Landewyck Deutschland

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Landewyck Deutschland

Rechtsform GmbH
Gründung 1925
Sitz Trier, Deutschland Deutschland
Leitung Robert Guden, Sven Müller
Mitarbeiterzahl 282[1]
Umsatz 734,5 Mio. Euro (2019)[2]
Branche Tabakwaren
Website www.landewyck.de

Die Tabak- und Cigarettenfabrik Heintz van Landewyck GmbH ist ein Unternehmen der Tabakindustrie aus Trier-Euren in Rheinland-Pfalz. Sie ist einer von insgesamt sieben in Deutschland ansässigen Zigaretten- und Tabakwarenherstellern und eine von zwei Tochtergesellschaften der 1847 gegründeten luxemburgischen Landewyck Holding S.à. r.l. in Deutschland. Geleitet wird es seit Juli 2020 von den Geschäftsführern Sven Müller und Robert Guden. Das Unternehmen vertreibt Tabakprodukte in der DACH-Region.[3]

Geschichte

Werbeanzeige aus den 1890er Jahren
Firmensitz der Heintz van Landewyck GmbH in der Trierer Innenstadt 1925

Da Luxemburg seit 1834 Teil des Deutschen Zollvereins war, vertrieb das Luxemburger Unternehmen Heintz van Landewyck im 19. Jahrhundert seine Produkte verstärkt in Deutschland. Nach dem 1. Weltkrieg bestimmte der Friedensvertrag von Versailles 1919 das Ende dieser Bindung und Heintz van Landewyck entschied sich, eine Niederlassung in der deutschen Rheinprovinz zu gründen, was 1925 in Trier umgesetzt wurde.[4]

Durch die Luftangriffe auf Trier der Alliierten wurde die Stadt und damit die wirtschaftliche Grundlage von Heintz van Landewyck im Laufe des Jahres 1944 vollumfänglich zerstört. Nach Kriegsende errichtete das Unternehmen seine Niederlassung am selben Ort von Grund auf neu. 1995, nach 60 Jahren in der Innenstadt, zog das Unternehmen in den Stadtteil Euren, wo es bis heute seinen Sitz hat.[4] Im selben Jahr wurde das Unternehmen umgewandelt und rechtlich selbständig. Seither firmiert es unter der Bezeichnung Tabak- und Cigarettenfabrik Heintz van Landewyck GmbH.

Anfang der 2000er steigerte Heintz von Landewyck den Marktanteil in Deutschland auf 19 % und beschäftigte rund 250 Mitarbeiter. 2005 errichtete das Unternehmen eine neue Lagerhalle in Trier und baute die Produktionsstätte zunehmend aus.[5] In den folgenden Jahren war das Unternehmen von mehrere Regelungen der EU betroffen, wie der Einführung der abschreckenden Bilder auf Zigarettenverpackungen oder dem Verbot von Mentholzigaretten.[6][7]

Seit Juli 2020 sind Robert Guden und Sven Müller gleichberechtigte Geschäftsführer des Unternehmens. Sie lösten Hans-Josef Fischer[8] und Jan Vandenneucker ab. Ersterer verließ nach 30 Jahren die Geschäftsführung und trat in den Ruhestand.[9]

Unternehmensstruktur

Aktueller Firmensitz in Trier-Euren (2021)

Die Tabak- und Cigarettenfabrik Heintz van Landewyck GmbH bildet mit der Heintz van Landewyck Unterstützungs- und Pensionskasse GmbH die deutschen Tochterunternehmen der Landewyck Tobacco S.A., die alleinige Gesellschafterin ist. Es ist eines von insgesamt 26 Unternehmen der Landewyck Holding S.à. r.l. in 7 Ländern.[8]

Produkte

Der Standort ist spezialisiert auf die Fabrikation von Feinschnitttabak. Darüber hinaus bieten die Trierer Zigaretten an, die von der Unternehmensgruppe in Luxemburg gefertigt werden.[1] Daneben werden Hülsen, Zigarettenpapier, Zigarren, Zigarillos sowie Stopfgeräte vertrieben.[10] Das Unternehmen hält ebenfalls Eigenmarken, die in Deutschland unter den Namen Afri, Maya, Ducal, Elixyr, Fargo, Ché und Energy im Einzelhandel, insbesondere in Supermärkten und Discountern zum Kauf angeboten werden.[1][10] In der Vergangenheit stellte das Unternehmen selbst auch Longfiller-Zigaretten her.[11]

