Kleine Mittweida

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. März 2022 um 18:23 Uhr durch imported>InternetArchiveBot(2458679) (InternetArchiveBot hat 1 Archivlink(s) ergänzt und 1 Link(s) als defekt/tot markiert.) #IABot (v2.0.8.6).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kleine Mittweida
Daten
Gewässerkennzahl DE: 541282
Lage Deutschland, Sachsen
Flusssystem Elbe
Abfluss über Große Mittweida → Schwarzwasser → Zwickauer Mulde → Mulde
Quelle am Taufichtig
50° 27′ 24″ N, 12° 53′ 43″ O
Quellhöhe 942 m ü. NHN[1]
Mündung bei der Wüstung Obermittweida in die Große MittweidaKoordinaten: 50° 30′ 36″ N, 12° 53′ 51″ O
50° 30′ 36″ N, 12° 53′ 51″ O
Mündungshöhe etwa 569 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied etwa 373 m
Sohlgefälle etwa 51 ‰
Länge 7,4 km[2]
Einzugsgebiet 9,4 km²[2]

Die Kleine Mittweida ist ein linker Nebenfluss der Großen Mittweida im sächsischen Erzgebirge.

Verlauf

Der Bach entspringt aus mehreren Quellen im Gebiet zwischen Taufichtig und Dreiberg. Wie die nahezu parallel verlaufende Große Mittweida fließt er am Nordhang des Keilberg-Fichtelberg-Massivs nach Norden ab. Über große Strecken hat er ein tiefes Tal in den Gneisglimmerschiefer eingeschnitten.[3] Er weist im Oberteil auf etwa 5 km Lauflänge eine Höhendifferenz von 300 m und damit ein Gefälle von 6 % auf.[4] Knapp 200 m vor dem Unterbecken des Pumpspeicherwerks Markersbach mündet er von links in die Große Mittweida.

Besonderheiten

Im 16. Jahrhundert wurden jährlich bis zu 1000 Klafter Holz aus dem Wäldern am Fichtelberg talabwärts geflößt. Nach Erschöpfung der Wälder an der Großen Mittweida wurde die Flöße 1579 an die Kleine Mittweida verlegt. Da die Flößerei nur bei starkem Anschwellen des Wasserlaufs möglich war, übernahm der Schulmeister diese Aufgabe mit. Die Schüler hatten dann schulfrei.[5]

Die Kleine Mittweida ist eines der wenigen Fließgewässer in Sachsen, die direkt zur Trinkwassergewinnung genutzt werden.[6] Hierzu wurde ein Trinkwasserschutzgebiet von etwa 950 Hektar eingerichtet.[7] Die Aufbereitung des Wassers erfolgt durch den Zusatz von Calciumhydroxid zur Verbesserung des pH-Wertes sowie durch UV-Bestrahlung zur Desinfektion.[8]

Siehe auch

Literatur

  • O3 Mittweidatäler. In: Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte der deutschen Heimat. Band 13). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1968, S. 145–147.

Einzelnachweise

  1. a b Sachsenatlas
  2. a b Karte des Wasserhaushaltsportals Sachsen
  3. Flussverlauf auf Kartendienst des BfN
  4. Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte des Königreichs Sachsen. Nr. 147: Blatt Wiesenthal-Weipert. 2. Aufl., 1917, S. 3 (PDF; 17,3 MB@1@2Vorlage:Toter Link/digital.slub-dresden.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )
  5. Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte der deutschen Heimat. Band 13). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1968, S. 147.
  6. Tabelle 2: Liste aller Oberflächenwasserkörper, die für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch genutzt werden (Memento des Originals vom 7. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/publikationen.fgg-elbe.de, Portal des FGG Elbe
  7. Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans der FGG Elbe. Anhang A1-2: Trinkwasserschutzgebiete (Art. 7 Abs. 3 WRRL). 15. September 2015 (wrrl-mv.de [PDF]).
  8. Aufbereitungsstoffe (Memento vom 7. Dezember 2016 im Internet Archive), Wasserwerke Erzgebirge