Schleswig-Holstein Gourmet Festival

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Das Schleswig-Holstein Gourmet Festival (kurz SHGF) ist eine 1987 gegründete kulinarische Veranstaltungsreihe, die seitdem von der Kooperation Gastliches Wikingland e. V. durchgeführt wird. Die Saison des ältesten „Gourmetfestivals“ in Deutschland,[1] laut Marco Polo Reiseführer das Aushängeschild der Feinschmeckerküche in Schleswig-Holstein, beginnt jeweils im September und endet im März des Folgejahres.[2]

Ablauf und Schwerpunkt

Je nach Anzahl der Mitgliedsbetriebe und somit Veranstaltungen wird es von bis zu 3000 Gästen besucht. Jede Veranstaltung findet in einem Mitgliedsbetrieb (Hotel/Restaurant) statt, in dem ein Gastkoch mit Unterstützung durch das Küchenteam des Hauses für das Menü des Abends verantwortlich ist. Die Gastköche variieren pro Saison. Der Schwerpunkt des Festivals liegt auf regionaler und saisonaler Küche mit Einbindung schleswig-holsteinischer Produkte.[3][4]

Geschichte

Hans Hansen-Mörck, 1986

Nach einer Idee von Gastronom Hans Hansen-Mörck (1933–1994) wurde 1987 die Kooperation Gastliches Wikingland e.V. zusammen mit elf weiteren Hoteliers und Gastronomen im Kreis Schleswig-Flensburg gegründet. Ziel war die Durchführung eines Schleswig-Holstein Gourmet Festivals. Das 1. Schleswig-Holstein Gourmet Festival fand im Historischen Krug in Oeversee statt. Aus diesem Anlass gab Hansen-Mörck ein Kochbuch heraus.[5] Die Präsidenten der Kooperation: Hans Hansen-Mörck (Oeversee), Franz-Dieter Weiß (Glücksburg), Heta Behmer (Schleswig) und seit 1991 Klaus-Peter Willhöft.[6]

Die Kooperation gründete sich 1987 aus zwölf Betrieben, die damals die Gäste beim Schleswig-Holstein Musik Festival auf dem Lande bewirteten.[7][8] 1989 erfolgte eine Ausdehnung auf ganz Schleswig-Holstein. Im Jahr 2020 zählten 16 Betriebe aus allen Teilen des Bundeslandes zur Kooperation, darunter die Gründungsmitglieder Ringhotel Waldschlösschen (Schleswig) und seit 2020 wieder dabei Hotel Wassersleben (Harrislee)[9]. 1987 blitzten über sieben Betrieben in Schleswig-Holstein acht Michelin-Sterne. 2020 zeichnete der Michelin Guide in Schleswig-Holstein drei Restaurants mit zwei Sternen und neun mit einem Stern aus.[10] Das Schleswig-Holstein Gourmet Festival habe das nördlichste Bundesland, so der Nachrichtensender n-tv 2011, „zum Urlaubsziel für Feinschmecker gewandelt“.[8] Es brachte dabei „frischen Wind in [die] norddeutsche Küche“ (Zeit Online 2005)[11], die zuvor, was die Schleswig-Holsteiner Küche betrifft, als „schwer, fett [und] fantasielos“ (n-tv 2011) galt.[8]

Im Jahr 2000 wurde die „Tour de Gourmet Jeunesse“ innerhalb des Schleswig-Holstein Gourmet Festivals neu eingeführt. Das Zielgruppenevent richtet sich an junge Feinschmecker zwischen 18 und 35 Jahren. Die Routen für das kommunikative Restaurant-Hopping ändern sich jährlich und führen zu zwei oder drei Mitgliedshäusern.[12][13] In der 29. Saison des SHGF wurde mit der "Tour de Gourmet Solitaire" ein neues Konzept für die große Zielgruppe der Alleinreisenden ab 40 Jahren etabliert. Auch hier ändern sich saisonal die Routen zu drei Mitgliedsbetrieben. Die Darbietungsformen der Gerichte ist in jedem Haus anders, um ein lockeres Kennenlernen untereinander zu erleichtern. Die Auftaktgala des Festivals läuft etwas anders ab als die regulären Veranstaltungen. International trendgebende Spitzenköche arbeiten mit Köchen aus den eigenen Mitgliedsbetrieben zusammen, um das 5-Gänge-Menü inklusive lockerer Desserparty zu einem kulinarischen Erlebnis zu machen.[14]

Gastköche

Zum 34. SHGF 2020/21 stehen 18 Gastköche aus Deutschland, Dänemark, Frankreich und der Schweiz an den Herden von 16 Mitgliedsbetrieben. Die Gastkochriege wechselt in jeder Saison – aus bewährten und neuen Küchenchefs.

