Benutzer:Leontari1/joachim nemella

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Joachim Nemalla (* 1952 und † 2021 jeweils in Linz) war ein österreichischer Soziologe und Sozialforscher.

Werdegang und Wirken

Joachim Nemella studierte (nach Matura am Ramsauergymnasium Linz 1971) von 1971 bis 1979 Soziologie an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU, Diplom 1976, Promotion 1979 mit der Arbeit „Politisches Wissen und Bewusstsein von Studienanfängern“ (Betreuung: Kurt Holm), siehe Nemella 1980).

Ab 1975 war er am Institut für Soziologie der JKU (Abteilung für Empirische Sozialforschung) tätig; zuerst als Wissenschaftliche Hilfskraft (bis 1978), dann als Universitätsassistent (1979 – 1996), sowiw anschließend bis zur Pensionierung als Assistenzprofessor (1997 – 2017).

Arbeitsschwerpunkte

Joachim Nemella hat sich immer wieder mit Fragen der Entstehung, Bedeutung und Wirkung von literarischen Utopien in der Gesellschaft beschäftigt und im Detail gezeigt, dass solche Utopien und Dystopien Entwürfe von als real antizipierten gesellschaftlichen Entwicklungen sind, und auf die Gesellschaft zurückwirken (vgl. hier Nemella 1976, Nemalla 1984, Nemella 1989. Nemella 1990, Nemella 1993).

Ein Schwerpunkt der empirischen Forschung Nemellas war die Erkundung der Lebens- und Berufssituation der Arbeitnehmerschaft in Österreich. Hier gibt es Forschungen zu „Jugend und Arbeitsmarkt“ (s. z. B. Nemella 1987c, Nemella 2011), zu den allgemeinen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Angestellten (Nemella 2002) und von sog. Freien Dienstnehmer*innen (Nemella 2003b), sowie zur speziellen Situation von Frauen am Arbeitsmarkt (Nemella 1988). Auch Fragen der Gesundheit (s. Nemella 1983a) und der Beruflichen Bildung (Nemella 1987a) im Kontext von Arbeitsbedingungen waren Thema.

Joachim Nemella forschte auch immer wieder im Bereich der Politischen Soziologie, wie zum politischem Bewusstsein verschiedener Bevölkerungsgruppen, zur Platzierierung von Parteien im politischen Spektrum, oder zu Parteipräfernzen in Oberösterreich (vgl. hier Nemella 1980, Nemella 1983b, Nemella 2005). Auch Fragen der poliischen Bedeutung von Arbeitnehmer*innen-Interessenvertretungen wurden in diesem Kontext behandelt (vgl. Nemella ...).

Joachim Nemalla beleuchtete auch in etlichen Forschungen Aspekte der Situation von Jugendlichen in der Gesellschaft; s. z. B. Nemella 1987c, Nemella 1995, Nemella 1996, Nemella 2011b.

Publikationen (Auswahl)

