Benutzer:GerhardSchuhmacher/Speicher Stadtgeschichte

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== Kulturhistorische Bedeutung == {{Belege fehlen}} [[Datei:Berlin Kurfürstendamm 097305c.jpg|mini|Das [[City West (Berlin)|Zentrum West-Berlins]] waren der [[Kurfürstendamm]] und die umgebenden Straßen und Plätze nahe der [[Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche]]]] Seit der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] wird mitunter der Begriff „das alte West-Berlin“ benutzt. Er soll auf die besondere Situation und Stimmung in West-Berlin in den Zeiten der [[Berliner Mauer]] hinweisen. West-Berlin stellte eine Insel inmitten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] dar und wurde teilweise auch „Insel im roten Meer“ genannt, angelehnt an die Farbe Rot, die für [[Sozialismus]] und [[Kommunismus]] steht. Während die DDR-Regierung den Ostteil Berlins zum Zentrum ihrer Macht und im Vergleich zur übrigen DDR finanziell und versorgungstechnisch besonders gefördert hatte, wurde etwa die Hälfte des West-Berliner Finanzhaushalts aus dem Bundeshaushalt bestritten, da West-Berlin wiederum als ein Aushängeschild des Westens gefördert wurde. Rund um den [[Kurfürstendamm]] konzentrierte sich das gesellschaftliche Leben der Mauerstadt. Er war das Zentrum der kulturellen Unternehmungen. Da viele der Berliner Kulturstätten im politischen Osten lagen und [[De jure/de facto|de facto]] vom Westen der Stadt abgeschnitten waren, eröffneten während der [[Deutsche Teilung|Teilung]] viele neue Institutionen, die Ersatz bieten sollten, wie etwa das [[Kulturforum Berlin|Kulturforum]] in Tiergarten, das eine Antwort auf die ebenfalls im Osten gelegene Museumsinsel sein sollte. Der Neubau der kriegszerstörten [[Deutsche Oper Berlin|Deutschen Oper]] in Charlottenburg verschaffte Westberlin ein der [[Staatsoper Unter den Linden]] ebenbürtiges Opernhaus. Das [[Europa-Center|Europacenter]] war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung 1963 das höchste Hochhaus in Deutschland und sollte durch die Analogie zum kurz darauf errichteten [[Kö-Center]] in [[Düsseldorf]] und dem [[Bonn-Center]] in [[Bonn]] die Zugehörigkeit West-Berlins zur [[Deutschland|Bundesrepublik]] und der westlichen Welt betonen. West-Berlin war eines der „Auswanderungsziele“ der westdeutschen Jugend und ein Ziel der [[Totalverweigerung|Wehrdienstflüchtlinge]]. Dazu mussten Männer rechtzeitig vor dem Einberufungsbescheid der [[Bundeswehr]] ihren Hauptwohnsitz nach Berlin verlegen, also den westdeutschen [[Personalausweis (Deutschland)|Personalausweis]] gegen einen Berliner Ausweis – offiziell „Behelfsmäßiger Personalausweis“ – tauschen. Um Nachwuchskräften und (steuerzahlenden) Arbeitnehmern einen Ausgleich für die Umstände in der ummauerten Stadt zu gewähren, wurden Berliner Arbeitnehmern eine [[Berlinzulage]] von acht Prozent auf das [[Arbeitsentgelt#Steuern und Sozialabgaben|Bruttogehalt]] gewährt. Diese Zulage wurde nach 1990 schrittweise abgebaut. [[Datei:Berliner Gedenktafel Hauptstr 155 (Schön) David Bowie.jpg|mini|[[Berliner Gedenktafel]] an der einstigen Wohnadresse [[David Bowie]]s in der [[Berlin-Schöneberg|Schöneberger]] [[Hauptstraße (Berlin-Schöneberg)|Hauptstraße]]]] In den 1970er Jahren entwickelte sich die Gegend um den [[Berlin-Schöneberg|Schöneberger]] [[Nollendorfplatz]] und die [[Motzstraße]], der [[Nollendorfkiez]], wieder zu einem ''[[Lesben- und Schwulenviertel]]'', einer Stadtteilgegend mit einem großen kulturellen Angebot und Infrastruktur für [[Queer-Theorie|queere]] Menschen. Der [[Kiez]] war bereits vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] eine beliebte Wohn- und Ausgehgegend bei [[LGBT|LSBT]] gewesen, bis die [[Homosexualität in der Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialisten die homosexuelle Sichtbarkeit im Viertel gewaltsam beendet hatten]]. Eine Tafel am Zugang des [[U-Bahnhof Nollendorfplatz|U-Bahnhofs Nollendorfplatz]] erinnert heute an das Schicksal der einstigen Anwohner und Besucher des Viertels. 1977 eröffnete hier mit dem ''Anderen Ufer'' die deutschlandweit erste offen [[schwul]]e Bar der Nachkriegszeit. Einige Jahre zuvor hatte [[Romy Haag]] in Anknüpfung an die Kabarett-Szene der [[Weimarer Republik]] das ''Chez Romy'' in den Räumen des ehemaligen [[Eldorado (Berlin)|Eldorado]] eröffnet, wo unter anderem [[David Bowie]] verkehrte, der damals in der Gegend wohnte und arbeitete und in dieser Zeit eine Beziehung mit Haag führte. In jenen Jahren produzierte Bowie die Alben seiner ''Berlin Trilogie.'' Seit der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|politischen Wende]] ließ die Bedeutung der [[City West (Berlin)|City-West]] (Neuer Westen) nach, aus Kinos wurden Filialen von Modehäuser-Ketten, kleine Boutiquen und andere kleine Geschäfte mussten Filialen größerer Ketten weichen. Das ist insbesondere dem Erstarken der [[Historische Mitte (Berlin)|historischen Berliner Mitte]] rund um die [[Friedrichstraße]] und [[Unter den Linden]] geschuldet. [[Unken#Allegorien|Unkenrufe]], die einen völligen Niedergang des Kurfürstendamms prophezeiten, haben sich allerdings nicht bestätigt. Die seit jeher dezentrale Stadtstruktur Berlins mit mehreren Hauptgeschäftszentren, aber auch die Tatsache, dass der [[Potsdamer Platz]] eher bei Touristen beliebt ist als bei den Berlinern selbst, bewahrt die Attraktivität des Kurfürstendamms. <gallery class="center" caption="Impressionen aus West-Berlin"> Berlin Kurfürstendamm 000194dR.jpg|[[Kurfürstendamm]] bei Nacht, 1959 Ludwig Binder Haus der Geschichte Studentenrevolte 1968 2001 03 0275.4237 (17086218725).jpg|[[Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenproteste]] am Kurfürstendamm, 1968 Berlin - Kaufhaus des Westens.jpg|[[KaDeWe]], Frühjahr 1970 18 Berlin-Klassenfahrt 1979- Berliner Mauer, Potsdamer Platz (18176330736).jpg|Blick über die [[Berliner Mauer]] am [[Potsdamer Platz]], 1979 Checkpoint Charlie, West Berlin, 1985 Summer.jpg|[[Checkpoint Charlie]], Sommer 1985 Berlin Kurfürstendamm Café Kranzler 124051.jpg|[[Café Kranzler]] am Kurfürstendamm, 1985 Berlin Hardenbergstraße 125371a.jpg|[[Hardenbergstraße]] am [[U-Bahnhof Zoologischer Garten]], 1987 </gallery>