Kirschblüten-Gemeinschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2022 um 17:40 Uhr durch imported>Emergency doc(458768) (Die letzte Textänderung von Ljuba1948 wurde verworfen und die Version 220099046 von Sandstein wiederhergestellt.Bitte den gelöschten PR-TEXT nicht einfach an den bestehenden Artikel dranhängen.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Kirschblüten-Gemeinschaft ist eine esoterische Gruppierung im Schweizer Kanton Solothurn. Medien und Sektenfachleute bezeichnen sie als sektenähnlich.[1][2] Die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie (SGPP) bezeichnete die Gemeinschaft als «gefährliche Bewegung mit totalitärem Anspruch, die Menschen mit Heilsversprechen ködert.»[2]

Der von Medien als «Sex-Guru»[3] bezeichnete Psychiater Samuel Widmer (1948–2017) gründete die Gemeinschaft mit Hauptsitz in Lüsslingen-Nennigkofen 1996. Sie gibt an, 210 Mitglieder zu haben, darunter 90 Kinder[1] – rund ein Fünftel der Dorfbevölkerung.[2]

Die Gemeinschaft lebt in Polyamorie und lehnt das Inzesttabu ab.[1] Samuel Widmer wurde unter anderem vorgeworfen, mit Patientinnen Sex gehabt zu haben.[4] Die Gemeinschaft praktiziert die sogenannte «Echte Psychotherapie», zu deren Elementen das hinduistische Tantra und die Psycholyse gehören, bei der mit psychedelischen Drogen eine Bewusstseinsveränderung angestrebt wird.[1] Psychiatrische Fachverbände versuchten verschiedentlich, diese Behandlungen behördlich verbieten zu lassen, unter anderem weil es bei Gruppentherapien unter Drogeneinfluss zu sexuellen Übergriffen gekommen sei.[5] Seit 2021 werden diese Behandlungen nicht mehr von den Schweizer Krankenkassen finanziert.[6] Die Solothurner Staatsanwaltschaft stellte Ermittlungen wegen Betäubungsmitteldelikten 2020 mangels Beweisen ein.[7] Die Kirschblüten-Gemeinschaft bestreitet alle Vorwürfe.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Andrea Haefely: Verbandelt mit den Kirschblütlern: Beschwerde gegen Berner Psychiatriezentrum. In: Beobachter. 11. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  2. a b c Anzeige eingereicht - Berner Psychiatrie hat sektennahe Psychiaterinnen angestellt. In: Schweizer Fernsehen. 11. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  3. Andrea Haefely: Kirschblütengemeinschaft: Sekten-Guru hatte doch Sex mit Patientin. In: Beobachter. 21. März 2021, abgerufen am 11. Februar 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  4. a b Simon Hehli: Vorwürfe wegen Sex und Drogen – die Kirschblütler kommen unter Druck. In: NZZ. 22. Januar 2019, abgerufen am 11. Februar 2022.
  5. Balz Bruder: Sollen Kirschblütler-Ärzte weiterhin praktizieren dürfen? In: Solothurner Zeitung. 21. Juni 2021, abgerufen am 11. Februar 2022.
  6. Tantrasessions im Rausch? - Kritik am Vorgehen der Behörden gegen Kirschblütengemeinschaft. In: Schweizer Fernsehen. 27. Januar 2020, abgerufen am 11. Februar 2022.