Mitgliedschaften

Heintz van Landewyck ist Mitglied des Deutschen Zigarettenverbandes, der insbesondere die Interessen von tabakverarbeitenden Unternehmen in der Öffentlichkeit vertritt. Darüber hinaus initiierten die Trierer 2019 die Gründung des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse,[12] in dem sie Gründungsmitglied sind und mit Fischer bis zu dessen Ausscheiden aus der Geschäftsführung den Vorsitzenden stellten. In der Vergangenheit gehörte Heintz van Landewyck auch dem Verband der deutschen Rauchtabakindustrie an[13] sowie bis zu dessen Auflösung dem Verband der Cigarettenindustrie.[14]

Auszeichnungen

Heintz van Landewyck erhielt gemeinsam mit der Camelot Itlab GmbH den von der Wirtschaftswoche vergebenen Best of Consulting Award 2018 in der Kategorie Operational Excellence. Das Magazin würdigte hierbei insbesondere die Qualität der Beratungsdienstleistungen zu den Produkten des Unternehmens.[15]

Sonstiges

Im Mai 2020 unterstützte Heintz van Landewyck über den Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse eine Spendensammlung für Tabakprodukt-Einzelhändler, die wegen der COVID-19-Pandemie unter Umsatzeinbußen litten.[16]

Einzelnachweise

  1. a b c Jahresabschluss per 31. Dezember 2019 auf Bundesanzeiger.de. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
  2. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019
  3. Neue Geschäftsführung. Website der Lebensmittel Praxis. Abgerufen am 21. April 2021.
  4. a b Ein Hase unter Elefanten. Trierer Tabakunternehmen Heintz van Landewyck trotzt der Konkurrenz der US-Konzerne - Jubiläum mit großen Plänen. In: Trierischer Volksfreund. 2. Oktober 2000.
  5. Wolfgang Lenders: "Dann dreh ich's mir halt selbst. Landewyck steigert Umsatz und stellt 89 Mitarbeiter ein - Neue Lagerhalle im Bau", Trierischer Volksfreund vom 11. Mai 2005, abgerufen am 28. April 2021
  6. Thomas Öchsner: "Im Gruselkabinett". in: Süddeutsche Zeitung, 2. Oktober 2013, abgerufen am 28. April 2021
  7. Frank Giarra: "Tabakkonzern JTI: Politiker-Pläne bedrohen Trierer Zigarettenwerk". in: Trierischer Volksfreund, Ausgabe Hunsrueck Zeitung vom 8. Oktober 2013, abgerufen am 28. April 2021
  8. a b Modification non statutaire de mandataires, de personnes chargées du contrôle des comptes et/ou dépositaire (Art. 42 LSC). Auszug vom luxemburgischen Registre du commerce et des sociétés. 18. Juni 2020. In: französisch. Abgerufen am 22. April 2021.
  9. Führungswechsel bei Landewyck in Trier. Website des Volksfreundes. Abgerufen am 21. April 2021.
  10. a b Heintz van Landewyck. Website von Zigaretten-Marken. Abgerufen am 23. April 2021.
  11. Familienbetriebe rücken enger zusammen. In: Neue Westfälische. 12. Februar 2019. Seite 16.
  12. Über den BVTE. Website des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse. Abgerufen am 22. April 2021.
  13. Trierer im Vorstand der Tabakindustrie. In: Trierischer Volksfreund. 13. August 2007.
  14. Die Einheitsfront der Zigarettenlobby gerät ins Wanken. In: Stuttgarter Zeitung. 3. Juli 2007. Seite 11.
  15. Heintz van Landewyck und Camelot ITLab werden mit dem "Best of Consulting Award" ausgezeichnet. Industrial IoT-Case überzeugt die Jury in der Kategorie Operational Excellence. Website des Presseportals. Abgerufen am 22. April 2021.
  16. BVTE-Mitgliedsunternehmen unterstützen Corona-Hilfsaktion für Händler mit 150.000 Euro. In: news aktuell. 22. Mai 2020.