José Alberto Albano do Amarante

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José Alberto Albano do Amarante (* 13. November 1935 in Campo Grande, Mato Grosso do Sul; † 3. Oktober 1981) war ein brasilianischer Elektroingenieur, Physiker und Luftwaffenoffizier.

Amarante war der Sohn des Landwirtschaftsingenieurs Angelus da Rocha Albano (1917–?), einer seiner jüngeren Brüder ist der Wissenschaftler und General José Carlos Albano do Amarante (* 1942), ein anderer der Chemiker José Oswaldo Albano do Amarante (* 1946). Sein Großvater väterlicherseits war der Lyriker José de Abreu Albano (1882–1923). Er war mit Vera Maria Cruz (* 1937) verheiratet und hinterließ drei Töchter.[1]

Laufbahn

Amarante begann zunächst seine Karriere mit dem Eintritt in die Kadettenschule der brasilianischen Luftwaffe, es folgte ein Studium des Elektronikingenieurswesens am Instituto Tecnológico de Aeronáutica (ITA), das er 1966 mit cum laude abschloss.[2] Den Master of Science (M.Sc.) erlangte er 1971 am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena in Kalifornien. An der Universidade Estadual de Campinas (Unicamp) promovierte er 1973 in Physik mit der Arbeit O principo de divergencia da corrente tensorial e sua aplicação ao estudo de mesons de spin 1.[3]

Bereits 1972 war er in das Centro Técnico Aeroespacial (CTA) eingetreten und leitete dort eine Forschergruppe, die die Uran-Anreicherung durch Laserbestrahlung erforschte.[4] Ziele der Nuklearforschung waren die Erreichung von Unabhängigkeit auf dem Energiesektor bedingt durch die Ölkrise und die Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt bedingt durch den brasilianischen Wunsch, Atommacht zu werden.[5] Als Direktor im Centro Técnico Aeroespacial war er ebenso an den Forschungen für das brasilianischen Atom-U-Boot-Programm beteiligt, das in das von Präsident Ernesto Geisel geschaffene geheime Nuklearprogramm (Programa Nuclear Paralelo) integriert war.[6]

Seine militärische Laufbahn führte ihn bis zum Rang eines Oberstleutnants der Luftwaffe (tenente-coronel aviador). Er war an verschiedenen strategischen Planungen der brasilianischen Luft- und Raumfahrt beteiligt, ebenso in der Zeit der Militärdiktatur an der Vorbereitung des Deutsch-Brasilianischen Atomvertrages von 1975. In seiner Militärfunktion leitete er in den späten 1970er Jahren als Direktor das Laboratório de Estudos Avançados des Centro Técnico Aeroespacial.[4] Zu seinen Planungen ab 1978 gehörte auch das nach seinem Tod in São José dos Campos errichtete militärisch orientierte Instituto de Estudos Avançados (IEAv).

Mysteriöse Todesumstände

Im Oktober 1981 starb er gemäß offiziellen Berichten innerhalb zweier Wochen an Leukämie. Seine Familie behauptete, dass er durch die Geheimdienste der Vereinigten Staaten und Israels ermordet wurde, um zu verhindern, dass Brasilien zur Atommacht aufsteigt. Wenig später wurde ein Mossad-Agent[7] mit dem Namen Samuel Giliad, der zu jener Zeit in São José dos Campos wirkte und unmittelbar nach Amarantes Tod das Land verlassen hatte, als möglicher Mörder vermutet.

Ehrungen

Bei Gründung des Instituto de Estudos Avançados (IEAv) 1982 wurde Amarante posthum zum Patron des Instituts erwählt.[8] 1990 nannte sich der gemeinnützige Verein „Grêmio de IEAv“, der sich um medizinische Versorgungsbelange kümmert, in Grêmio José Alberto Albano do Amarante um.[9] Im Jahr 2006 wurde Amarante aufgrund seiner Verdienste Namenspatron der Straße Trevo Coronel Aviador José Alberto Albano do Amarante im Ortsteil Putim in São José dos Campos im Bundesstaat São Paulo.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Familia Albano de Fortaleza, Stammtafel. Abgerufen am 13. Juli 2015 (portugiesisch).
  2. Instituto Tecnológico de Aeronáutica: Menções honrosas. (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pro-grad.ita.br Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).
  3. Link zum Titel (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive). Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).
  4. a b Kenji Iizuka, Hatsue Iizuka: Color Sucesso...No Extremo Oriente. Clube de Autores 2009, ISBN 978-85-9138-320-7, S. 444. Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).
  5. Maurícío Pazini Grandão, Dino Ishikura: O Sistema de Desenvolvimento Científico e Tecnológico Aeroespacial. In: eaglesgate.com. Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch). (Zuerst erschienen in: Revista da DIRENG – Directoria de Engenharia da Aeronáutica. Jahrgang 11, Nr. 20, 2001, S. 34–41).
  6. João Roberto Martins Filho: O projeto do submarino nuclear brasileiro. The Brazilian nuclear submarine project. In: SciELO. Contexto Internacional. Rio de Janeiro, Band 33, Nr. 2, 2011, ISSN 0102-8529. Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).
  7. Mário Chimanovitch: Segredos brasileiros são bisbilhotados há décadas por outros países. In: Folha de S. Paulo vom 3. August 2013. Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).
  8. a b Projeto de lei Nº 643, de 2006. Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).
  9. Grêmio José Alberto Albano do Amarante: Quem sonos? (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gremioamarante.org.br Abgerufen am 12. Juli 2015 (portugiesisch).