norden, vom Keeskogel (2005)

Obersulzbachkees von Norden, vom Keeskogel (2005)

Lage Land Salzburg, Österreich
Gebirge Venedigergruppe
Typ Talgletscher
Länge 4,7 km (2010)[1][2]
Fläche 11 km² [3]
Exposition Nordwest
Höhenbereich 3600 m – 1990 m (1975)[1][2]
Eisdicke max. 184 m [3]
Koordinaten 47° 6′ 36″ N, 12° 17′ 24″ OKoordinaten: 47° 6′ 36″ N, 12° 17′ 24″ O
Obersulzbachkees (Land Salzburg)
Entwässerung ObersulzbachSalzachInn
Der Ober-Sulzbach-Gletscher nach den Originalaufnahmen von E. Richter 1880 und 1882.

Der Ober-Sulzbach-Gletscher nach den Originalaufnahmen von E. Richter 1880 und 1882.

Das Obersulzbachkees ist ein Gletscher, der im Bundesland Salzburg nördlich des Hauptkamms der Hohen Tauern im Obersulzbachtal liegt.

Das Obersulzbachkees entwässert über den Obersulzbach in die Salzach, einen Nebenfluss des Inn. Der Gletscher ist mit einer Länge von etwa 4 Kilometern[1][2] und einer Fläche von etwa 11 km²[3] der größte Gletscher der Venedigergruppe und nach der Pasterze der zweitgrößte der Hohen Tauern. Er besteht aus vier großen, nordexponierten Firnmulden, die sich von der Nordseite des Großvenedigers bis zum weiter westlich liegenden Teil unterhalb der Maurerkeesköpfe erstrecken. Infolge des Gletscherrückgangs stellen diese vier Teile, die sich früher unterhalb der Kürsingerhütte vereinigten, heute vier eigenständige Gletscherbereiche dar.[4]

Bekannt geworden ist das Obersulzbachkees durch Ignaz von Kürsinger, der in seinen Berichten von der Erstbesteigung des Großvenedigers 1841 den damals noch vorhandenen Eisbruch unterhalb der Kürsinger Hütte als „Türkische Zeltstadt“ bezeichnete. An dieser Stelle befindet sich heute ein Gletschersee.[5]

Das Obersulzbachkees gehört zu den ersten Gletschern der Ostalpen, die kartiert wurden. Im Jahr 1883 veröffentlichte Eduard Richter eine Karte im Maßstab 1:5000 – die erste exakte Gletscherkarte eines Ostalpengletschers. Dabei versuchte Richter, die Gletscherstände von 1880 und 1882 vergleichend darzustellen.[6]

Literatur

Obersulzbachkees mit Großvenediger und Großem Geiger (2016)

Weblinks

Commons: Obersulzbachkees – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c WGMS: Fluctuations of Glaciers Database. World Glacier Monitoring Service, Zurich 2012 (DOI:10.5904/wgms-fog-2012-11), abgerufen am 7. Februar 2013.
  2. a b c World Glacier Monitoring Service (WGMS): Fluctuations of Glaciers 2005–2010 (Vol. X). Zürich 2012 (online (Memento vom 5. März 2014 im Internet Archive); PDF-Datei; 4,81 MB).
  3. a b c Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Der Ist-Zustand der Gletscher in Österreich. Abgerufen am 21. Februar 2013.
  4. Markus Vollmann: Die Kartierung der Schnee- und Eisbedeckung aus Satellitenbilddaten zur Validierung von Schneeschmelzmodellen in kleinen und mittleren Einzugsgebieten der Hohen Tauern – Salzburg. Diplomarbeit, Seite 27, Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2007 (online).
  5. Obersulzbach Glacier Plus Four. NASA Image of the Day, 1. Juli 2015 (earthobservatory.nasa.gov) – Vergleich zweier Landsat-Bilder 6. August 1988 und 4. September 2013.
  6. Kurt Brunner: Erste großmaßstäbige Gletscherkarten unter besonderer Berücksichtigung der Hohen Tauern. In: Salzburger Geographische Arbeiten. 36:7–21, Salzburg 2000 (online (Memento vom 11. Juli 2015 im Internet Archive)).