Dagmar Kersten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. März 2022 um 21:15 Uhr durch imported>Aka(568) (Leerzeichen vor Beleg entfernt, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Dagmar Kersten bei der DDR-Meisterschaft 1988

Dagmar Kersten (* 28. Oktober 1970 in Altdöbern) ist eine ehemalige deutsche Gerätturnerin. Ihr Heimatverein war der SC Dynamo Berlin. Kersten ist Opfer des staatlichen Zwangsdopings im DDR-Leistungssport.

Dagmar Kersten begann gemeinsam mit Ulrike Klotz in der Schule in Cottbus mit dem Turnen. Mit zehn Jahren wechselten beide ins Turninternat nach Berlin. 1981 und 1983 gewann Dagmar Kersten bei der Spartakiade die Mehrkampfwertung. Bei der Europameisterschaft 1985 belegte Dagmar Kersten den fünften Platz im Mehrkampf und erhielt Bronze im Pferdsprung. Noch erfolgreicher war sie bei den Weltmeisterschaften 1985 in Montréal. Sie gewann Bronze im Mehrkampf, in der Mannschaftswertung mit der Mannschaft der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und im Pferdsprung; am Stufenbarren belegte sie den zweiten Platz hinter ihrer Mannschaftskameradin Gabriele Fähnrich.

Bei den Olympischen Spielen 1988 belegte Dagmar Kersten mit der DDR-Mannschaft den dritten Platz und erreichte den achten Platz in der Einzelwertung des Mehrkampfs. Sie erreichte zwei Gerätefinals: Im Pferdsprung belegte sie den sechsten Platz, am Stufenbarren gewann sie Silber hinter der Rumänin Daniela Silivaș.

Bei DDR-Meisterschaften errang sie 1985, 1987 und 1988 den Titel im Mehrkampf. 1985 und 1988 siegte sie außerdem im Pferdsprung, 1988 zusätzlich am Stufenbarren.

Nach der Wende zog Dagmar Kersten nach Stuttgart und arbeitete beim Schwäbischen Turnerbund. Seit 2006 ist Dagmar Kersten beim Niedersächsischen Turner-Bund e. V. in der Ausbildung „Trainer C Gerätturnen Leistungssport“ als „NTB-Ausbildungsreferentin“ tätig und in vielen weiteren Fortbildungen für das Turnen in den Vereinen in Niedersachsen unterwegs.

1986 und 1988 wurde Dagmar Kersten in der DDR mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[1][2]

2011 enthüllte sie Dopingpraktiken der DDR;[3] sie ist ein anerkanntes Dopingopfer.[4]


Dagmar Kersten ist inzwischen Trägerin des 2. Meistergrades im koreanischen Karate.

Seit 2011 betreibt Dagmar Kersten mit Lohan - Schule für Kampf- und Bewegungskunst ihre eigene Kampfsportschule, in der sie sich nicht nur der körperlichen Entwicklung von Kindern und Erwachsenen widmet, sondern vielmehr Persönlichkeitsentwicklung und Selbstwirksamkeit vermittelt.

Seit 2007 ist sie regelmäßig als Referentin in der Sportärzte Weiterbildung der Akademie Dampsoft unterwegs.

Dagmar Kersten ist zudem als Vortragsrednerin unterwegs. Ihr letzter Beitrag zum Thema Doping im Spitzen- und Alltagssport an der Universität Göttingen ist 2021 im dazugehörigen Tagungsband erschienen.[5]

Im Februar 2022 hat sie damit begonnen ihre Geschichte in einem Podcast den Menschen näher zu bringen.[6]

Literatur

  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9.

Einzelnachweise

  1. Vaterländischer Verdienstorden in Silber (Memento des Originals vom 8. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nd-archiv.de“. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7.
  2. Vaterländischer Verdienstorden in Silber“. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4.
  3. Frühere DDR-Athletin Dagmar Kersten enthüllt Dopingpraktiken. In: Welt online vom 5. April 2011.
  4. Sandra Schmidt: "Ich bin nicht daran zerbrochen." In: Deutschlandfunk vom 13. März 2011.
  5. Doping im Spitzen- und Alltagssport. Abgerufen am 1. März 2022.
  6. Ausgeturnt – Noch lange nicht! • A podcast on Anchor. Abgerufen am 1. März 2022 (englisch).

Weblinks