  • 1976: Gesellschaftsbilder in der negativen Utopie des 20. Jahrhunderts. Eine Inhaltsanalyse, Linz 1976 (Diplomarbeit an der Universität Linz[1])
  • 1980: Politisches Wissen und Bewusstsein von Studienanfängern, VWGÖ Verlag, Wien 1980, ISBN 3-85369-434-9.
  • 1983a (mit Gerhard Arminger): Arbeitsbedingungen und Gesundheitszustand. Eine repräsentative empirische Untersuchung österreichischer Arbeitnehmer, Universitätsverlag Rudolf Trauner, Linz 1983, ISBN 3-85320-291-8.
  • 1983b: Die Plazierung der politischen Parteien Österreichs auf der Links-Rechts-Dimension, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie (ÖZS), ISSN 1011-0070, Heft 4 (1983), S. 110-122.
  • 1984: Die literarische Utopie - Überlegungen zu ihrer Geschichte, Funktion und Eigenart, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie (ÖZS), ISSN 1011-0070, Heft 1–2 (1984), S. 74–84.
  • 1985: Bibliographica selecta – ein Stern wird poliert, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie (ÖZS), ISSN 1011-0070, Heft 2 (1985), S. 148–149.
  • 1987a (mit Walter Blumberger): Berufliche Bildung und exemplarisches Lernen. Ein Modellversuch in der beruflichen Bildung mit Bauarbeitern, in: Adolf Brock u. a. (Hg.): Lernen und Verändern. Zu soziologischer Phantasie und exemplarischem Lernen in der Arbeiterbildung, Marburg 1987, SP-Verlag Schüren, ISBN 3-924800-27-8, S. 447-477.
  • 1987b (mit Walter Blumberger): „Wenn'st Sicherheitsgurten verwend'st, wirst ausg'lacht“. Exemplarisches Lernen mit Bauhilfsarbeitern, in: Bernd Marin (Hg.): Verfall und Erneuerung im Bauwesen, Internationale Publikationen, Wien 1987, ISBN 3-85383-059-5, S. 151–180.
  • 1987c (mit Oskar Meggeneder): Jugend am Arbeitsmarkt – Chancen u. Barrieren: Ergebnisse einer repräsentativen Studie in Oberösterreich, Universitätsverlag Rudolf Trauner, Linz 1987, ISBN 3-85320-410-4.
  • 1988 (mit Oskar Meggeneder): Die Arbeits- und Berufssituation junger Frauen. Ergebnisse einer empirischen Studie, ISW, Linz 1988 (WISO-Dokumente no. 15).
  • 1989: Von Utopia nach Morgenwelt, in: Walter Blumberger und Heinz Hülsmann (Hg.): Zur technologischen Formierung der Gesellschaft, Teil 2: Menschen – Zwänge – Denkmaschinen, Profil Verlag, München 1989, ISBN 3-89019-216-5, S. 25–38.
  • 1990: Alptraum Zukunft. Dystopische Szenarien in der Science Fiction, in: e.h. (erziehung heute, hg. Tiroler Bildungspolitische Arbeitsgemeinschaft, Studienverlag Innsbruck), ISSN 1022-2294, Heft 1 (1990), S. 17–21.
  • 1991: Höhlt steter Tropfen einen heißen Stein? Ländliche Dorfentwicklung in Kenia, in: Journal für Entwicklungspolitik (Wien: Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik), ISSN 0258-2384, Heft 2 (1991), S. 25–32.
  • 1993: Anti-Utopien in Zeiten wie diesen, in: Andreas Balog/ Johann August Schülein (Hg.): Soziologie und Gesellschaftskritik. Beiträge zum Verhältnis von Normativität und sozialwissenschaftlicher Analyse, ÖZS Sonderband 2, Wien 1993, ISSN 1011-0070, S. 103–122.
  • 1995 (Hg.): Straffällig gewordene Jugendliche in Oberösterreich. Ergebnisse eines soziologischen Grundpraktikums, Institut für Soziologie der JKU Linz, Linz 1995[2]
  • 1996 (Hg. mit Fritz Hemedinger): Jungsein in Frankenmarkt. Ergebnisse eines soziologischen Forschungspraktikums, Institut für Soziologie der JKU Linz, Linz 1996[3]
  • 1998 (Hg.): Die Akzeptanz der verlängerten Ladenöffnungszeiten. Ergebnisse eines Soziologischen Praktikums, Institut für Soziologie der JKU Linz, Linz 1998[4]
  • 1999 (Hg.): Schönheitsideale, Mode und Lebenstile - eine empirische Untersuchung der Linzer Studierenden. Bericht eines Soziologischen Grundpraktikums, Institut für Soziologie der JKU Linz, Linz 1999[5]
  • 2001 (mit Gerhard Gstöttner-Hofer und Fritz Hemedinger: InteressenvertreterInnen und Politik - eine unauflösliche Beziehung, in: WISO (Zeitschrift des ISW Linz), ISSN 1012-3059, Nr. 4 (2001), S. 71–94.
  • 2002 (mit Wolfgang Stagel): Lebens- und Arbeitsbedingungen von Angestellten in Oberösterreich. ISW, Linz 2002, ISBN 3-901320-08-3.
  • 2003a (mit Fritz Hemedinger und Gerhard Gstöttner-Hofer): (Betriebliche) Interessenvertreter/-innen und Politik - eine unauflösliche Beziehung, in: Roland Widowitsch, Heinz Füreder, Gerhard Gstöttner-Hofer und Sepp Wall-Strasser (Hg.): Zukunftsmodell Betriebsrat - Balanceakt zwischen betrieblichen Interessen und gewerkschaftspolitischer Verantwortung, ÖGB Verlag, Wien 2003, ISBN 3-70350-946-5, S. 55–74.
  • 2003b (mit Wolfgang Stagel): Arbeitssituation freier Dienstnehmer/-innen in Oberösterreich, in: WISO (Zeitschrift des ISW Linz), ISSN 1012-3059, Nummer 4 (2003), S. 45–51.
  • 2005 (mit Sarah Sebinger): Parteipräferenz und politische Partizipation, in: Wolfgang Schulz/ Max Haller und Alfred Grausgruber (Hg.): Österreich zur Jahrhundertwende. Gesellschaftliche Werthaltungen und Lebensqualität 1986–2004, Verlag für Sozialwissenschaften (heute: Springer VS), Wiesbaden 2005, S. 433-460.
  • 2008 (mit Joachim Gerich, Alfred Grausgruber, Martha Scholz, Christoph Weber): Evaluierung: EQUAL-Projekt Sozialstiftung - Endbericht, Institut für Soziologie der JKU Linz, Linz 2008 (Forschungsbericht)[6]
  • 2011a (mit Johann Bacher): Economic and Occupational Insecurity of Young People in Austria and its Consequences, in: Hans-Peter Blossfeld, Dirk Hofäcker und Sonia Bertolini (Hg.): Youth on Globalised Labour Markets, Barbara Budrich editors, Leverkusen 2011, ISBN 978-3-86649-328-5, S. 189-213.
  • 2011b (Hg.): Jugend und Social Web - Ergebnisse eines soziologischen Forschungspraktikums, Institut für Soziologie der JKU Linz, Linz 2011[7]
  • 2013 (Hg.): Der Linzer Ordnungsdienst im Spiegel der Medien, Institut für Soziologie, Linz 2013 (Forschungsbericht)[8]
  • 2015 (Hg.): Tattoos im gesellschaftlichen Wandel. Abschlussbericht eines soziologischen Forschungspraktikums SS 2014/WS 2014: Sind Tattoos heute Mainstream? Methoden: Auswertung von Sekundärdaten, Durchführung qualitativer Interviews, Inhaltsanalyse von Kommentaren zum Thema in Online-Foren, Besuch einschlägiger Messen/Ausstellungen, Institut für Soziologie, Linz 2015 (Forschungsbericht)[9].
  • 2016: Die Flüchtlingskrise 2015/16: Dokumentation und Befragung freiwilliger FlüchtlingshelferInnen in Linz, Institut für Soziologie, Linz 2016 (Forschungsbericht)[10]

Weblinks

Einzelnachweise


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