Lutomia Dolna

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Lutomia Dolna
Nieder Leutmannsdorf
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Hilfe zu Wappen
Lutomia Dolna Nieder Leutmannsdorf (Polen)
Lutomia Dolna
Nieder Leutmannsdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Świdnica
Gmina: Świdnica
Geographische Lage: 50° 46′ N, 16° 33′ OKoordinaten: 50° 45′ 36″ N, 16° 32′ 35″ O
Einwohner: 839
Postleitzahl: 58-100
Telefonvorwahl: (+48) (+48)74
Kfz-Kennzeichen: DSW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŚwidnicaWrocław
Nächster int. Flughafen: Breslau



Pfarrkirche in Lutomia Dolna

Lutomia Dolna (deutsch Nieder Leutmannsdorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Lage

Der Ort liegt etwa 13 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Świdnica (Schweidnitz) und 54 Kilometer südwestlich von der Woiwodschaftshauptstadt Breslau.

Geschichte

Leutmannsdorf wurde im Zuge der Ostkolonisation um 1250 von einem Ritter Lutzmann als Waldhufendorf gegründet.[1] 1318 nennt das Zinsregister des Erzpriesters Gabriel von Rimini in dem Ort „Lucimanni villa“ auch eine Pfarrkirche. In der Dorfmitte lag die Erbscholtisei mit Kretscham und eine Mühle. Leutmannsdorf bestand aus mehreren Anteilen: Bergseite (Nieder Leutmannsdorf), Grundseite (Ober Leutmannsdorf) und Klein Leutmannsdorf.

1384 besaßen die Bergseite die Gebrüder Christian, Heinrich und Nikolaus von Atze. Mitte des 17. Jahrhunderts war Hans Christoph von Rothkirch auf Schwengfeld Herr der gesamten Bergseite. Seine Erben, die Geschwister Hans Heinrich von Rothkirch auf Schwengeld, Magdalena von Berg und Eva Magdalena von Rechenberg veräußerten 1672 die Bergseite, die aus drei Vorwerken bestand, an Ernst Gottfried von Berg und Wernersdorf. Für dessen unmündige Kinder verwaltete 1677 den Besitz George Sigmund von Tschirnhaus. Er tauschte die Anteile von Leutmannsdorf 1678 gegen das Dorf Heinrichau. Leutmannsdorf wurde somit Schweidnitzer Kämmereidorf.[2]

Die Pfarrkirche auf der Leutmannsdorfer Bergseite wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von den Gebrüdern Christian und Heinrich von Atze auf Stoschendorf sowie von Pezold von Petschow auf Ruppersdorf gestiftet. Sie und ihre Nachkommen besaßen auch das Kirchenpatronat. Während der Reformation wurde die Kirche ein evangelisches Gotteshaus und am 18. Dezember 1653 den Katholiken zurückgegeben. Im Dreißigjährigen Krieg war sie abgebrannt und später wiederaufgebaut.

Laut Visitationsbericht gab es 1667 in Leutmannsdorf 14 Katholiken. Eingepfarrt waren Leutmannsdorf, Groß- und Klein-Friedrichsfelde, Hohgiersdorf, Ludwigsdorf und Michelsdorf. Die mehrheitlich evangelischen Einwohner von Leutmannsdorf hielten sich zunächst zur Friedenskirche Schweidnitz.[3] 1742 wurde auf der Leutmannsdorf Grundseite ein evangelisches Bethaus errichtet.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Leutmannsdorf zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Nachfolgend wurde es in den Kreis Schweidnitz eingegliedert. 1785 zählte Leutmannsdorf 91 Bauern, 41 Gärtner, 173 Häusler und neun Wassermühlen, eine katholische und eine evangelische Kirche, zwei Pfarr- und drei Schulhäuser sowie die drei Vorwerke Grundhof, Niederhof und Friedrichshof. Leutmannsdorf bildete einen eigenen Amtsbezirk.[4]

1937 wurde Ober Leutmannsdorf, Leutmannsdorf-Bergseite, Leutmannsdorf-Grundseite, Klein Leutmannsdorf und Groß Friedrichsfelde zur Gemeinde Leutmannsdorf. 1939 hatte der Ort 912 Haushaltungen mit 2922 Einwohnern.[5]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Nieder Leutmannsdorf 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es in Lutomia Dolna umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Lutomia Dolna zur Woiwodschaft Wałbrzych (Waldenburg).

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, umgebaut und erweitert im 16. und 17. Jahrhundert
  • Schlosspark aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts

Siehe auch

Weblinks

Commons: Lutomia Dolna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. Verlag „Unser Weg“., 1975 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  2. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  3. Friedrich Gottlob Eduard Anders: Statistik der evangelischen Kirche in Schlesien. Verlag von Hugo Wagner, 1848 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  4. Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus - Silesian Digital Library. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  5. Leutmannsdorf (Kreis Schweidnitz) – GenWiki. Abgerufen am 23. Februar 2019.