Oberlauken

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Oberlauken
Gemeinde Weilrod
Koordinaten: 50° 20′ 3″ N, 8° 25′ 53″ O
Höhe: 333 m ü. NHN
Fläche: 4,95 km²[1]
Einwohner: 354 (1. Jan. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 61276
Vorwahl: 06083
Lage von Oberlauken in Weilrod

Oberlauken ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im hessischen Hochtaunuskreis.

Geographie

Oberlauken liegt im östlichen Hintertaunus. Direkter Nachbarort ist das einen Kilometer entfernte Niederlauken. Mit einem Abstand von jeweils 3 km sind Merzhausen und Altweilnau Nachbarorte. Höchste Erhebungen bei Oberlauken ist der Kirschenhell mit 467 Metern über NN. Die nächsten größeren Städte sind Usingen, Bad Camberg und Limburg an der Lahn.

Südöstlich des Ortes befindet sich die Wüstung Breitenbach.

Geschichte

Kapelle von Oberlauken
Oberlaukener Kapelle von der Ortsmitte

Die älteste bekannte und gesicherte schriftliche Erwähnung von Oberlauken erfolgte unter dem Namen Loukene im Jahr 1249.[1] Eine Kapelle wird urkundlich erst 1401 erwähnt.

Bis 1669 gehörte Oberlauken kirchlich zu Altweilnau. Heute bilden die Kirchen in Niederlauken und Oberlauken zusammen die Evangelische Kirchengemeinde Lauken.

Im 16. Jahrhundert gehörte Oberlauken zum Stockheimer Gericht und kam 1659 zu Nassau-Usingen.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Niederlauken im Landkreis Usingen zum 1. August 1972 kraft Landesgesetz mit weiteren Gemeinden zur Gemeinde Weilrod zusammengeschlossen. Damit verbunden war der Wechsel in den neu gegründeten Hochtaunuskreis.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilrod wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Oberlauken lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberlauken 348 Einwohner. Darunter waren 18 (5,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 144 zwischen 18 und 49, 81 zwischen 50 und 64 und 63 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 153 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 42 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 111 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Oberlauken: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
114
1840
  
226
1846
  
230
1852
  
223
1858
  
199
1864
  
208
1871
  
193
1875
  
211
1885
  
214
1895
  
201
1905
  
211
1910
  
225
1925
  
209
1939
  
184
1946
  
271
1950
  
254
1956
  
219
1961
  
211
1967
  
246
1970
  
250
1980
  
?
1990
  
?
1999
  
327
2007
  
365
2011
  
348
2015
  
335
2020
  
355
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weilrod[7]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 214 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 185 evangelische (= 87,68 %), 25 katholische (= 11,85 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

Siehe Kulturdenkmäler in Oberlauken

Kapelle

Oberlaukens Wahrzeichen ist die (evangelische) Kapelle. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und liegt weithin sichtbar auf einem Hügel oberhalb des Ortes. Auch das Wappen des Ortes nimmt Bezug auf diese Kapelle. Seit 1931 stehen Kapelle und Kirchhofsmauer unter Denkmalschutz. Neben der Kapelle steht eine Linde, die in drei Stammteile auseinandergebrochen ist, die alle als einzelne Bäume weitergewachsen sind. Es stehen insgesamt sechs Linden rund um die Kapelle und bilden gemeinsam mit ihr ein Ensemble. Die Linden sind als Naturdenkmal geschützt.

Die Kapelle verfügt über eine Orgel aus dem Jahr 1833. Die Orgel wurde 2011 mit einem Aufwand von 40.000 € generalsaniert. Bereits 2010 wurde für 60.000 € eine Gasheizung eingebaut.

Sage

Gemäß einer lokalen Sage wollten die Oberlaukener die Kirche zunächst im Ort selbst bauen. Jedoch verschwand das Bauholz nachts von der Baustelle und tauchte auf dem Lindenberg wieder auf. Nachdem die Dorfbewohner das Holz wieder hinuntergebracht hatten, wiederholte sich der Zauber in der Folgenacht. In der dritten Nacht erschien eine geheimnisvolle Gestalt, die mit einem Lindenzweig auf den Berg zeigte. Daraufhin entschied sich der Ort, die Kapelle auf dem Berg zu errichten (siehe Literatur).

Brunnen von Oberlauken

Ortskern

Der im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms sanierte Dorfkern weist eine Reihe von schönen Fachwerkhäusern auf. Ortsmittelpunkt ist der Dorfbrunnen Weed im Ortskern (umgestaltet 2003).

Im Jahre 1961 wurde das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. Das Feuerwehrhaus stammt aus dem Jahr 1989.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Oberlauken (gegründet 1932)
  • Oberlaukener Strolche
  • SG Blau-Weiß Oberlauken
  • Taunus Highlands Whisky e.V.

Wirtschaft

Die Raiffeisenbank Oberlauken fusionierte 1974 mit der Raiffeisenbank Grävenwiesbach.

Literatur

  • Hans-Walter Herpel: Die Linden an der Kapelle Oberlauken. In: Ingrid Berg (Hrsg.): Heimat Hochtaunus. Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-7829-0375-7
  • Literatur über Oberlauken nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks

Commons: Oberlauken – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Oberlauken, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahl & Fläche. In: Webnetauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2022.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, §§ 1 und 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 332 kB) § 9. In: Webauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Dezember 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 76;.
  7. Einwohnerzahlen aus Webarchiv: 1999, 2007, 2015, 2020