Junkerlippfische
Junkerlippfische | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Coris gaimard | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Julidinae | ||||||||||||
Bonaparte, 1841 |
Die Junkerlippfische (Julidinae, Syn.: Corinae) sind die artenreichste und vielfältigste Unterfamilie der Lippfische (Labridae). Sie werden manchmal auch nur als Tribus (dann Julidini) angesehen, sind dann aber paraphyletisch, da die Tribus Putzerlippfische (Labrichthyini) und die vor allem im australasiatischen Raum vorkommende Tribus Pseudolabrini zu den Julidinae gehören. Junkerlippfische leben weltweit küstennah in tropischen, subtropischen und gemäßigt temperierten Meeren, meist an Fels- oder in Korallenriffen. Insgesamt gehören fast 200 der über 550 Lippfischarten zu den Junkerlippfischen.[1]
Merkmale
Junkerlippfische haben einen zylinderförmigen oder seitlich zusammengedrückten Körper und ein ununterbrochenes Seitenlinienorgan. Unter ihnen gibt es kleine Formen von nur 9 Zentimeter Länge, aber auch große Arten mit Längen bis zu 1,20 Meter. Im Vorderkiefer befinden sich ein oder mehrere Paare vergrößerter Zähne. Junkerlippfische fressen benthische, oft hartschalige Wirbellose und kleine Fische. Die meisten Arten graben sich in Gefahrensituationen und nachts zum Schlafen im Sand ein. Alle Junkerlippfische sind Freilaicher.
Systematik
Schwestergruppe der Junkerlippfische sind die Messerlippfische (Xyrichtyinae).[2]
Gattungen
- Tribus Pseudolabrini
- Austrolabrus Steindachner, 1884.
- Dotalabrus Whitley, 1930.
- Eupetrichthys Ramsay & Ogilby, 1888.
- Notolabrus Russell, 1988.
- Pictilabrus Gill, 1891.
- Pseudolabrus Bleeker, 1862.
- Tribus Putzerlippfische (Labrichthyini)
- Diproctacanthus Bleeker, 1862
- Labrichthys Bleeker 1854
- Labroides Bleeker 1851
- Labropsis Schmidt 1931
- Larabicus Randall & Springer 1973
- Anampses Quoy & Gaimard, 1824.
- Coris Lacépède, 1801.
- Gomphosus Lacépède, 1801.
- Halichoeres Rüppell, 1835.
- Hemigymnus Günther, 1861.
- Hologymnosus Lacépède, 1801.
- Leptojulis Bleeker, 1862.
- Macropharyngodon Bleeker, 1862.
- Ophthalmolepis Bleeker, 1862.
- Parajulis Bleeker, 1865.
- Pseudocoris Bleeker, 1862.
- Pseudojuloides Fowler, 1949.
- Stethojulis Günther, 1861.
- Suezichthys Smith, 1958.
- Thalassoma Swainson, 1839.
- Xenojulis de Beaufort, 1939.
Die Gattungen Coris, Halichoeres und Thalassoma sind wahrscheinlich polyphyletisch.
Das folgende Kladogramm nach Baliga und Law zeigt die wahrscheinlichen Verwandtschaftsverhältnisse der Junkerlippfische.[2]
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
- Helmut Debelius, Rudie H. Kuiter: Lippfische. Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3973-1
- Ewald Lieske, Robert F. Myers: Korallenfische der Welt, 1994, Jahr Verlag, ISBN 3-86132-112-2
- M. W. Westneat, M. E. Alfaro: Phylogenetic relationships and evolutionary history of the reef fish family Labridae, Molecular Phylogenetics and Evolution 36 (2005) 370–390, PDF
Einzelnachweise
- ↑ Junkerlippfische auf Fishbase.org (englisch)
- ↑ a b Vikram B. Baliga, Chris J. Law: Cleaners amongst wrasses: phylogenetics and evolutionary patterns of cleaning behavior within Labridae. Molecular Phylogenetics and Evolution, October 2015, doi:10.1016/j.ympev.2015.09.006