Zu den Gastköchen, die am Schleswig-Holstein Gourmet Festival bisher auftraten bzw. auftreten, zählen unter anderem:

Literatur

  • Hans Hansen-Mörck (Hrsg.): 1. Schleswig-Holstein-Gourmet-Festival. 125 neue Rezepturen; regionale Küche u. neue Rezepte aus marktfrischen Produkten mit faszinierenden Darstellungen. Verl. Gastl. Wikingland, Schafflund 1987, DNB 880811625.
  • Sabine Lietz & Susanne Plaß: Schleswig-Holstein isst lecker. 20 Jahre Schleswig-Holstein-Gourmet-Festival. 1. Auflage. Wachholtz, Neumünster 2006, ISBN 978-3-529-05522-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑ Nordischer Genuss: Schleswig-Holstein Gourmet-Festival. In: Essen & Trinken. 7. September 2010, abgerufen am 23. August 2014.
  2. ↑ Silvia Propp, Sabine Spatzek: Ostseeküste Schleswig-Holstein. Reisen mit Insider-Tipps (= Marco Polo Reiseführer). MairDumont, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-8297-2568-2, Essen & Trinken, S. 24 (online).
  3. ↑ Rainer Krause: Kulinarische Reisen: Wo Gourmets ihre Gaumen kitzeln. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. Dezember 2000, abgerufen am 23. August 2014.
  4. ↑ Gerhard Hildenbrand, Anne Nilges (verantw.): Ministerpräsidentin Heide Simonis eröffnet Schleswig-Holstein-Gourmet-Festival. (Nicht mehr online verfügbar.) Der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein – Staatskanzlei/Regierungspressestelle, Landeshaus, 27. September 2003, archiviert vom Original am 26. August 2014; abgerufen am 23. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schleswig-holstein.de
  5. ↑ Harald Schmidt (Redaktion): 475 Jahre Historischer Krug. Hrsg.: Historischer Krug/Hans Hansen-Mörck. Oeversee 1994, Hans Hansen Mörck, S. 81.
  6. ↑ Gourmet-Festival: Kulinarisches Spitzenevent im Schulauer Fährhaus. In: Wedel-Schulauer Tageblatt. 18. Februar 2014, abgerufen am 23. August 2014.
  7. ↑ Eva-Maria Mester: Schleswig-Holstein für Gourmets: Die Sterne des Nordens. In: manager magazin online. 19. Oktober 2011, abgerufen am 23. August 2014.
  8. ↑ a b c Kein kulinarisches Entwicklungsland: Schlemmen in Schleswig-Holstein. n-tv, 16. Oktober 2011, abgerufen am 28. August 2014.
  9. ↑ Historie – Schleswig-Holstein Gourmet Festival. Abgerufen am 30. September 2020 (deutsch).
  10. ↑ Der Weg zum kulinarischen Top-Ereignis in Schleswig-Holstein. (Nicht mehr online verfügbar.) Kooperation Gastliches Wikingland e. V., archiviert vom Original am 21. August 2014; abgerufen am 23. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gourmetfestival.de
  11. ↑ a b Tipps: Frisch vom Markt. In: Zeit Online. 6. Oktober 2005, abgerufen am 21. August 2014.
  12. ↑ a b c d e f g h i j k l Kulinarischer Kulturaustausch. Kooperation Gastliches Wikingland e. V., abgerufen am 9. Juni 2017.
  13. ↑ 8. Tour de Gourmet Jeunesse. (Nicht mehr online verfügbar.) Kooperation Gastliches Wikingland e. V., archiviert vom Original am 21. August 2014; abgerufen am 23. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gourmetfestival.de
  14. ↑ Auftaktgala. (Nicht mehr online verfügbar.) Kooperation Gastliches Wikingland e. V., archiviert vom Original am 21. August 2014; abgerufen am 23. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gourmetfestival.de
  15. ↑ a b c d e Gourmetfest: Der Norden schmeckt fein. In: manager magazin online. 25. September 2006, abgerufen am 23. August 2014.
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