Heinrich Wanderwitz

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Heinrich Wanderwitz (* 1949 in Passau) ist ein deutscher Historiker und Archivar (Archivdirektor i. R.).

Wanderwitz stammt ursprünglich aus Niederbayern und studierte nach dem Abitur in Landshut[1] Geschichte, Germanistik und Sozialkunde an der oberpfälzischen Universität Regensburg; er legte 1975 das Staatsexamen für das höhere Lehramt ab und erwarb 1976 einen Magister artium in Geschichte.[2] Er war „Schüler, Magistrand und Doktorand“ bei Andreas Kraus.[3] 1980 wurde er in Regensburg mit der Dissertation Studien zum mittelalterlichen Salzwesen in Bayern zum Dr. phil. promoviert.[4] Von 1978 bis 1981 absolvierte er parallel die Bayerische Archivschule in München.[2]

Im Anschluss war er von 1981 bis 1984 Stadtarchivar von Amberg.[2] 1984 wurde er Leiter des Stadtarchivs Regensburg und 1989 des Amtes für Archiv und Denkmalpflege.[2] 1985 wurde unter seiner Direktion eine Bestandsdatenbank („Fontes Civitatis Ratisponensis“[5]) zur Dokumentation und Edition mittelalterlicher und frühzeitlicher Quellen eingerichtet.[1] In den 1990er Jahren initiierte er mit Kollegen das multimediale Projekt „document Neupfarrplatz“.[1] Die Erklärung der Regensburger Altstadt mit Stadtamhof zum UNESCO-Welterbe 2006 geht maßgeblich auch auf die Bewerbung seines Amtes zurück.[1] 2015 trat er in den Ruhestand.[1]

Außerdem übernahm er einen Lehrauftrag am Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg.[6] Von 2006 bis 2009 war er überdies Ausschussmitglied und Vereinsarchivar des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg.[7]

Schriften

  • Studien zum mittelalterlichen Salzwesen in Bayern (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 73). Beck, München 1984, ISBN 3-406-10473-8.
  • mit Karl-Otto Ambronn und Achim Fuchs (Bearb.): Amberg 1034–1984, aus tausend Jahren Stadtgeschichte. Ausstellung des Staatsarchivs Amberg und der Stadt Amberg in den Rathaussälen zu Amberg aus Anlass der 950-Jahrfeier der Stadt Amberg, 7. – 29. Juli 1984 (= Ausstellungskataloge der staatlichen Archive Bayerns. Nr. 18). Staatsarchiv Amberg, Amberg 1984, ISBN 3-924707-00-6.
  • mit Martin Angerer: Zu Gast im alten Regensburg. Erinnerungen an Gaststätten und Hotels, an Brauereien, Biergärten, Sommerkeller und an dörfliche Ausflugslokale. Hugendubel, München 1992, ISBN 3-88034-593-7.
  • mit Martin Angerer (Hrsg.): Regensburg im Mittelalter. Band 1: Beiträge zur Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 1995, ISBN 3-930480-05-0.
  • mit Peter Schmid (Hrsg.): Die Geburt Österreichs. 850 Jahre Privilegium minus (= Regensburger Kulturleben. Band 4). Schnell & Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1911-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gertrud Baumgartl: Mit Herzblut für Regensburgs Geschichte. mittelbayerische.de, 1. April 2015.
  2. a b c d Siehe Angaben zu den Autoren der Beiträge dieses Bandes: Edith Feistner (Hrsg.): Das mittelalterliche Regensburg im Zentrum Europas (= Forum Mittelalter. Band 1). Schnell und Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1803-8, S. 261.
  3. Siehe Autorenverzeichnis: Egon Johannes Greipl, Alois Schmid, Walter Ziegler (Hrsg.): Aus Bayerns Geschichte. Forschungen als Festgabe zum 70. Geburtstag von Andreas Kraus. EOS-Verlag, St. Ottilien 1992, ISBN 3-88096-653-2, S. 516.
  4. Harald Witthöft: Studien zum mittelalterlichen Salzwesen in Bayern (Schriftenreihe zur Bayerischen Landesgeschichte 73) by Heinrich Wanderwitz. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 73 (1986) 3, S. 403 f.
  5. Siehe Webseite von Fontes Civitatis Ratisponensis.
  6. Institut für Kunstgeschichte: Lehrbeauftragte, Universität Regensburg, abgerufen am 14. Februar 2016.
  7. Vorstands- und Ausschussmitglieder 2006–2009 (Memento vom 14. Februar 2016 im Internet Archive), Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, abgerufen am 14. Februar 2016.