Dichloroctylisothiazolinon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2022 um 08:41 Uhr durch imported>Der rausch(2860483) (EUH- und P-Sätze ergänzt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Strukturformel
Struktur von Dichloroctylisothiazolinon
Allgemeines
Name Dichloroctylisothiazolinon
Andere Namen
  • 4,5-Dichlor-2-n-octyl-4-isothiazolin-3-on
  • 4,5-Dichlor-2-octyl-3(2H)-isothiazolinon
  • Dichloroctylisothiazolon
  • DCOIT
  • DCOI
  • Sea-Nine 211
Summenformel C11H17Cl2NOS
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 64359-81-5
EG-Nummer 264-843-8
ECHA-InfoCard 100.058.930
PubChem 91688
ChemSpider 82791
Eigenschaften
Molare Masse 282,23 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,27 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

41,1–41,7 °C [1]

Siedepunkt

> 300 °C (Zersetzung[1]

Dampfdruck

0,98 mPa [1] (25 °C)

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
05 – Ätzend 06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​314​‐​317​‐​330​‐​410
EUH: 071
P: 273​‐​280​‐​301+312​‐​305+351+338​‐​321​‐​501 [4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dichloroctylisothiazolinon gehört in die Verbindungsklasse der Isothiazolinone und ist ein weit verbreitetes Biozid.

Eigenschaften

Chemische Eigenschaften

Dichloroctylisothiazolinon kann in der Umwelt durch Hydrolyse, Photolyse, durch mikrobiellen Abbau oder durch Einwirkung von Nukleophilen abgebaut werden. Oberhalb von 300 °C zersetzt es sich.[1]

Verwendung

Dichloroctylisothiazolinon wird in Unterwasseranstrichen[5], als Holzschutzmittel[1] und in Silikonabdichtungen[6] eingesetzt.

Der jährliche Verbrauch in der Schweiz wurde 2007 auf 1 Tonne geschätzt.[7]

Zulassung

Dichloroctylisothiazolinon ist in der Europäischen Union für die Verwendung als Biozid zugelassen.[8] In der Schweiz ist es für die Biozid-Produktart 8 (Holzschutzmittel) zugelassen.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Michael Pallaske (2006): The late notification of DCOIT for PT 8, an important contribution to the development of full organic wood preservatives for use class 4 (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 71 kB).
  2. Vorlage:CL Inventory/harmonisiertHarmonisierte Einstufung und Kennzeichnung von 4,5-dichloro-2-octyl-2H-isothiazol-3-one im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 21. Juni 2016.
  3. Eintrag zu 4,5-dichloro-2-octyl-2H-isothiazol-3-one im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 7. Januar 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Sicherheitsdatenblatt: 4,5-Dichloro-2-n-octyl-4-isothiazolin-3-one. (PDF) LGC Limited, 28. November 2019, abgerufen am 24. Februar 2022.
  5. Rohm & Haas: SEA-NINE, a broad spectrum marine antifouling agent for ship hull protection against slime
  6. Rohm & Haas: VINYZENE™ IT-4081 DIDP – Antimicrobial Additives for Plastics
  7. Daniel Bürgi, Lars Knechtenhofer, Isabel Meier, Walter Giger: Biozide als Mikroverunreinigungen in Abwasser und Gewässern: Priorisierung von bioziden Wirkstoffen. Studie im Auftrag des BAFU und ERZ, Environmental Sciences Europe, 2009, 21, S. 16–26. doi:10.1007/s12302-008-0032-2.
  8. Verordnung (EU) Nr. 437/2014 (PDF) der Kommission vom 29. April 2014 über die Zulassung von 4,5-Dichlor-2-octyl-2H-isothiazol-3-on als alter Wirkstoff zur Verwendung in Biozidprodukten der Produktart 21
  9. 813.12 Verordnung über das Inverkehrbringen von und den Umgang mit Biozidprodukten (Biozidprodukteverordnung, VBP), Anhang 1.