Losenice (Fluss)

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Losenice

Die Losenice in Rejštejn

Daten
Lage Tschechien
Flusssystem Elbe
Abfluss über Otava → Moldau → Elbe → Nordsee
Quellhöhe 1118 m ü. M.
Mündung RejštejnKoordinaten: 49° 8′ 33″ N, 13° 30′ 55″ O
49° 8′ 33″ N, 13° 30′ 55″ O
Mündungshöhe 569 m ü. M.
Höhenunterschied 549 m
Sohlgefälle 35 ‰
Länge 15,9 km
Einzugsgebiet 54,5 km²
Abfluss MQ
HHQ (2002)
650 l/s
67 m³/s
Linke Nebenflüsse Pěnivý potok
Rechte Nebenflüsse Zlatý potok
Kleinstädte Rejštejn
Gemeinden Nicov

Die Losenice (deutsch: Losnitz) ist ein rechter Zufluss der Otava in Tschechien. Sie fließt durch den Böhmerwald in den Regionen Südböhmen und Pilsen.

Geographie

Die Losenice entspringt auf 1118 Metern in den Mooren bei Zlatá Studna (deutsch Goldbrunn), einem Ortsteil von Horská Kvilda, nördlich des Berges Přilba und fließt in nördlicher Richtung bis Popelná bei Nicov, wo das Flusstal am engsten ist.[1] Anschließend fließt sie Losenice in nordwestlicher Richtung bis Rejštejn, wo sie in die Otava mündet. Ihr Lauf bildet die nordöstliche Grenze des Nationalparks Šumava.[2]

Nebenflüsse

Geschichte

An der Losenice war in früherer Zeit in erster Linie das Goldwaschen von Bedeutung. Vor allem im 14. und 15. Jahrhundert siedelten sich in der Umgebung Goldsucher an; teilweise sind aus dieser Zeit entlang des Flusses auch noch Abraumhügel, Seifen, Stollen und ehemalige Erzmühlen erhalten.[2][3] Oberhalb des Flusslaufes bei Popelná liegen die Reste von Obří hrad, einer keltischen Befestigung.

Nach der Zeit des Goldabbaus diente die Losenice vor allem zum Betrieb von Sägemühlen entlang ihres Laufs.[3] Bei Lídlovy Dvory wurde eine Papierfabrik betrieben.

Im Jahre 1878 erwarb der Tischler und Kaufmann Franz Watzlawick eine Holzdreherei an der Flurgrenze zwischen Kašperské Hory und Rejštejn, die er zunächst unter dem Namen Erste österreich-ungarische Kinderwagenräder-Fabrik Franz Watzlawick ausbaute und später zur Bohemia Werke Bergreichenstein umfirmierte. Die Bohemia Werke konnten sich während der Weltwirtschaftskrise zu einem der größten holzverarbeitenden Betriebe im Böhmerwald konsolidieren und übernahmen noch Beschäftigte der stillgelegten Glashütte in Klášterský Mlýn. In den 1930er Jahren hatte das Unternehmen, zu dem auch ein Sägewerk in Borová Lada gehörte, 230 – 250 Beschäftigte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion von Kinderwagen auf die Montage von Küchenmöbeln umgestellt; danach wurden die Fabrikgebäude von der Firma Solo genutzt. Seit dem Ende der 1980er Jahre sind die Gebäude der ehemaligen Bohemia Werke leerstehend und dem Verfall überlassen.[4]

Während des Elbhochwassers im August 2002 erreichte die Losenice ihren höchsten dokumentierten Wasserstand, als die Abflussmenge bei Rejštejn auf 67 m³/s anschwoll.

Ökologie

Aufgrund der relativen Naturbelassenheit der Region verfügt auch die Losenice über eine hohe Wasserqualität, die sich vor allem an den Vorkommen sensibler Arten wie Köcherfliegen, diverser Libellen und Bachflohkrebsen zeigt.

Siehe auch

Verweise

Literatur

Weblinks

Commons: Losenice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Filip Hartvich: Character and dynamics of the floodplain of the Losenice stream, Bohemian Forest (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.npsumava.cz (PDF; 4,2 MB) In: Silva Gabreta, ed. 13 (3); S. 237–250
  2. a b Südböhmen und Böhmerwald, abgerufen am 12. August 2009
  3. a b Böhmerwald Grenzenlos. Bayerischer Wald – Šumava – Mühlviertel. Starý most s.r.o., 2007 (2. Auflage). ISBN 3-937067-58-2, S. 97
  4. Zaniklá továrna Bohemia-Werke, údolí Losenice